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Der Stalker

Der Stalker

Titel: Der Stalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
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Ihnen ein!« Ihre Stimme war leise und voller Hass. »Sie. Ein Bulle. Ein gewöhnlicher, ungebildeter Bulle. Was fällt Ihnen ein, so mit mir zu sprechen?« Das Wort »ungebildet« spuckte sie ihm förmlich ins Gesicht.
    Es kostete Phil den letzten Rest an Selbstbeherrschung, nicht auf die Beleidigung zu reagieren. »Schicken Sie mir die Rechnung«, sagte er und ließ sie stehen.
    Er setzte sich draußen auf dem Parkplatz auf eine Mauer und seufzte.
    Na, das war ja ein voller Erfolg, dachte er und schüttelte den Kopf, um sich zu beruhigen und Fiona Welch daraus zu verjagen. Er zitterte und hatte das Gefühl, sich körperlich betätigen zu müssen, um die Erinnerung an sie loszuwerden. Gewichte stemmen im Fitnessstudio oder fünf Meilen joggen.
    Er konnte sich gar nicht daran erinnern, sein Handy vorgeholt zu haben, aber da lag es in seiner Hand. Ehe er wusste, wie ihm geschah, hatte er schon die Nummer gewählt und wartete.
    Und wartete.
    Voicemail.
    Er seufzte erneut. »Hi, Marina, ich bin’s. Hör zu, ich weiß, wo du bist. In Bury St Edmunds. Das war nicht schwer herauszufinden, schließlich bin ich Detective. Eigentlich hätte ich es mir ja auch denken können. Der Ort bedeutet dir viel. Uns beiden …«
    Er geriet kurz ins Stocken, dann redete er weiter.
    »Ich weiß nicht, was ich sonst noch sagen soll. Ich möchte für dich da sein. Was auch immer. Ich … ich weiß auch nicht. Ruf mich einfach an, ja?«
    Er legte auf, setzte sich zurück. Er sah in den Himmel. Wieder dieses strahlende Blau wie beim Ei eines Rotkehlchens.
    Er überlegte, was er als Nächstes tun sollte. Wie er den Fall vorantreiben konnte.
    Er stand auf, um wieder hineinzugehen. Blieb wie angewurzelt stehen, als plötzlich sein Handy anfing zu klingeln. Er warf einen Blick auf das Display.
    Marina.
    Er meldete sich.
    »Hi«, sagte sie.
    73 »Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?«
    Rose seufzte. »Aber ja, Ben. Jetzt sei doch nicht so ein –«
    Ihm gelang ein Lächeln. »Angsthase?«
    »Eigentlich wollte ich ›Vollidiot‹ sagen, aber von mir aus.«
    Sie standen vor Mark Turners Haus in der Greenstead Road. Rose klopfte, und sie warteten.
    »Ich glaube nicht, dass er da ist«, meinte Fenwick, der am liebsten sofort wieder umgedreht wäre.
    »Das will ich auch schwer hoffen«, erwiderte Rose.
    Bei diesen Worten machte Fenwicks Herz einen Satz. »Was soll das heißen?«
    Rose lächelte. »Ich habe schon mal mit Mark Turner gesprochen. Zwei Mal, um genau zu sein. Wenn ich es noch mal versuche, wird er bestimmt gleich nach seinem Anwalt schreien, dann kommen wir nicht weiter. Wir brauchen was Handfestes. Beweise.«
    Sie grub in ihrer Jackentasche und förderte einen USB-Stick zutage. »Mal sehen, ob er dieselben Fotos auf seinem Rechner hat.« Als Nächstes holte sie einen Pick hervor. Lächelnd zeigte sie ihn Fenwick.
    Fenwick wich jedoch zurück und sah sich panisch um, ob sie vielleicht beobachtet wurden. »Oh nein, oh nein …«
    »Oh doch.«
    »Aber das ist … das geht nicht! Wenn wir das machen, dann ist jedes Beweisstück, das wir vielleicht finden, und jedes Geständnis, das wir auf der Basis dieser Beweisstücke von ihm bekommen, vor Gericht unzulässig. Wir müssen uns an die Vorschriften halten!«
    Als sie sich erneut zu ihm umdrehte, lächelte sie nicht mehr. »Willst du den Fall knacken, Ben? Willst du das wirklich?«
    »Ja …«
    »Oder willst du, dass Brennan die ganze Anerkennung bekommt? Wieder mal?«
    Fenwick schüttelte den Kopf. »Nein. Nein, das will ich natürlich nicht …«
    »Bist du dir sicher? Vielleicht habe ich auf den falschen Mann gesetzt.«
    »Nein, ganz bestimmt nicht. Das hast du nicht, auf keinen Fall.« Fenwick schluckte trocken und blickte auf den Pick in Roses Hand. »Nein, ich will es. Ich will –«
    Sie nickte zufrieden. Sie hatte die Lage im Griff. Sie wusste, was er wollte.
    »Gut«, sagte sie und begann sich am Schloss zu schaffen zu machen.
    Es dauerte nicht lange, und sie hatte es geknackt. Sie drückte, und die Tür schwang auf.
    Noch immer schaute Fenwick nervös über die Schulter.
    Rose lächelte ihn ermutigend an. »Falls jemand fragt, wir haben einen Schrei gehört und mussten uns Zugang verschaffen, klar?«
    Er nickte.
    »Klar?«
    »Ich …« Er holte tief Luft und schluckte erneut. »Wir haben einen Schrei gehört. Alles klar.«
    »Okay. Dann los.«
    Rose betrat das Haus als Erste. Es war genauso dunkel wie beim letzten Mal, die Vorhänge waren immer noch zugezogen, und nur

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