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Der Sprung ins Jenseits

Der Sprung ins Jenseits

Titel: Der Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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sich auf der Oberfläche aus und waren durch breite Transportbänder miteinander verbunden. Auf ihnen floß in beiden Richtungen dichter Verkehr. Zwischen den Städten lagen die Raumhäfen. Raketen starteten und ich konnte ihren Flug verfolgen. Ihr Ziel waren die Nachbarplaneten, von denen sie Rohstoffe und Lebensmittel holten. Aus so großer Höhe betrachtet, erschien mir der zweite Planet der Sonne L-789-6 wie eine einzige, unübersehbare Stadt. Er mochte die Größe der Erde haben, und ich konnte mir nicht vorstellen, wie ich dort jemals Yü finden sollte.
    Langsam ging ich tiefer.
    Zu meinem nicht geringen Erstaunen mußte ich feststellen, daß die Bewohner nicht, wie erwartet, Kugeln waren. Sie besaßen alle nur vorstellbaren Körperformen, und kaum einer ähnelte dem anderen. Ich glaube plötzlich zu verstehen, was der Fremde gemeint hatte, als er sagte, er und sein Volk seien nicht zu beschreiben. Wie wollte man auch etwas beschreiben, das ständig seine äußere Form veränderte?
    Auf einem freien Feld entdeckte ich ein Wesen, das eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Menschen hatte. Ich näherte mich ihm und versuchte, bis in sein Bewußtsein vorzudringen. Zu meinem Erstaunen stieß ich weder auf Widerstand, noch auf Befremden.
    Wer ruft mich da?
    Ich war viel zu verwirrt, um sofort antworten zu können. Die schnelle Reaktion des Wesens verriet, daß es telepathischen Kontakt gewohnt war und vielleicht gar keine andere Art der Verständigung kannte.
    Ich komme von einer anderen Welt, sagte ich.
    Und was wollen Sie von mir? lautete die prompte Frage.
    So kam ich nicht weiter. Dieser Rasse waren weder Telepathie noch ein unsichtbarer Besucher von einer anderen Welt neu. Das würde die Suche nach Yü erheblich erschweren. Niemand würde sich an ihn erinnern können, denn er bedeutete kaum eine Sensation. Aber ich konnte es immerhin versuchen.
    Ich suche jemanden, der ebenfalls nicht von dieser Welt stammt. Er muß kürzlich hier eingetroffen sein. Wissen Sie etwas davon?
    Es ist, als fragten Sie mich nach dem Namen eines Regentropfens. Ich kann Ihnen leider nicht helfen.
    Das Wesen bewegte sich von mir fort.
    Enttäuscht sah ich ihm nach, aber ich folgte ihm nicht. Ich wußte in diesem Augenblick, daß meine Mission gescheitert war. Hier würde ich Yü niemals finden. Acht lange Tage durchstreifte ich die Städte des Planeten. Unsichtbar drang ich in Paläste und riesige Hochhäuser ein, durchforschte die Gedanken der verschiedenartigsten Wesen und erfuhr so alles, was man über diesen Planeten erfahren konnte. Wenn ich auch Yü nicht fand, so war ich nach Ablauf der acht Tage fest davon überzeugt, es mit einer friedliebenden Rasse zu tun zu haben. Der Fremde auf Titan hatte die Wahrheit gesprochen. Die Menschen hatten von dieser Zivilisation nichts zu befürchten. Sie würden eines Tages viel von ihr lernen können.
    Mehrmals nahm ich Kontakt mit einflußreichen Persönlichkeiten auf, und niemand von ihnen war erstaunt, zu erfahren, daß ich aus jenem Sonnensystem stammte, das jetzt erforscht und in die Verteidigungsmannschaft aufgenommen werden sollte. Ich berichtete, daß unsere Rasse der Einrichtung eines Stützpunkts auf Titan zugestimmt habe – und ich mußte erfahren, daß man es bereits wußte.
    Nach Ablauf der acht Tage suchte ich ein Observatorium auf und setzte mich mit dem leitenden Astronomen in Verbindung. Er wußte sofort, was ich wollte und zeigte mir einen kleinen, gelben Stern.
    Das ist Ihre Sonne. Sie können sie nicht verfehlen.
    Diesmal konnte mich die Gelassenheit, mit der man mich behandelte, nicht mehr in Erstaunen setzen. Jeder auf dieser Welt schien alles zu wissen.
    Sekunden später sah ich unter mir die Sonne und ihre Planeten. Ich fand den Saturn, und dann schwebte ich wieder über Titan.
    Die Rakete des Fremden stand noch immer am selben Fleck.
     
    Ich fand den Fremden in seinem schalenförmigen Sitz vor. Der Kontakt war schnell hergestellt, und ich berichtete von meiner erfolglosen Suche nach Yü.
    Die Antwort des Fremden überraschte und erleichterte mich zugleich:
    »Ihr Freund kehrte vor drei Tagen zurück. Er hatte auf meiner Heimatwelt keinen Kontakt mit irgendwelchen Personen aufgenommen – was wiederum erklärt, warum Sie nichts über ihn in Erfahrung bringen konnten. Seine Reise, so teilte er mir mit, war erfolgreich gewesen. Er ist nun davon überzeugt, daß unsere Rasse nur friedliche Absichten hegt. Er ist zur Erde zurückgekehrt, um es den Menschen mitzuteilen. Dort

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