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Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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Unterstützung automatischer Systeme ein, obwohl wir manchmal überhaupt auf die Automation verzichten, um den Menschen, die für Notfälle zu Verfügung stehen müssen, ansonsten aber nicht gebraucht werden, einen Dauerposten bieten zu können. Die Splits scheinen uns demnach in Computertechnologie unterlegen zu sein, und sie automatisieren sehr selten etwas.
    Statt dessen setzen sie eine oder mehrere Unterarten als biologische Computer ein, von denen sie ja anscheinend eine ausreichende Zahl zur Verfügung haben. Diese Möglichkeit steht uns Menschen nicht offen.« Er brach ab, um nachzudenken, und blickte sich in der Kabine um. »Ah ja. Da wären noch diese Statuetten zu erwähnen.«
    Horvath nahm eine in die Hand und lächelte. Er hatte sie wie Spielzeugsoldaten auf dem Tisch vor sich aufgebaut: ein Dutzend Split-Kleinplastiken aus einem durchsichtigen Kunststoff. Die inneren Organe waren in allen Einzelheiten und Farbtönen zu erkennen.
    Er musterte die Figürchen noch einmal befriedigt, dann verzog er das Gesicht. Die musste er mitnehmen.
    Tatsächlich bestand keine Notwendigkeit dazu, das gestand er sich insgeheim wohl ein.
    Der Kunststoff war nichts Besonderes, und die Statuetten hatte man schon in allen Details vermessen und abgebildet. Jeder gute Plastikgussautomat zu Hause konnte darauf programmiert werden, Tausende pro Stunde herzustellen — wahrscheinlich waren diese Exemplare ja auch Massenproduktion. Aber sie waren fremdartig und Geschenke obendrein, und er wollte sie für seinen Schreibtisch haben, oder wenigstens für das Museum von Neuschottland. Sollte sich Sparta doch einmal mit Kopien begnügen!
    Die meisten der Gestalten konnte er auf den ersten Blick identifizieren: Techniker, Vermittler, Meister; der mächtige Träger-Typ; ein viel zu muskulöser Techniker-Typ mit breiten, stummelfingrigen Händen und großen Plattfüßen, vermutlich ein Landarbeiter.
    Ein kleiner Bastler (diese verdammten Heinzelmännchen! Doch der Admiral, der die Splits nicht bei ihrer Vernichtung helfen lassen wollte, war doppelt zu verdammen). Es gab auch einen kleinköpfigen, schlankfingrigen Arzt. Daneben stand der hagere Läufer, der ganz aus Beinen zu bestehen schien — Horvath zog wieder seinen Computer heran und begann zu sprechen.
    »Der Kopf des Läufers ist klein, aber seine Stirn deutlich gewölbt. Ich bin der Ansicht, daß der Läufer nicht intelligent ist, jedoch ein so weit ausgebildetes Sprachzentrum besitzt, daß er sich Botschaften merken und sie wiedergeben kann. Wahrscheinlich kann er einfache Anweisungen ausführen. Der Läufer hat sich vielleicht als spezialisierter Nachrichtenüberbringer entwickelt, bevor die Zivilisation das Stadiumdes Telefons erreichte, und wird jetzt eher aus traditionellen als praktischen Gründen eingesetzt. Aus der Hirnstruktur ist ziemlich eindeutig zu erkennen, daß der Bastlertyp dagegen niemals imstande ist, sich Botschaften zu merken oder zu überbringen. Die Parietallappen sind nur sehr schwach entwickelt.« Reicht das, Kutuzov?
    »Diese Statuetten sind ungeheuer detailliert ausgebildet. Sie lassen sich auseinandernehmen, so daß auch innere Einzelheiten sichtbar werden. Obwohl wir die Funktion der meisten inneren Organe noch nicht kennen, lässt sich wohl mit Sicherheit sagen, daß die Aufgabenverteilung ganz anders aussehen wird als die menschlicher Organe; es wäre sogar möglich, daß sich die bewusste Konstruktionsphilosophie der Splits, nämlich die sich überschneidenden Mehrfachfunktionen jedes Gegenstandes, in ihrer Anatomie wiederholt. Wir haben bis jetzt das Herz und die Lunge identifizieren können; letztere besteht aus zwei verschieden großen, deutlich ausgebildeten Einzellappen.«
    Kaplan Hardy stemmte sich in der Tür fest, als die Beschleunigung des Schiffes plötzlich abfiel, dann wieder zunahm. Als die Ingenieure den Antrieb wieder auf konstante Beschleunigung eingespielt hatten, kam er in die Kabine und setzte sich stumm. Horvath winkte ihm zu und setzte sein Diktat fort.
    »Die einzige Gegend, wo die Plastiken ungenau und vage ausgebildet sind, ist bei den Fortpflanzungsorganen festzustellen.« Horvath lächelte und blinzelte dem Kaplan zu. Er fühlte sich wirklich wohl hier. »Die Splits sind bei geschlechtlichen Fragen immer recht zurückhaltend gewesen. Diese Statuetten sind vielleicht Lehrmodelle für Kinder; sie wurden jedenfalls sicher in Massenproduktion hergestellt. Wenn das stimmt — wir müssen wirklich die Splits fragen, wenn wir noch

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