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Der Stalker

Der Stalker

Titel: Der Stalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
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Schreibtisch. »Die Karten«, begann er leise und fuhr konspirativ flüsternd fort, »die ich für Sie checken sollte …« Dabei setzte er sich vor seinen Rechner.
    Phil stand hinter ihm und wartete, nun wieder voller Unruhe. »Ja? Was haben Sie rausgefunden?«
    Milhouse ließ seine Finger über die Tasten fliegen. »Bury St Edmunds«, sagte er. »Hotel, Restaurant, Supermarkt.« Er sah auf, und in seinem Blick lag Mitgefühl. »Dort hält sie sich auf.«
    Phil rang sich ein Lächeln ab. »Danke, Milhouse. Sie haben was gut bei mir.«
    »War mir ein Vergnügen.«
    »Sagen Sie mal, könnte ich Sie noch um einen weiteren Gefallen bitten?« Phil sah rasch über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass niemand sie hören konnte. »Könnten Sie die Sache für sich behalten?«
    Milhouse schenkte ihm ein Lächeln, von dem er vermutlich annahm, dass es rätselhaft aussah. »Ich bin der Bewahrer vieler Geheimnisse.«
    »Das glaube ich sofort«, sagte Phil und ging.
    Bury St Edmunds. Natürlich. Wenn er darüber nachdachte, war es vollkommen naheliegend. Darauf hätte er selbst kommen können. Es war ja fast, als wollte sie von ihm gefunden werden. Plötzlich lag sein Handy heiß und schwer in seiner Tasche.
    Er holte es heraus und wollte gerade ihre Nummer wählen, als er Fiona Welch in die Bar kommen sah. Rasch steckte er das Handy wieder weg und ging zu ihr.
    »Fiona«, sagte er.
    Sie blieb stehen. Wieder einmal war sie in eine Unterhaltung mit sich selbst vertieft gewesen, ihre Lippen unablässig mit dem Formen stummer Worte beschäftigt. Sie sah ihn verdutzt und leicht erschrocken an, als wäre sie gerade aus einem Traum aufgewacht.
    »Ja?«
    »Das geographische Profil«, meinte er.
    »Ja.« Sie schien nachzudenken, so als müsse sie sich erst darüber klarwerden, wovon er eigentlich sprach. »Genau. Ich habe den ganzen Morgen daran gearbeitet, es ist fast fertig.«
    »Wir brauchen es nicht mehr.«
    In ihren Augen blitzte es auf. »Was? Was soll das heißen?«
    »Wir haben einen Verdächtigen, den wir bereits observieren.« Phil versuchte, das Folgende möglichst diplomatisch zu formulieren. »Deshalb brauchen wir das Profil nicht mehr. Trotzdem vielen Dank.«
    Ihre Augen begannen hin und her zu huschen, als lese sie etwas, das in der Luft geschrieben stand. »Was? Wen? Wer ist es?«
    »Ein Exsoldat. Verbrennungsopfer, wie es aussieht. Er war bei Suzanne Perry und Julie Miller in Behandlung.«
    Fionas Gesicht wurde zur Maske. »Wie haben Sie ihn gefunden?«
    Phil zuckte die Achseln. »Ermittlungsarbeit. Das ist unser Job. Also, wie auch immer. Schicken Sie die Rechnung, ich sorge dafür, dass Sie Ihr Honorar bekommen.«
    Sie machte einen Schritt auf ihn zu und sagte direkt in sein Gesicht: »Oh nein.«
    Instinktiv rückte Phil von ihr ab und blickte sie mit gerunzelter Stirn an. »Entschuldigung?«
    »Ich habe gesagt, nein. Ich werde nicht gehen. Auf keinen Fall.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil Sie mich brauchen. Ich bin ein integraler Bestandteil dieser Ermittlungen, und Sie können nicht auf mich verzichten. Also nein. So leicht werden Sie mich nicht los.«
    Wut brodelte in Phil hoch. Er hatte Fiona nie leiden können, hatte sie von Anfang an nicht in seinem Team haben wollen. Und langsam, aber sicher hatte er auch keine Lust mehr, höflich zu ihr zu sein.
    »Ich sage Ihnen jetzt mal was«, begann er und bemühte sich nicht länger, die Wut in seiner Stimme zu zügeln. Dass andere ihn hören konnten, kümmerte ihn nicht. »Ihr Beitrag zu dieser Ermittlung hat sich bis jetzt darauf beschränkt, dass Sie uns ein Profil geliefert haben, das so unzutreffend, so hanebüchen, so stümperhaft war, dass deswegen jetzt ein Unschuldiger mit dem Tode ringt!«
    »Unschuldiger?«
    »Es sieht ganz so aus, nicht wahr?«
    »Das ist nicht mein Problem«, fauchte sie leise. »Ich habe das Beste aus den Informationen gemacht, die mir zur Verfügung gestellt wurden. Mehr war nicht möglich. Jeder andere wäre zu genau demselben Schluss gekommen wie ich.«
    »Nein, das wäre er nicht. Nicht jeder. Ganz bestimmt nicht jemand, der kompetent ist.«
    Ihre Augen tanzten vor Wut. Sie schien sich zusammenreißen zu müssen, um ihm nicht an die Gurgel zu springen. »Wagen Sie es ja nicht! Wagen Sie es ja nicht, so was über mich zu sagen …«
    Phils Wut konnte mühelos mit ihrer mithalten. »Ein Glück, dass wir nicht noch Ihr geographisches Profil abgewartet haben. Sonst würden wir jetzt in Cardiff nach dem Täter suchen.«
    »Was fällt

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