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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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die Namen der fünf Planeten. Elnath, Yun-nah, Palos, Wei, Holt. Allesamt Grenzwelten. Und alle von entscheidender Bedeutung für die Verteidigung der Republik. Wir können es uns gerade jetzt nicht leisten, deren Unterstützung zu verlieren, dachte Jonah.
    Die Zeitung enthielt eine Reihe persönlicher Stellungnahmen, hauptsächlich von Politikern und Familienmitgliedern, die die Tapferkeit der vermissten
    Soldaten lobten. Ein paar allerdings bezweifelten auch den Sinn des Truppenaufmarschs an den capellanischen Grenzen und fragten, weshalb man dazu so viele Soldaten von Welten im Rest der Republik einsetzte. Und das war nur der erste Akt der Geschichte. Mit der Zeit konnten die Reaktionen nur negativer werden, vor allem, falls das Sprungschiff nicht irgendwann wieder auftauchte.
    An der HQ-Haltestelle stieg er aus und machte sich durch das Haupttor auf den Weg zu dem Gebäude, in dem sich sein Büro befand. Die Kyrkbacken-Miliz war weitgehend eine Reserve-Einheit. Der Großteil ihrer Truppen drillte einen Abend in der Woche, ein Wochenende im Monat und einmal im Jahr zwei Wochen am Stück. Ein kleiner permanenter Kader, zu dem auch Jonah gehörte, kümmerte sich um die Verwaltung, die Ausbildung und das Gerüst einer Regimentsstruktur. Alles in allem war die Miliz ein ruhiger und geruhsamer Posten für einen jungen Offizier, der seine Zeit abdienen musste, bevor er mit einer interessanteren Aufgabe betraut wurde.
    Den Nachrichten und der angespannten Atmosphäre nach zu urteilen, die ihn bei seiner Ankunft im Hauptquartier erwartete, näherte sich diese friedvolle Zeit ihrem Ende. Als er das kleine Büro erreichte, das er sich mit Captain Rafaella Graves teilte, saß sie bereits an ihrem Schreibtisch und arbeitete.
    »Jonah«, begrüßte sie ihn.
    »Raffi.« Er nickte ihr zu, dann glitt er auf seinen
    Stuhl und rief die aktuellen Dateien auf. »Wie haben wir es geschafft, ein Sprungschiff zu verlieren?«
    »Ja, das ist die große Frage. Ich konnte ein paar Kontakten, die ich nahe der Grenze hab, das eine oder andere entlocken. Sie sagen, das Sprungschiff könnte einen Hauch vom Kurs abgekommen sein, bevor es verschwand.«
    »>Einen Hauch vom Kurs abgekommen«? So ähnlich wie: geradewegs in den Konföderationsraum    »Darauf läuft es hinaus, ja.«
    »Sie sind in den capellanischen Raum eingedrungen und da verschwunden?«
    »Nach allem, was ich gehört habe.«
    »Hilf meiner Erinnerung auf die Sprünge«, bat Jonah, obwohl er die Antwort auf die Frage, die er stellen wollte, natürlich sehr genau kannte. »Mag es das Haus Liao, wenn man seine Grenzen verletzt?«
    »Hmmm. Ich bin mir ziemlich sicher, dass nicht.«
    »Das heißt, wenn ein Sprungschiff verschwindet, nachdem es in ihren Raum eingedrungen ist, dürfen wir so ziemlich...«
    »... das Schlimmste erwarten«, vervollständigte Raffi den Satz.
    Jonah schüttelte den Kopf. »Das wird böse enden. Wenigstens haben wir einen Fensterplatz, um das Debakel zu verfolgen.«
    Einen Monat später fand Jonah heraus, dass er sich nicht aufs Zuschauen beschränken konnte.
    »Marschbefehl? Wohin?«
    »Die Grenze«, antwortete Raffi. »Das Erste und Dritte Regiment.«
    »An die Grenze? Was, zum Teufel? Wir sind die Unterstützung für die Grenztruppen, nicht die Grenztruppen selbst! Wenn wir die Grenze bewachen, wer passt dann auf uns auf?«
    »Ich denke nicht, dass wir die Grenze bewachen sollen. Wir haben Marschbefehl zur Grenze und sollen dort auf weitere Befehle warten.«
    Was er da hörte, behagte Jonah ganz und gar nicht. »Allzu viele Orte gibt es nicht, an die sie uns schicken können, wenn wir erstmal an der Grenze stehen«, stellte er fest. »Sag mir wenigstens, dass sie uns vernünftige Ausrüstung stellen.«
    Die Kyrkbacken-Miliz verfügte über zwei BattleMechs, einen Katamaran III und einen Legionär, und Jonah hatte in beiden trainiert. Er bevorzugte den Katamaran III, weil er stärker und schwerer war, aber ein einfacher Milizcaptain steuerte den Mech, den er zugeteilt bekam und hielt ansonsten die Klappe.
    Raffi schnitt eine Grimasse. »Das wird dir nicht gefallen: Die Mechs bleiben hier.«
    »Was?«
    »Du hast es selbst gesagt. Unterstützung für die Grenze. Wenn sie schon die Truppen abziehen, wollen sie wenigstens die Feuerkraft hier lassen. Angeblich erhalten wir an unserem Ziel neues Material.«
    Jonah bekam Hoffnung. »Neues Material? Im Sinne von fabrikneu?«
    »Nein«, enttäuschte ihn Raffi. »Neu im Sinne von Zeug, das herrenlos vor sich

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