Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
erwarteten?«
    Jock: »Nein. Verflucht! So lange habe ich versucht, ihn zu studieren, und immer noch habe ich ihn nicht getroffen, nicht einmal seine Stimme gehört. Was weiß ich — er könnte eine Gruppe sein, oder ein einzelner Meister, der den anderen Menschen untersteht. Ich würde jedoch einen Großteil meines Körpers verwetten, daß er ein Mensch ist.« j Ivan sprach im offiziellen Ton des Meisters. »Du wirst keinen Versuch machen, den Meister der Lenin zu treffen. Sollten wir ihn kennenlernen, so wirst du nicht sein Fjunch(klick) werden. Wir wissen, was mit den Fjunch(klick)s von Menschen geschieht.«
    Eine Antwort war nicht erforderlich. Der Meister wusste, daß er gehört worden war, und man ihm daher gehorchen würde. Er ging zu seiner Liege und begutachtete sie mit Abscheu.
    Alarmsignale ertönten, und aus den Lautsprechern drang Menschensprache.
    »Vorbereiten auf Narren-Antrieb. Letzte Warnung«, übersetzte einer der Vermittler. Sie legten sich in die Kojen. Ein sehr lauter Ton hallte durch das ganze Schiff.
    Dann geschah irgend etwas Entsetzliches.

46. Persönlich und Dringend
    »Rod! Rod, schau nur, die Splits!«
    »Ha?« Blaine focht mit seinem verräterischen Körper einen zunächst noch aussichtslosen Kampf aus. Sein Verstand hatte sich irgendwohin verdrückt, und es war sehr schwer, sich auf die primitivsten Dinge zu konzentrieren. Er schaute zu Sally hinüber und folgte dann ihrem Blick zum Bildschirm.
    Die Splits zappelten wild herum. Sie waren von ihren Kojen weggetrieben, und der Botschafter schwebte völlig desorientiert in der Kabine umher. Er prallte gegen ein Schott und trieb auf die andere Seite hinüber. Die beiden Vermittler waren selbst in Schwierigkeiten und sahen hilflos zu. Einer griff vorsichtig nach dem Meister, bekam aber keinen Halt an seinem glatten Pelz. Alle drei trieben verwirrt durch den Raum.
    Jock fand als erstes eine Verankerung. Sie pfiff und schnaubte, und Charlie ruderte auf den Meister zu, erwischte ihn mit der linken Hand am Fell, während Jock sich mit den beiden rechten Armen festhielt und den linken ausstreckte, bis Charlie ihn erreichen konnte. Mühsam zogen sie sich zu den Kojen zurück und Jock schnallte Ivan an.
    Endlich lagen sie wieder alle drei da, verwirrt zwitschernd und kluckend.
    »Sollten wir ihnen nicht helfen?« fragte Sally.
    Rod streckte sich und versuchte in Gedanken eine Quadratwurzel zuziehen. Dann nahm er sich zwei Integrale vor und löste sie richtig. Sein Verstand hatte sich offenbar genügend erholt, um sich wieder mit Sally und den Splits zu beschäftigen. »Nein. Wir könnten ohnehin nichts mehr tun — und bleibenden Effekt hat man noch nie beobachtet, außer bei ein paar wenigen Leuten, die einfach den Verstand verlieren und nicht mehr in die Realität zurückfinden.«
    »Das ist bei den Splits sicher nicht der Fall«, stellte Sally überzeugt fest. »Sie haben sich ganz zweckmäßig verhalten, nur hatten sie noch Schwierigkeiten. Wir haben uns aber viel schneller erholt als sie.«
    »Ein Trost, daß wir wenigstens bei irgend etwas besser sind als die Splits. Hardy müsste bald wieder auftauchen — aber ein wenig länger als bei uns wird es schon dauern. Er ist älter.« »Beschleunigungswarnung! Alles klar für ein Grav.
    Beschleunigungswarnung.« Ein Vermittler zwitscherte etwas, der Meister antwortete kurz.
    Sally beobachtete sie noch eine Weile. »Ich glaube, du hast recht. Es scheint ihnen ganz gut zu gehen, nur der Meister ist noch ein bisschen zappelig.«
    Ein Signal ertönte. Die Lenin kam mit einem weichen Ruck in Fahrt, und die Schwere kehrte zurück. Sie waren nach Hause unterwegs. Rod und Sally schauten einander an und lächelten. Es ging heim!
    »Was hättest du eigentlich für den Meister tun wollen?« erkundigte sich Rod.
    Sie zuckte hilflos die Achseln. »Ich weiß nicht. Sie sind so anders. Und — Rod, was würdest du tun, wenn du kaiserlicher Botschafter für eine andere Rasse wärst, und sie sperrten dich in eine kleine Kabine mit nicht nur einer, sondern zwei versteckten Kameras in jeder Ecke?«
    »Ich hab' schon darauf gewartet, daß sie die verdammten Dinger zerschlagen. Sie haben sie natürlich entdeckt. Wir haben ja nicht versucht, sie unauffindbar anzubringen.
    Aber wenn sie deswegen etwas zu Hardy gesagt haben, müssen wir es versäumt haben.« »Ich glaube nicht, daß sie was sagten. Sie benehmen sich nicht, als ob sie sich dadurch gestört fühlten. >Unsere Spezies kann auf Intimsphäre verzichten^ hat

Weitere Kostenlose Bücher