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Der Sprung ins Jenseits

Der Sprung ins Jenseits

Titel: Der Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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werden Sie ihn auch finden.«
    Auch ich war von den friedlichen Absichten der Fremden überzeugt. Es gab nichts mehr zu tun. Die Dinge konnten ihren Lauf nehmen, und eines Tages würden die Menschen würdige Partner der Fremden sein können. Vielleicht beschleunigte diese erste Begegnung die Aufwärtsentwicklung. Es war zu hoffen.
    »Ich danke Ihnen für alles, was Sie getan haben und noch tun werden«, sagte ich. »Inzwischen werden Sie ja auch etwas mehr über uns Menschen in Erfahrung gebracht haben …?«
    »Ja, das habe ich. Ich weiß nun, daß Ihr Freund Yü und Sie Ausnahmen sind. Aber dieses Wissen erbringt keinerlei Nachteile für die Menschen. Im Gegenteil, es beruhigt mich. Und es beruhigt auch meine Rasse. Leben Sie wohl – und vielleicht werden wir wieder einmal Kontakt aufnehmen.«
    Kurze Zeit darauf schwebte ich über der toten Landschaft von Titan. Der Saturn stand unter dem Horizont und war nicht zu sehen. Die Sonne überstrahlte alle anderen Sterne. Die Erde war als Doppelgestirn deutlich zu erkennen – eine einmalige Erscheinung innerhalb unserer Sonnensystems. Ich konzentrierte mich auf sie – und einen Sekundenbruchteil später fiel ich durch die dichte Wolkendecke, bis ich unter mir das Meer erblickte.
    Es war ein eigenartiges Gefühl, körperlos von Kontinent zu Kontinent zu eilen – aber das Erstaunlichste war, daß ich mich sehr schnell daran gewöhnte. Bald war es schon so, daß ich allein den Gedanken an einen Körper als etwas Lästiges empfand. Ich konnte sehen und hören, und das war genug. Ich hatte kein Verlangen, irgend etwas zu fühlen oder anfassen zu müssen. Alle Bedürfnisse des Körpers waren in mir erstorben. Ich verspürte keinen Hunger und keinen Durst, denn ich hatte alles, was ich zum Leben brauchte: die völlige Freiheit.
    Als ich nach langem Suchen Dr. Halströms Haus tief unter mir sah, zögerte ich. Es waren inzwischen mehr als acht Tage vergangen, und ich war sicher, daß Dr. Frederik sich inzwischen um meinen Körper gekümmert hatte. Ich würde ihn aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr in Dr. Halströms Haus vorfinden. Trotzdem mußte ich dort mit meiner Suche beginnen.
    Das Bett im Gästezimmer war leer. Ich durchforschte das Haus und stellte fest, daß der Astronom nicht hier war. Lediglich Frau Merten hantierte in der Küche mit ihren Töpfen. Ich wagte es nicht, mit ihr Verbindung aufzunehmen. Sie würde zu sehr erschrecken. So verließ ich das Haus, denn ich wußte, wo ich Dr. Halström finden würde.
    Es war früher Abend in Schweden, und der Astronom hatte bereits das Observatorium aufgesucht. Er war allein. Er saß an seinem Schreibtisch und ordnete Papiere. Noch bevor ich Kontakt mit ihm aufnehmen konnte, hielt er in seinen Bewegungen inne, lehnte sich zurück und sah sich um. Mir war, als könne er mich sehen, aber das war natürlich Unsinn. Trotzdem mußte er meine Anwesenheit gespürt haben. Er lächelte.
    »Sind Sie es, Yü?«
    Ich drang in sein Bewußtsein ein.
    »Ich bin es, Alan Winter«, teilte ich mich ihm mit. »Hat sich Yü bei Ihnen gemeldet?«
    Dr. Halström erhob sich, ließ sich aber dann wieder in den Sessel zurücksinken.
    »Yü war vor drei Tagen hier und fragte nach Ihnen. Er wollte nicht mehr in den Körper des Tibeters zurück, der immer noch in Dr. Frederiks Sanatorium ist. Er wollte sich einen neuen Körper suchen – oder einen neuen schaffen. Er sagte etwas von einem Treffpunkt, den er mit Ihnen ausgemacht hatte.«
    »Und was ist mit mir? Ich meine – was ist mit meinem Körper?«
    »Er steht zu Ihrer Verfügung«, versicherte mir Dr. Halström. »Sie finden ihn in Dr. Frederiks Klinik. Übrigens hat mir Yü mitgeteilt, daß er von der Friedfertigkeit der fremden Rasse überzeugt ist. Ich habe meiner Regierung entsprechende Informationen zugehen lassen, ohne allerdings die Quelle meiner Informationen zu verraten. Die Lage hat sich in der vergangenen Woche wesentlich beruhigt. Ich glaube, daß nichts mehr zu befürchten ist.«
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Sie nun verlasse? Ich möchte zu Dr. Frederiks Klinik.«
    »Selbstverständlich nicht. Aber ich hoffe, wir sehen uns wieder. Sie sind bei mir jederzeit willkommen – Yü selbstverständlich auch. Sie haben mir sehr geholfen.«
    »Sie uns auch«, sagte ich und nahm Abschied von ihm.
    Dr. Frederiks Klinik lag in der Nähe von Dr. Halströms Haus. Sie war leicht zu finden, und bald stellte ich den Kontakt zu dem jungen Arzt her.
    »Ich habe gut über Ihren Körper

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