Der Splitter Im Auge Gottes
Gekleideten reagierten vorhersehbar, und Zeichen auf ihrer Kleidung gaben ihren genauen Status an. Blaine hatte früher auch solche Kleidung getragen und bis dahin auch die Stellung eingenommen, die ihm nach der Theorie zukam, letzt trug er sie nicht mehr, und das Schema hatte sich verändert. Selbst der angebliche Meister der Lenin hatte sich vor ihm verbeugt. Doch dann verfolgte Charlie die Handlungen von anderen, registrierte ihren Gesichtsausdruck und sagte: »Du hast recht. Sei vorsichtig.«
»Bist du sicher?« fragte der weiße Meister.
»Ja! Er muss derjenige sein, den ich so lange studiert habe, aus so großer Entfernung, nur aus dem Verhalten jener, die seinen Befehlen gehorchten. Seht doch — der breite Streifen an seinen Ärmeln, das Abzeichen mit dem Planeten im Ring auf seiner Brust, die Unterwürfigkeit der Infanterieposten von der Lenin — ganz gewiss ist er es. Ich hatte von Anfang an recht, ein Wesen, ein menschliches Wesen!« »Du wirst aufhören, ihn zu studieren. Wende deine Augen nach vorne.«
»Nein! Wir müssen mehr über diesen Typ von Menschen erfahren! Das ist die Kaste, die ihre Kriegsschiffe kommandiert!«
»Dreh dich um.«
»Du bist ein Meister, aber du bist nicht mein Meister.«
»Gehorche«, sagte Ivan. Ivan konnte nicht gut argumentieren.
Charlie schon. Während Jock in innerem Widerstreit zappelte und stammelte, redete Charlie ihr zu, in einer alten, halb vergessenen Sprache, weniger um der Geheimhaltung willen, als um Jock daran zu erinnern, wie viel sie geheimzuhalten hatten. »Wenn wir viele Vermittler hätten, wäre das Risiko tragbar; wenn aber du jetzt verrückt wirst, werden die Entscheidungen nur mehr von Ivan und mir getroffen. Dein Meister wäre nicht mehr vertreten.«
»Aber die Gefahren, die unsere Welt bedrohen ...«
»Denke an das Schicksal deiner Schwestern. Sally Fowlers Vermittler zieht nun umher und sagt den Meistern, daß die Welt vollkommen werden könnte, wenn sie sich in ihrer Fortpflanzung einschränkten. Horace Burys Vermittler ...«
»Wenn wir bloß erfahren könnten ...«
»... ist nicht auffindbar. Er schickt Briefe an die mächtigsten Meister und fragt was sie ihm bieten würden, wenn er in ihre Dienste träte; er behauptet, als einziger äußerst wichtige Informationen zu besitzen. Jonathon Whitbreads Vermittler hat ihren Meister verraten und ihr Fjunch(klick) getötet.« Charlies Blick streifte Ivan. Der Meister beobachtete sie, konnte aber nichts verstehen.
Charlie wechselte wieder in die allgemeine Sprache über. »Kapitän Lord Roderick Blaines Vermittler wurde zum Großen Narren. Du warst selbst dabei. Gavin Potters Vermittler ist ein Großer Narr. Sinclairs Vermittler ist zwar für die Gesellschaft noch von Nutzen, aber völlig verrückt.«
»Das stimmt«, sagte der Weiße. »Wir haben ihr die Leitung eines Projekts übertragen, das ein Energieschild entwickeln soll, wie es die Menschen besitzen. Sie arbeitet verblüffend gut mit den Braunen zusammen und verwendet sogar selbst Werkzeuge.
Aber mit ihrem Meister und ihren Vermittler-Schwestern redet sie, als hätte sie einen Gehirnschaden.«
Jack setzte sich abrupt, die Augen nach vorne gewandt.
»Denke an das alles«, fuhr Charlie fort. »Nur Horst Staleys Vermittler ist noch einigermaßen bei Verstand. Du darfst dich mit keinem Menschen identifizieren. Das kann doch gewiss nicht so schwer sein. Wir können gar nicht irgendeinen Trieb entwickelt haben, uns mit Menschen zu identifizieren!«
Jock wechselte wieder in die Neuere Trojanersprache über. »Aber wir sind hier ganz allein. Für wen soll ich denn Fjunch-(klick) sein, für Ivan vielleicht?«
»Du wirst nicht Fjunch(klick) eines Menschen werden«, stellte Ivan fest Er hatte nichts verstanden, außer, daß er etwas nicht hatte verstehen sollen. Charlie antwortete nicht.
Gut, daß es vorbei ist, worum immer es da ging, dachte Hardy. Die Unterhaltung der Splits hatte nur vielleicht dreißig Sekunden gedauert, aber sie musste sehr inhaltsreich gewesen sein — und sehr emotionsgeladen. David glaubte, sich dessen sicher sein zu können, obwohl er bis jetzt nur ein paar Redewendungen von den verschiedenen Split-Sprachen wiederzuerkennen vermochte. Erst vor kurzem war ihm klargeworden, daß viele davon noch immer in Gebrauch standen.
»Hier kommen der Vizekönig und die Kommissionsräte«, sagte Hardy. »Und die Musikkapellen fangen zu spielen an. Jetzt werdet ihr gleich sehen, was eine Parade ist.« Rod kam es vor, als ob das
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