Der Splitter Im Auge Gottes
voran. Hologramme, Röntgenbilder, Massenspektrogramme, Tadonen-Emission — und alles, was zerlegbar ist, wird zerlegt, und die Einzelteile werden holografiert. Commander Sinclair war sehr hilfsbereit — die Militärs können manchmal sehr hilfsbereit sein. Ich wünschte, sie wären es öfter.«
Hardy zuckte die Achseln. »Haben Sie sich das Problem schon einmal vom Standpunkt der Flotte aus überlegt? Wenn Sie sich irren, gehen Ihnen ein paar Daten verloren.
Wenn die Militärs, die Sie kritisieren, sich irren, bringen sie die Menschheit in Gefahr.«
»Unsinn. Ein Planet voll Splits? Ganz egal, wie hoch entwickelt sie sein mögen, es gibt einfach nicht genug Splits, um das Imperium zu gefährden. Das wissen Sie doch, David.«
»Vermutlich, Anthony. Ich glaube auch nicht, daß die Splits eine Gefahr für uns "darstellen. Andererseits kann ich auch nicht glauben, daß sie wirklich so einfach und offen sind, wie Sie anzunehmen scheinen. Natürlich hatte ich etwas mehr Zeit als Sie, über sie nachzudenken ...«
»Ja?« drängte Horvath. Er mochte Kaplan Hardy. Der Mann hatte immer interessante Geschichten und Ideen auf Lager. Natürlich war mit ihm leicht zu reden, das verlangte schon sein Beruf, aber er war auch kein typischer Priester — oder so ein Kommissschädel von der Flotte.
Hardy lächelte. »Ich kann keiner meiner eigentlichen Aufgaben nachgehen, wissen Sie.
Linguistische Archäologie? Ich werde niemals auch nur die Split-Sprache erlernen. Was den Auftrag der Kirche angeht, so glaube ich, daß wir nicht genug wissen, um irgend etwas zuentscheiden. Meine Aufgaben als Schiffkaplan erfordern nicht so viel Zeit - was bleibt mir also übrig, als über die Splits nachzudenken?« Er grinste wieder. »Und mir die Probleme zu überlegen, denen sich die Missionare bei der nächsten Expedition gegenübersehen werden ...«
»Sie meinen, die Kirche wird Missionare herschicken?«
»Warum nicht? Gewiss nicht wegen irgendwelcher theologischer Einwände, die ich erheben könnte. Würde mir wahrscheinlich auch nichts nützen ...« Hardy schmunzelte.
»Das erinnert mich an eine Geschichte über Missionare im Himmel. Sie unterhalten sich über ihre frühere Arbeit, und einer erzählt von den Tausenden, die er bekehrt hat. Ein anderer brüstet sich damit, einen ganzen abgefallenen Planeten wieder in den Schoß der Kirche zurückgebracht zu haben. Endlich bemerken sie einen kleinen alten Burschen am anderen Ende des Tisches und fragen ihn, wie viele Seelen er gerettet habe. >Eine<, antwortet der. Nun, diese Geschichte soll natürlich ein moralisches Prinzip verdeutlichen, aber ich habe den starken Verdacht, daß einer Mission auf Splitter Alpha eine solche Erfahrung im ... äh ... Diesseits beschieden sein könnte ...«
»David«, sagte Horvath mit einem Unterton von Dringlichkeit. »Die Kirche wird einen sehr wichtigen Einfluss auf die Regierungspolitik den Splits gegenüber ausüben. Ich bin sicher, daß Sie wissen, eine wie große Bedeutung der Kardinal Ihren Ansichten beimessen wird, wenn er nach Neurom berichtet. Ist Ihnen klar, daß Ihre Ansichten über die Splits genauso viel Gewicht wie — verdammt, mehr Gewicht haben werden als der wissenschaftliche Bericht, vielleicht sogar als der der Flotte.«
»Das weiß ich.« Hardy war ernst geworden. »Es ist ein Einfluss, den ich nicht gesucht habe, Anthony. Aber die Situation ist mir klar.«
»Na gut.« Horvath war nicht der Mann, der andere unnötig unter Druck setzte. Er versuchte es zumindest, obwohl er manchmal die Geduld verlor. Er hatte ja auch lernen müssen, sein Budget auszurichten, seit erin der wissenschaftlichen Administration eine Rolle spielte. Er seufzte tief und änderte seine Taktik. »Ich wäre froh, wenn Sie mir mit etwas viel Naheliegenderem helfen würden. Ich möchte gern diese Statuetten mit heim nehmen.«
»Warum nicht gleich das ganze Boot?« fragte Hardy. »Das möchte ich.« Er nippte wieder von seinem Brandy und räusperte sich. Es war viel angenehmer, über die Splits sprechen zu können, als über die Politik des Imperiums. »Mir ist aufgefallen, daß Sie den undeutlichen Stellen der Figuren ziemlich viel Aufmerksamkeit widmen«, bemerkte er anzüglich.
Horvath runzelte die Stirn. »Tatsächlich? Nun, vielleicht. Vielleicht habe ich das.«
»Sie müssen ziemlich viel darüber nachgedacht haben. Kam es Ihnen nicht seltsam vor, daß die Splits auch auf diesem Gebiet so zurückhaltend sind?«
»Eigentlich nicht.«
»Mir schon. Ich
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