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Der Sprung ins Jenseits

Der Sprung ins Jenseits

Titel: Der Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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neuen.
    Die Seele ist unsterblich, daher müßte dieser Vorgang theoretisch möglich sein. Ich vermute sogar, daß er bereits heute schon stattfindet, wenn auch unbewußt. Er geht natürlich in Sekundenschnelle vor sich, so daß der Mensch, könnte er seinen Einfluß darauf ausüben, in Sekunden quer durch das Universum zu reisen befähigt wäre. Damit hätten die Geisteswellen des Menschen die Energie und die Materie bezwungen. Er wäre damit Herrscher über das All. Doch was geschieht mit dem verlassenen Körper?«
    Yü sah mich an und lächelte.
    »Ja, was geschieht nun damit?« fragte ich.
    »Das ist eine Frage, die Zedel sich natürlich stellen mußte. Er kam der Wahrheit recht nahe. Hör weiter: Ich behaupte nun, daß der Mensch seine alte Hülle wieder in Energie verwandeln kann, wenn er das will. Er kann sie aber auch einfach verlassen und ist somit für die übrige Menschheit gestorben. Sterben nicht täglich Tausende von Menschen, weil die Seelen, die diesen Körpern innewohnten, bis zum Altersverfall warteten? Weil sie ihre eigenen Fähigkeiten nicht erkannten? Leben die Seelen nicht als Seelen weiter, weil sie nicht die Kraft besitzen, sich einen neuen Körper zu schaffen oder einen bereits vorhandenen aufzusuchen?
    Kraft seines Geistes und seines eigenen Willens ist nicht nur die Seele, sondern auch der Mensch an sich unsterblich. Er hat es nur noch nicht erkannt. Es gibt Berichte von Medien, die dazu in der Lage waren, Verstorbene zu zitieren. Bei diesen Verstorbenen kann es sich nur um die Seelen handeln, die keinen Körper fanden und nun ruhelos umherirren. Ihre Geisteskraft reichte dazu aus, unter gewissen günstigen Umständen eine teilweise Materialisation herbeizuführen, die jedoch niemals von langer Dauer war. Immerhin gilt damit als erwiesen, daß viele lebende Menschen anomale Fähigkeiten besitzen und daß deren Geisteskräfte die des normalen Sterblichen weit übertreffen. Wahrscheinlich standen sie kurz vor der Lösung jener Rätsel, die wir mit Telekinese oder Teleportation bezeichnen.«
    Yü Fang klappte das Buch zu und legte es wieder in seinen Schoß. Da ich schwieg, sprach er weiter:
    »Natürlich gelang es Claus Zedel nie, das Rätsel wirklich zu lösen, aber immerhin kam er der Wahrheit recht nahe. Auf der anderen Seite ist die Wahrheit viel ungeheuerlicher, als Zedel es sich je erträumen konnte. Sie gibt den Menschen noch viel mehr Möglichkeiten, als Zedel andeutete. Ich sagte dir schon eben, daß ich mir nicht vorzustellen wage, was geschehen würde, besäße die jetzige Menschheit diese Fähigkeiten.«
    »Es würde wahrscheinlich eine Katastrophe bedeuten«, vermutete ich. »Mein Verstand sträubt sich dagegen, diese ungeheuerlichen Behauptungen von Claus Zedel als Tatsache zu akzeptieren – obwohl ich fast sicher bin, daß sie stimmen. Und doch erinnern sie mich ein wenig an das, was wir als Spiritismus bezeichnen. Sollte es denn wirklich Seelen geben, die auf unserer Erde umherirren und vergeblich nach einem neuen Körper suchen, damit sie wieder leben können? Ich kann es mir nicht vorstellen. Und doch – wenn die Seele wirklich unsterblich ist, wo bleibt sie denn, wenn der Mensch stirbt?«
    »Es gibt keine Beschränkungen für die Seelen, und mir scheint, daß die Erde nur ein vorübergehender und vielleicht rein zufälliger Aufenthaltsort ist. Das Universum ist groß. Wenn ich selbst auch noch nie die Erde verlassen habe, so bin ich doch davon überzeugt, in wenigen Sekunden auf einer anderen Welt sein zu können. Auf dem Mars oder auf der Venus zum Beispiel. Ich habe es nicht nötig, mir dort einen Körper zu suchen. Ich kann mir aus der dort vorhandenen Energie selbst einen Körper schaffen. Er wird mir natürlich nicht ähnlich sehen, da dort andere Lebensbedingungen als auf der Erde herrschen. Ich würde mir einen Körper schaffen, der mir das Leben dort möglich macht.«
    Ich starrte meinen Freund an. Ich war schon bereit gewesen, das Vorhandensein einer unsterblichen Seele zu akzeptieren. Ich wollte auch glauben, daß eine Trennung möglich sei. Und ganz besonders wollte ich daran glauben, daß sich meine Seele an die Vergangenheit erinnern konnte. Aber was nun Yü andeutete, war zu phantastisch.
    »Hör auf, Yü. Das ist zuviel!«
    Der Tibeter lächelte.
    »Mein lieber Alan, vor dir liegt noch die Lehrzeit. Du stehst erst am Anfang, so wie auch ich einst am Anfang gestanden habe. Ich sagte dir schon, daß wir Zeit haben. Uns gehört nicht nur die Zukunft, sondern

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