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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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Schließlich sagte er: »Passen Sie auf: Ich verkaufe so was nicht. Ich betreibe hier ein absolut legales Geschäft, verstanden? Aber ich kann Sie weiterempfehlen.«
    »Weiterempfehlen.«
    »Richtig. Da hinten ist jemand namens Snorky, breiter als hoch. Der kann Ihnen vielleicht helfen. Und dann wäre da noch Pritt.«
    »Was hat der anzubieten?«
    »Gar nichts. Aber er kennt Leute. Leute, die nach Gesellschaft suchen. Er ist eine Art... Beziehungsvermittler, verstehen Sie?«
    »Ich verstehe. Sony, aber daran bin ich nicht interessiert. Außerdem, was wäre, wenn ich ein Bulle bin?«
    »Dann sollten Sie rübergehen und sich vorstellen. Snorky liebt Bullen.«
    »Ein richtiger Knuddelbär, ja?«
    »Nh-hn«, nickte der Barkeeper.
    Er brach das Schweigen, indem er verschwand, um einen Neuankömmling am anderen Ende der Theke zu bedienen. Horn sah ihm nach, dann nahm er das Glas und leerte es. Der Bourbon war billiges Zeug, zu süß für Horns Geschmack. Er war froh, dass er nicht lange so zu tun brauchte, als schmeckte er ihm. Er setzte das leere Glas wieder auf die Theke.
    Der Barmann kam zurück und Horn bestellte. »Noch einen.«
    »Ich dachte, Sie wollten den Schein nicht vertrinken.«
    »Das Leben ist voller Veränderungen. Wenn ich nicht bekommen kann, weshalb ich hier bin, kann ich ebenso gut mitnehmen, was ich bekommen kann.«
    Diese Aussage quittierte der Mann hinter der Bar mit einer nachdenklichen Miene. Er schenkte nach und fragte: »Weshalb sind Sie denn hier?«
    »Um Antwort auf eine Frage zu bekommen.«
    »Was für eine Frage?«
    Horn nahm einen Schluck von dem Bourbon, bevor er antwortete. Er hatte den Barkeeper neugierig gemacht. Ein kleiner Aufschub würde dieses Gefühl noch verstärken. »Eine ganz einfache. Eine Identitätsfrage.«
    »Ich gebe keine Namen aus.«
    »Und was ist mit Snorky und Pritt? Die kamen schnell genug.«
    Der Keeper runzelte die Stirn. »Die beiden können auf sich selbst aufpassen. Sie kommen fünf-, sechsmal die Woche geschäftlich hierher. Sie mögen es, wenn ich Leute zu ihnen schicke.«
    »Ich verstehe. Wohlangesehene Stammgäste«, bemerkte Horn. »Keine Sorge, Sie brauchen keinen Namen zu nennen.«
    »Was wollen Sie dann?«
    Horn griff in die Innentasche des Mantels und zog ein Bild Henrik Mortens heraus, das Levin ihm aus Genf übermittelt hatte. Er faltete es auseinander und legte es auf die Theke. »Ein einfaches Ja oder Nein genügt. Haben Sie diesen Mann hier letztens mit Tony Delgado reden sehen?«
    Der Barmann studierte das Bild und legte die Stirn in Falten. »Ja. Wer das ist, weiß ich nicht, nur dass er kein Stammgast ist, und vermutlich kommt er auch nicht von hier. Aber er und Tony waren ein-, zweimal da. Tony hat mich ihm nie vorgestellt. Ihr Junge schien sich hier auch nie richtig wohl zu fühlen. Er wirkte ständig auf dem Sprung.«
    Horn faltete das Bild wieder zusammen und steckte es ein. »Danke.«
    »Sagen Sie mir, wer das ist?«
    »Ich glaube nicht«, antwortete Horn und stand auf. »Das Wechselgeld dürfen Sie behalten.«
    Die Nachtluft vor dem >Cloverleaf< war kalt und sauber. Horn atmete tief durch, um den Qualm der Bar aus der Lunge zu bekommen. Die Sterne über ihm glänzten hart und es lag ein Ring um den Mond. Eiskristalle in der Luft, dachte er, und möglicherweise bald Schnee.
    Er dachte an das Foto in seiner Manteltasche. Der Barmann hatte Henrik Morten als jemanden identifiziert, der mit Delgado gesehen worden war.
    Er hatte die Informationen gelesen, die Levin ihm über Morten geschickt hatte. Und jetzt hatte er ihn direkt mit dem Versuch in Verbindung gebracht,
    Elena Ruiz einzuschüchtern oder zu verletzen.
    Sie waren lange genug um den heißen Brei geschlichen. Jetzt wurde es Zeit zu handeln.
    >Premier Arretc, Genf, Terra Präfektur X, Republik der Sphäre
    12. Dezember 3134
    Gelegentlich gab es Momente, in denen Jonah Levin dankbar dafür war, dass er im Gegensatz zu den meisten Paladinen keinen bleibenden körperlichen Eindruck bei Menschen hinterließ. Er besaß weder das auffallende Clanneraussehen einer Tyrina Drummond oder eines Meraj Jorgensson, beide waren das Produkt einer jahrzehntelangen selektiven Zucht zu Kraft, Symmetrie und beeindruckendem Aussehen. Noch verfügte er, im Gegensatz zu Gareth Sinclair oder Maya Avellar, über die lässige Selbstsicherheit, die mit einer Jugend in Wohlstand und Ansehen einherging.
    Er war nichts weiter als ein Mann mittlerer Größe und durchschnittlichen Gewichts, mit Augen und Haaren in einem

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