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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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war ihm vom ersten Augenblick an abwehrend begegnet.
    »Wozu brauchen Sie Informationen über Morten?«, fragte Stansill mit harter Stimme.
    »Ich habe einiges Gute über ihn gehört«, antwortete Jonah gelassen. »Ein heikles Problem aus der Welt zu schaffen, ist eine Sache. Aber ein heikles Problem zu lösen, ohne neuen Ärger zu produzieren... das ist eine besondere Gabe.«
    »Allerdings. Nichts anderes habe ich auch gesagt.« Stansill wirkte fürs Erste besänftigt. »Ich habe gehört, dass Sie sich über ihn erkundigen, und es heißt, Sie seien beauftragt, den Tod von Paladin SteinerDavion zu untersuchen. Es würde mir nicht gefallen, wenn Henrik irgendwie unter Verdacht geriete, nur weil er ein besonderes Talent hat.«
    Jonah lachte. Es war offensichtlich zu spät, seinen Auftrag zu leugnen. »Ich wünschte, meine Untersuchung wäre weit genug fortgeschritten, um überhaupt irgendjemanden verdächtigen zu können. Nein, ich stehe noch ganz am Anfang. Ich bin auf der Suche nach einem guten Assistenten. Jemandem mit Erfahrung. Aber ich muss mir sicher sein, dass er der Aufgabe gewachsen ist.«
    »Es geht also nur um... Referenzen?«
    »Ganz genau.«
    Stansill entspannte sich sichtlich. »In Ordnung. Gut. Dabei kann ich Ihnen helfen.«
    »Großartig. Sie kennen Henrik Morten offensichtlich.«
    »Aber ja, aber ja. Ich könnte Ihnen Geschichten erzählen.«
    Jonah lächelte. »Ich bitte darum.«
    Stansill lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. »Persönlich habe ich ihn nur ein einziges Mal getroffen, auf einem Empfang hier in Genf. Ich weiß nicht mehr, wer uns bekannt gemacht hat. All diese Abende verschw im men in der Erinnerung, nicht wahr? Wir haben nur kurz miteinander gesprochen, aber er wirkte nicht allzu begeistert darüber, da zu sein. Ich hatte den deutlichen Eindruck, er wäre lieber woanders gewesen.«
    »Wo?«, fragte Jonah.
    »Ganz gleich, wo, nur nicht da. Auf einem Empfang passiert nichts, und Morten ist jemand, der handelt. Er fühlte sich wie ein Fisch auf dem Trockenen, daher hatten wir uns nicht viel zu sagen.«
    »In Ordnung, er ist jemand, der zu tun haben muss. Und was tut er?«
    »Oh, da habe ich eine Menge gehört. Zum Beispiel draußen auf Ryde, beim Wiederaufbau. Sie erinnern sich an den Meteoreinschlag?«
    »Ob ich mich erinnere? Ich war da. Sechs Monate lang.«
    »Tatsächlich? Okay, dann wissen Sie ja, was da los war. Nun, das geschah, nachdem das größte Chaos behoben war, und die lange, mühselige Aufbauarbeit begonnen hatte. Da gab es einen Streit um nichts, was wirklich von Bedeutung gewesen wäre, aber durch die Spannungen eines so langen Einsatzes eskalierte die Sache über jedes vernünftige Maß hinaus.«
    »Was für eine Art Streit?«
    Stansill zuckte die Achseln. »Was schon? Es ging um eine Frau. Zwei Ritter gerieten aneinander, weil der eine mit der Frau des anderen durchgebrannt war. Nur, so richtig durchgebrannt halt nicht, weil er immer noch beim Wiederaufbau eingeteilt war. Also musste er bleiben und Seite an Seite mit dem Mann arbeiten, dem er die Frau ausgespannt hatte. Normalerweise hätten das die beiden irgendwie selbst klären müssen. Ein Zweikampf vielleicht, oder auch einfach eine Schlägerei, was weiß ich, und die Sache wäre ausgestanden gewesen. Doch der Streit wurde im Laufe der Zeit immer verbissener, und alle, die mit dem Wiederaufbau zu tun hatten, entschieden sich für die eine oder andere Seite. Plötzlich gab es zwei Wiederaufbaumannschaften, die jede Gelegenheit benutzten, an der Arbeit der anderen herumzumäkeln, und einander sogar sabotierten. Die ganze Unternehmung war auf einmal in Frage gestellt.«
    »Davon habe ich nie etwas gehört.«
    »Genau das ist der Punkt, auf den ich hinaus will. Ein anderer Ritter, der auch auf dem Planeten war, rief Morten zu Hilfe. Ich vermute, weil er schon von ihm gehört hatte. Morten verbrachte den einen Tag mit einem der beiden Kampfhähne und den nächsten mit dem anderen. Und plötzlich, niemand weiß wie, waren die beiden die besten Freunde. Sie hingen ständig zusammen, machten sich gegenseitig Komplimente, zeigten allen, dass ihr Streit vorüber war. So schnell, wie sie sich zerstritten hatten, versöhnten sich die Arbeiter auch wieder. Der Wiederaufbau war gerettet.«
    »Und die Frau?«
    »Die blieb bei ihrem neuen Partner. Wie Morten das geschafft hat, ist mir heute noch ein Rätsel. Aber er hat es hinbekommen.«
    Jonah machte sich ein paar Notizen, aber so beeindruckend

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