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Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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Gestein des Palastes selbst unter dem Chaos von Tönen erzitterte. Eine Hundertschaft Trommler marschierte mit Gedonner vorüber, und nach ihnen schmetterte eine Blasinstrumentengruppe einen Marsch, der schon zu Zeiten des Condominiums alt gewesen war. Der Kapellmeister hob seinen Stab, und die Gruppe trat vor der Tribüne auf der Stelle. Es gab höflichen Applaus, als Tambourmajoretten ihre Stöckchen hoch in die Luft wirbeln ließen.
    »Der Botschafter fragt ob das Krieger sind«, schrie Charlie.
    Rod lachte beinahe, hielt aber seine Stimme streng unter Kontrolle. »Nein. Das ist die Kapelle der John-Muir-Oberschule, eine Jugendgruppe. Einige von ihnen werden vielleicht Krieger, wenn sie älter sind, andere wieder Bauern oder Techniker oder ...«
    »Danke.« Das Split zwitscherte los. Nicht, daß nicht auch Krieger zu sehen sein werden, dachte Rod. Nachdem dieser Empfang höchstwahrscheinlich die größte Anzahl von 3D-Zuschauern in der Geschichte des Imperiums erreichen würde, wollte Merrill bestimmt nicht die Gelegenheit versäumen, auch ein wenig die gepanzerte Faust sehen zu lassen. Potentielle Rebellen würden es sich dann vielleicht noch einmal überlegen. Im großen und ganzen war jedoch wenig Kriegsgerät vorgeführt worden, und es hatte mehr hübsche Mädchen und Blumen als Soldaten zu sehen gegeben.
    Die Parade war endlos. Jeder Provinzbaron wollte bei einem solchen Anlass Ehre einlegen, jede Zunft, jede Vereinigung, Stadt, Schule, Loge — alle, alle wollten sie mitmachen, und Fowler hatte gesagt, je mehr, desto besser.
    Der Kapelle der John-Muir-Oberschule folgte ein halbes Bataillon Covenanter Hochländertruppen mit Kilts, noch mehr Trommeln und winselnden Dudelsäcken. Die bizarre Musik zerrte an Rods Nerven, aber er bemühte sich, sich nichts anmerken zu lassen; obwohl Covenant auf der anderen Seite des Kohlensacks lag, waren die Hochländer auf Neuschottland naturgemäß beliebt, und alle Neuschotten begeisterten sich für den Dudelsack — oder gaben es wenigstens vor.
    Die Hochländer trugen Schwerter und Lanzen und nahezu einen Meter hohe Bärenfellmützen. Bunte Plaidumhänge flatterten um ihre Schultern. Sie wirkten mehr theatralisch als irgendwie bedrohlich, doch der Ruf der Covenanter verhieß Gefahr genug. Die Armee keiner bekannten Welt ließ sich gerne mit ihnen ein, wenn sie ihre zeremoniellen Kostüme ablegten und Gefechtsanzüge anlegten. Covenant war eine Welt fanatischer Loyalisten.
    »Das sind Krieger?« fragte Charlie.
    »Ja. Sie gehören zur Ehrengarde von Vizekönig Merrill«, brüllte Rod. Er nahm Haltung an, als ein Trupp mit Fahnen vorbeimarschierte, und hätte beinahe salutiert. So nahm er statt dessen den Hut ab.
    Die Parade ging weiter: eine blumenbedeckte Wagenplattform von irgendeiner neuirischen Baronie; Schaustucke von Handwerkerzünften, wiederum Truppen, Friedländer diesmal, die ohne viel Elan marschierten, weil sie Artilleristen und Panzerfahrer waren und sich ohne ihre Fahrzeuge nicht recht wohl fühlten. Wieder eine Erinnerung für die Provinzen, womit Seine Majestät gegen die Feinde des Imperiums vorgehen konnte. »Was halten die Splits eigentlich von alldem?« fragte Merrill unauffällig und grüßte das Banner auf einem weiteren Baronie-Wagen.
    »Schwer zu sagen«, antwortete Senator Fowler.
    »Wichtiger ist, was die Provinzen davon halten werden«, bemerkte Armstrong. »An vielen Orten wird diese Schau ebenso wirksam sein wie der Besuch eines Schlachtkreuzers. Und viel billiger.«
    »Billiger für die Regierung«, sagte Merrill, »ich darf gar nicht daran denken, was dafür alles ausgegeben wurde. Glücklicherweise musste ich's nicht bezahlen.«
    »Rod, Sie können jetzt verschwinden«, sagte Senator Fowler. »Hardywird Sie bei den Splits schon entschuldigen.«
    »Gut. Danke.« Rod schob sich durch die Sitzreihen. Die gedämpfte Unterhaltung seiner Freunde und der Lärm der Parade im Hintergrund begleiteten ihn.
    »Ich hab' mein ganzes Leben noch nie so viele Trommeln gehört«, sagte Sally.
    »Bah. Ist doch an jedem Geburtstag ein solcher Zirkus«, erinnerte sie Senator Fowler.
    »Nun, an den Geburtstagen musst' ich mir nicht das Ganze anschauen und anhören.«
    »Geburtstag?« fragte Jock.
    Rod verließ die Tribüne, als Sally über Festtage des Imperiums zu dozieren begann und wieder eine Hundertschaft schwellbackiger Dudelsackbläser in gälischer Pracht vorbeimarschierte.

50. Die Kunst der Verhandlung
    Die kleine Gruppe verharrte in ärgerlichem

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