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Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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Sir.«
    »Oder Potter«, sagte Rod. »Ich halte es für unwahrscheinlich, aber es hätte doch so gewesen sein können.«
    »Lächerlich« — »Genauso misstrauisch wie der Zar« — »Sie sind doch tot.« Mehrere Zivilisten platzten zugleich mit ihrer Meinung heraus. Sally fragte sich, was Rod beabsichtigte, sagte jedoch nichts.
    »Und drittens wissen die Splits, daß es das Feld gibt. Wir haben alle gesehen, wozu sie imstande sind — reibungsfreie Oberflächen, selektive Permeabilität, Umbau von Molekularstrukturen. Denken wir doch daran, was die Minis mit dem Generator der Mac fertig brachten! Offen gesagt, Admiral, es kann nur eine Frage der Zeit sein, wann sie das Feld haben, wenn sie erst wissen, daß es möglich ist. Wenn also der Schutz unserertechnologischen Geheimnisse von größter Wichtigkeit ist, so darf das doch nicht der einzige Gesichtspunkt unseres Handelns bleiben.«
    Das wurde wiederum von allen Seiten aufgeregt kommentiert, aber der Admiral achtete nicht darauf. Er schien über das nachzudenken, was Rod gesagt hatte. Horvath holte Atem, um selbst etwas zu sagen, hielt sich aber dann doch zurück. Blaine hatte es zum erstenmal fertiggebracht, Eindruck auf den Admiral zu machen, und Horvath war Realist genug, um zu wissen, daß ihm das schwerlich gelingen würde. Er stieß Hardy an.
    »David, können Sie nicht mal was sagen?« drängte er.
    »Wir können alle beliebigen Vorsichtsmaßnahmen treffen«, stellte Sally fest. »Sie akzeptieren diese Seuchengeschichte, ob sie sie nun glauben oder nicht. Sie sagten, ihre Botschafter würden erwarten, unter Quarantäne gestellt zu werden — und Ihren Sicherheitswachen können sie doch wohl kaum entkommen, Admiral. Außerdem werden sie ja nicht sehr lange bei uns sein, Sie können den Sprung sofort ansetzen, sobald sie an Bord sind.«
    »Das stimmt«, sagte Hardy nachdenklich. »Natürlich könnte es sein, daß wir die Splits noch mehr verärgern, wenn wir ihre Botschafter mitnehmen — und nie wieder zurückbringen.«
    »Das würden wir doch nicht tun!« protestierte Horvath.
    »Wir müssten es vielleicht, Anthony. Seien Sie doch realistisch. Wenn Seine Majestät entscheidet, daß die Splits eine Gefahr darstellen, und die Admiralität entscheidet, daß sie zuviel wissen, wird man ihnen niemals gestatten heimzukehren.«
    »Dann gehen wir überhaupt kein Risiko ein«, sagte Sally rasch. »Keine Gefahr für die Lenin, wenn die Splits in Quarantäne gehalten werden. Admiral, ich finde, sie mitzunehmen ist das kleinere Risiko. Wir riskieren dann wenigstens nicht, sie zu kränken, bevor Prinz Merrill — oder Seine Majestät — Entscheidungen für die Zukunft treffen kann.«
    »Hmm.« Kutuzov nahm einen tiefen Zug von seinem Tee. Sein Blickverriet erwachendes Interesse. »Sie sind sehr überzeugend, Mylady. Wie auch Sie, Kapitän Blaine.« Er überlegte. »Mr. Bury wurde zu dieser Konferenz nicht eingeladen. Ich glaube, es wäre an der Zeit, auch seine Meinung anzuhören. Bootsmann, bringen Sie Seine Exzellenz hierher in die Messe.«
    »Da, Admiral!«
    Man wartete. Ein Dutzend leise Gespräche rund um den Tisch ließen das Schweigen noch merklicher werden.
    »Rod, du warst großartig«, strahlte Sally. Sie griff unter dem Tisch nach seiner Hand und drückte sie. »Danke.«
    Bury trat ein, gefolgt von den unvermeidlichen Infanteriewachen. Kutuzov entließ sie mit einem Wink. Der Handelsmagnat war etwas betroffen am einen Ende des Raums stehen geblieben. Cargill erhob sich und bot ihm seinen Platz am Tisch an.
    Bury hörte aufmerksam zu, als Commander Borman die bisher vorgebrachten Argumente zusammen fasste. Wenn Bury erstaunt war über das, was er hörte, so zeigte er es nicht. Seine Miene blieb höflich und interessiert.
    »Ich möchte Sie um Ihren Rat ersuchen, Exzellenz«, sagte Kutuzov, als Borman geendet hatte. »Ich gebe zu, daß ich diese Wesen nicht an Bord meines Schiffes haben möchte. Andererseits — solange sie nicht die Sicherheit der Lenin gefährden, habe ich meiner Ansicht nach nicht das Recht, Minister Horvaths Ersuchen abzulehnen.«
    »Ah.« Bury strich sich über den Bart und versuchte, seine Gedanken zu ordnen. »Ist Ihnen bewusst, daß die Splits meiner Ansicht nach Gedanken lesen können?«
    »Lächerlich«, fauchte Horvath.
    »Lächerlich wohl kaum, Doktor«, sagte Bury. Seine Stimme blieb ruhig und sachlich.
    »Unwahrscheinlich vielleicht, obwohl schon hier und da Beweise, für eine ähnliche Fähigkeit bei Menschen erbracht wurden.«

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