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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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Einstellung.«
    »Es schadet nichts, unser Verantwortungsbewusstsein zu zeigen«, widersprach Heather GioAvanti, »solange es mehr als leere Posen sind. Aber falls wir Verachtung für das Volk empfinden - statt Respekt -, wird man das sehen.« Dabei zuckte ihr Blick kurz zu Marik hinüber.
    Der setzte zu einer Antwort an, doch die Türe öffnete sich und schnitt seine Entgegnung ab. Die Senioradjutantin des Exarchen steckte den Kopf ins Zimmer. »Sind alle hier? Gut. Es ist alles für Ihren Einzug in die Halle bereit.«
    Die Paladine verstummten. Die Tür schwang weit auf, sie schritten durch die Rotunde zum schweren Doppelportal der Halle. Jemand hatte sicherheitshalber einen roten Teppich ausgelegt. Nicht, dass sich die Paladine unterwegs verirren, dachte Jonah. Das könnte ein schlechtes Licht auf die Republik werfen. Zusätzlich war der Weg zu beiden Seiten mit schweren Goldkordeln abgesperrt. Und entkommen sollen wir auch nicht.
    Ihm war klar, dass er dem Exarchen und seinem Stab aus einem angeborenen Widerwillen gegen Zeremonien damit zumindest teilweise Unrecht tat. Die Kordeln dienten sicher hauptsächlich dazu, Zuschauer und Reporter auf Abstand zu halten.
    Einer nach dem anderen betraten die Paladine den Saal und begaben sich zu dem Halbkreis der Sitze vor dem Podium des Exarchen. Im Gegensatz zu den übrigen Sitzrängen, die die Halle der Paladine und den Balkon füllten, ähnelten diese siebzehn Plätze eher Kabinen. Jede enthielt einen voll ausgestatteten Schreibtisch und zwei Stühle, einen für den betreffenden Paladin, und einen zweiten für Gesprächspartner.
    Der Rest der Halle füllte sich schnell. Die nächsten Sitzreihen hinter den Paladinen waren den anwesenden Rittern der Sphäre vorbehalten sowie den Adjutanten und Stäben der Paladine. Auf den Rängen dahinter drängten sich Kommentatoren und Trividc-rews. Doch obwohl viele von diesen gekommen waren, konnten sie den riesigen, hallenden Saal nicht füllen.
    Der Platz des Exarchen blieb leer. Redburn würde die Halle als Letzter betreten, durch eine andere Tür. Noch mehr Show, dachte Jonah, um die Distanz des Exarchen von den Paladinen zu unterstreichen, obwohl er aus deren Mitte gewählt ist. Zumindest das halbe Genie Devlin Stones - nach Jonahs Ansicht die unterschätzte Hälfte - hatte aus seinem Talent für Öffentlichkeitsarbeit und dramatische Symbole bestanden.
    Auch drei der Paladinsitze blieben leer. Einer von ihnen war, schon seit Jonah Levin in die Ränge der Paladine aufgenommen worden war, weitgehend unbenutzt geblieben, da Victor Steiner-Davion seinen Ruhesitz im Ritterhauptquartier in Santa Fe kaum noch verließ. Der zweite stand erst seit Kurzem leer. Bis zum vorigen Jahr hatte er dem Verräter und gestürzten Paladin Ezekiel Crow gehört. Der dritte gehörte David McKinnon. Er war mit den Kämpfen auf Skye beschäftigt.
    Heute konzentrierten sich die Trividkameras auf Kränen, Stativen und in den Händen geschickter Kameraleute - die auf Stühlen standen oder auf den Fenstergittern balancierten - auf Crows leeren Platz. Eine der letzten wichtigen Amtshandlungen Damien Redburns als Exarch würde darin bestehen, einen neuen Paladin zu ernennen, der ihn übernahm. In der Presse und den elektronischen Medien wurde ebenso wild spekuliert, wer das sein würde, wie auf den Straßen.
    Die kleine Tür neben dem Podium öffnete sich. Schweigen senkte sich über die Kammer, als Damien
    Redburn eintrat und zum Podium schritt. Die Saalbeleuchtung blitzte in hunderten Linsen, als die Kameras herumschwenkten, um die Worte und Taten des Exarchen für die Nachwelt festzuhalten. Selbst von seinem Platz zwischen den Paladinen aus sah Jonah, dass Redburn müder als üblich wirkte. Es schien, als hätte er entweder nicht geschlafen, oder aber jemand hätte ihn aus tiefem Schlaf gerissen.
    »Willkommen«, sagte Redburn in die Stille. »Paladine der Sphäre, die Sie sich heute hier versammelt haben. Und willko mm en auch die Vertreter der Medien, und die Menschen dort draußen, die heute unsere Beratungen verfolgen. Zu diesem ernsten Anlass...«
    Es hatte Jahre gedauert, aber Jonah hatte endlich die Kunst gemeistert, völlig stillzusitzen und aufmerksam zu wirken, wenn der Exarch eine Rede hielt. Und er hatte auch die zweite entscheidende Fähigkeit gemeistert, um Versammlungen der Paladine zu überstehen: Textmitteilungen auf dem Datenmonitor vor sich zu lesen und zu schreiben, während er den Eindruck erweckte, den Worten des Exarchen angestrengt

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