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Der Stalker

Der Stalker

Titel: Der Stalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
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Arbeitskleidung getragen. Wollmützen und Sonnenbrillen.«
    »Die Blues Brothers«, sagte Phil ohne jeglichen Humor. »Na wunderbar.«
    »Die Beschreibung des Lieferwagens passt zu dem, nach dem Mickey gesucht hat«, warf Anni ein. »Ein schwarzer Citroën Nemo.«
    »Adrian, besorgen Sie sich ein paar Fahrzeugfotos, dann fragen Sie die Nachbarin noch einmal.«
    Wren nickte und machte sich eine Notiz.
    »Fiona Welch«, fuhr Phil fort. »Eine von Ben Fenwicks Entdeckungen. Ich konnte sie nie leiden und wollte sie von Anfang an nicht im Team haben. Und nach dem Profil, das sie uns abgeliefert hat, habe ich ihr auch nicht mehr vertraut.« Er sah sich im Raum um. »Falls jemand dabei mitmachen möchte, den Charakter dieser Frau in Stücke zu reißen, tun Sie sich keinen Zwang an.«
    »Mickey ging es genauso, Boss«, meldete sich Anni zu Wort. »Er hat mich vorhin darauf angesprochen. Er meinte, irgendwas an ihr sei faul.«
    »Warum ist er damit nicht zu mir gekommen?«
    »Weil Sie gesagt haben, Sie würden sie sowieso rauswerfen. Wahrscheinlich hat er gedacht, es ist nicht mehr nötig. Aber er hat noch was Interessantes über sie gesagt.«
    Phil war ganz Ohr.
    »Sie war gestern Abend nach Ihrem Verhör noch bei Anthony Howe. In seiner Zelle.«
    Phil runzelte die Stirn. »Aus welchem Grund?«
    »Keine Ahnung. Darüber ist nichts bekannt. Nur dass sie bei ihm war.«
    Phil dachte einen Moment lang nach und ließ den Blick durchs Restaurant schweifen. Es war gemütlich, genau der richtige Ort, um ein paar Stunden einzukehren. Ebenso die Bar. So sah es in der Welt auf der anderen Seite aus. In der Welt, die friedlich und sicher war und in der er nie würde leben dürfen.
    »Ich denke, wir liegen wohl nicht falsch, wenn wir davon ausgehen«, sagte er schließlich, »dass das, was sie ihm gesagt hat – was auch immer es war –, zu seinem Selbstmordversuch beigetragen hat.«
    Anni runzelte die Stirn. »Wieso denn das, Boss?«
    Er zuckte die Achseln. »Vielleicht hatte sie an der Universität Veranstaltungen bei ihm. Vielleicht hat er ihr Avancen gemacht, und jetzt hegt sie einen Groll gegen ihn, was weiß ich.« Er seufzte. »Warum wurde ihr Hintergrund eigentlich nicht überprüft? Warum gab es nicht den vorgeschriebenen Sicherheitscheck?«
    Niemand sagte etwas. Der Einzige, der diese Frage hätte beantworten können, lag auf der Intensivstation und kämpfte um sein Leben.
    »Okay«, sagte Phil. »Auf jeden Fall observieren wir das Haus in der Greenstead Road. Es ist zwar ziemlich unwahrscheinlich, dass sie zurückkommen, aber man weiß ja nie. Außerdem werden wir es nach Hinweisen durchsuchen, die uns etwas über ihren gegenwärtigen Aufenthaltsort verraten könnten.«
    »Vergessen Sie das Boot nicht, Boss«, sagte Anni erneut.
    »Tue ich nicht.«
    Annis Handy klingelte. Phil starrte zu ihr hin, offenbar nicht besonders glücklich über die Unterbrechung. Sie warf einen Blick aufs Display. »Es ist Mickey. Ich gehe besser ran.« Sie erhob sich und ging zur Bar hinüber.
    Phil wollte weitermachen, wusste aber ebenso gut wie Anni, dass Mickey nicht angerufen hätte, wenn es nicht wirklich dringend gewesen wäre. »Wir warten kurz«, sagte er zu den anderen. »Es könnte wichtig sein.«
    Anni kehrte in die Runde zurück, steckte ihr Handy ein und setzte sich. Phil konnte förmlich die Energie und das Adrenalin spüren, das ihr durch den Körper strömte.
    »Und? Was ist?«
    »Es kommt Bewegung in die Sache.« Sie berichtete den anderen, was Mickey beobachtet hatte, genauso schnell und atemlos, wie er es wahrscheinlich ihr erzählt hatte.
    »Wir haben Glück«, meinte Phil, als ihn das vertraute Kribbeln überkam. Bestimmt spürten die anderen es auch. »Das könnte der Durchbruch sein. Anni, rufen Sie ihn zurück und sagen Sie ihm, er soll den Lieferwagen weiter verfolgen, wir melden uns so bald wie möglich wieder bei ihm. Das Opfer auf dem Boot ist mit Sicherheit Rose Martin. Wir schicken sofort eine bewaffnete Sondereinheit hin. Selbst wenn es nicht DS Martin ist, müssen wir die Person da rausholen. Ich fahre auch gleich hin.« Er sah in die Runde. »Alle anderen – weitermachen. Und –«, er legte eine kurze Pause ein, »– die meisten von Ihnen wissen ja, dass Ben Fenwick und ich nicht immer einer Meinung waren. Na ja. Eigentlich nie.«
    Verhaltenes Gelächter.
    »Aber das macht das, was ihm passiert ist, nicht weniger schlimm. Was ihm angetan wurde, ist entsetzlich, und wir werden mit aller Härte gegen den Täter

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