Der Splitter Im Auge Gottes
mehr wir über die Technologie der Splits lernen, um so bessere Bedrohungsabschätzungen werden Cargill und ich liefern können, Sir.«
»Da. Kapitän, ich möchte, daß Sie mir offen Ihre Meinung sagen. Was halten Sie von den Splits?«
Sally hielt ihre Zunge nur mühsam im Zaum. Sie überlegte, was Rod jetzt sagen würde.
Es hatte sich gezeigt, daß er den Admiral ganz unerwartet geschickt zu manipulieren verstand.
Rod zuckte die Achseln. »Ich stimme sowohl mit Dr. Horvath als auch mit Ihnen selbst überein, Sir.« Als Kutuzov ihn erstaunt anblickte, fügte Rod eilig hinzu: »Sie könnten die größte potentielle Gefahr darstellen, der wir je begegnet sind, oder auch unsere größte Chance. Vielleicht beides. Was auch zutrifft — je mehr wir über sie wissen, um so besser — solange wir Vorkehrungen treffen, um jedes denkbare Risiko auszuschalten.«
»Ah. Kapitän, ich schätze Ihre Meinung. Wenn ich es gestatte, werden Sie die persönliche Verantwortung dafür übernehmen, daß jegliche Gefährdung durch Split-Artefakte, die von diesem Schiff herübergebracht werden, eliminiert wird? Ich erwarte mehr als Gehorsam. Ich verlange Ihren persönlichen Einsatz und Ihr Wort, daß Sie kein Risiko eingehen.«
Damit werde ich mich bei Horvath nicht gerade beliebt machen, überlegte Rod. Anfangs wird der Wissenschaftsminister froh sein, überhaupt etwas mitnehmen zu dürfen; aber über kurz oder lang wird er etwas haben wollen, dem ich nicht traue. »Jawohl, Sir. Ich gehe hinüber und kümmere mich selbst darum. Äh ... ich würde Miß Fowler brauchen.«
Kutuzovs Augen verengten sich, »Bah. Sie wären für ihre Sicherheit verantwortlich.«
»Natürlich.«
»Also gut. Sie können gehen.« Als Rod und Sally die Brücke verlassen hatten, musterte Commander Borman seinen Admiral neugierig. Er fragte sich, ob er wirklich die Spur eines Grinsens entdeckte. Nein, natürlich nicht. Das war einfach nicht denkbar.
Wäre ein Offizier von höherem Rang als Blaine anwesend gewesen, hätte Kutuzov vielleicht irgendeinen Kommentar abgegeben, aber er dachte nicht daran, über einen Kapitän — und zukünftigen Marquis — mit Borman zu diskutieren. Er hätte jedoch vielleicht etwas gesagt wie: »Blaine zu beschäftigen ist eine Gefährdung von Miß Fowler wert. Wenn er nicht vor sich hin brütet, ist er ein guter Offizier.« Kutuzov mochte vielleicht niemals die Brücke verlassen, aber er hielt es für seine Pflicht, seine Offiziere auf der Höhe ihrer Leistungsfähigkeit zu halten. Wie alle seine Pflichten nahm er das sehr ernst.
Natürlich gab es sofort Zwistigkeiten. Horvath wollte alles mitnehmen und gab sich der Täuschung hin, daß Rod den Admiral eingewickelt hätte. Als er herausfand, daß Blaine sein Versprechen ernst nahm, war es mit dem Tauwetter zwischen den beiden Männern vorbei. Zornig und fast den Tränen nahe sah er zu, wie Blaines Leute das Geschenkschiff zu zerlegen begannen, empfindliche Apparaturen in Stücke schnitten - manchmal ganz willkürlich, um die Möglichkeit zu eliminieren, daß die Splits bestimmte Demontagemaßnahmen vorausgesehen und irgendeinen Hinterhalt darauf aufgebaut hatten.
Zumindest hatte Rod jetzt endlich wieder eine nützliche Beschäftigung, und er konnte dabei mit Sally Zusammensein. Wenn sienicht arbeiteten, führten sie oft stundenlange Gespräche, genossen den Weinbrand der Splits und luden manchmal Kaplan Hardy dazu ein. Rod begann einiges über Anthropologie zu lernen, wenn er Sally und Hardy bei Debatten über theoretische Spitzfindigkeiten der kulturellen Entwicklung zuhörte.
Als der Narrenpunkt immer näher rückte, geriet Horvath fast völlig aus der Fassung.
»Sie sind genauso arg wie der Admiral, Blaine«, warf er Rod vor, als er mit ansehen musste, wie ein Flotteningenieur mit einem Schneidlaser auf eine Apparatur losging, die das komplexe Feld schuf, welches die Molekularstrukturen in einer der wunderbaren Kaffeemaschinen änderte. »Wir haben bereits so ein Ding auf der Lenin. Was kann ein zweites schon schaden?«
»Die Maschine, die wir haben, wurde nicht von Splits gebaut, die wussten, daß sie auf ein Kriegsschiff kommen würde«, antwortete Sally. »Außerdem ist die hier anders ...«
»Jeder Gegenstand, den die Splits herstellen, ist anders als der vorhergehende«, fauchte Horvath. »Sie sind noch am schlimmsten von der Bande — noch misstrauischer als Blaine, bei Gott. Ich hätte gedacht, Sie wüssten es besser.«
Sie lächelte ergeben und warf eine
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