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Der Stalker

Der Stalker

Titel: Der Stalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
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hier.«
    »Eben.«
    Er ging zurück ins Vernehmungszimmer und setzte sich wieder.
    »Tut mir leid wegen der Unterbrechung.« Er lächelte Turner an. »Also, wo waren wir stehengeblieben? Ach ja, Sie hatten mir gerade davon erzählt, wie überlegen Sie sind.«
    Turner grinste bloß. Offenbar fasste er Mickeys Worte als Lob auf, das ihm rechtmäßig zustand.
    Mickey musterte Turner. »Sie waren früher mit Suzanne Perry zusammen, oder?«
    »Das wissen Sie doch selber.«
    »Nettes Mädel. Warum haben Sie Schluss gemacht?«
    »Weil ich jemand Besseren gefunden hab.«
    »Was?« Mickey runzelte skeptisch die Stirn. »Sie meinen Fiona Welch? Kumpel, da haben Sie sich aber die Falsche gegriffen.«
    Turner starrte ihn einfach nur an.
    »Ich meine, auf der einen Seite haben wir Suzanne. Sexy, klug, nett … oder Julie Miller, mit der waren Sie davor zusammen, stimmt’s? Noch so ein Sahneschnittchen. Und die beiden lassen Sie sausen, um was mit Fiona Welch anzufangen?«
    »Na und?«
    »Das ist doch, als würde man einen Rolls-Royce gegen einen … weiß nicht – einen Mondeo eintauschen. Sie muss im Bett abgehen wie eine Granate, am Aussehen kann es nämlich nicht liegen.«
    Turners Wangen brannten, und seine Augen wurden schmal. Er musste sich zusammenreißen, um nicht vom Stuhl aufzuspringen und Mickey an die Gurgel zu gehen. »Was haben Sie schon für eine Ahnung? Hä? Mr Dummbulle? Kumpel? Gar keine. Null. So sieht’s nämlich aus. ›Alle Dinge unterliegen der Interpretation. Welche Interpretation zu einem gegebenen Zeitpunkt die vorherrschende ist, ist eine Frage von Macht, nicht von Wahrheit.‹« Er lachte trocken. »Wissen Sie, von wem das ist? Natürlich nicht. Weil Sie dumm sind. Dumm dumm dumm dumm dumm.«
    Mickey sagte nichts.
    »Ich gehe und schlage es nach«, meldete sich Marinas Stimme in Mickeys Ohr. Er schüttelte ganz leicht den Kopf. Hoffentlich hatte sie es gesehen.
    Turner hatte sich in Rage geredet. »Das ist Ihre Interpretation der Dinge. Weil Sie glauben, Sie haben die Macht. Aber das stimmt nicht. In Wirklichkeit ist alles vollkommen anders.«
    »Dann sagen Sie mir doch, wie.«
    Ein erneutes humorloses Lachen. »Sie würden es doch gar nicht kapieren. Dazu besitzen Sie gar nicht die geistigen Fähigkeiten.«
    »Vielleicht können Sie es mir ja so erklären, dass ich es verstehe. Weil ich der Einzige bin, der noch zwischen Ihnen und einer lebenslangen Haftstrafe wegen vierfachen Mordes steht. Na los, versuchen Sie es.«
    Turner lehnte sich zurück. »Also gut.« Er schloss kurz die Augen, wie um sich zu besinnen. »Was Fiona und ich zusammen haben, ist so unendlich viel mehr als alles, was ich je in meinem Leben erfahren habe. Suzanne, Julie, Adele – die alle waren nichts dagegen, jämmerliche kleine Langweilerinnen. Aber Fiona hat mir die Augen geöffnet. Sie hat mir überhaupt erst klargemacht, wer ich bin, was ich erreichen kann …« Er seufzte und lächelte ebenso selig wie böse. »Ich habe mich noch nie so lebendig gefühlt. Alles im Leben habe ich ihr zu verdanken.« Er öffnete die Augen wieder und blickte Turner direkt an. »Sie tun mir leid. Sie tun mir echt einfach nur leid.«
    »Wieso das, Mark?«
    »Weil Sie nie das empfinden werden, was ich empfunden habe. Nie das erleben werden, was ich erlebt habe. Ihr Leben wird immer leer und gewöhnlich sein. Sie werden immer ein Ignorant bleiben. ›Jeder Mensch hält die Grenzen seiner eigenen Wahrnehmungsfähigkeit für die Grenzen der Welt.‹ Genau so sind Sie. Aber wer das gesagt hat, wissen Sie natürlich auch nicht.«
    »Würde es denn einen Unterschied machen, wenn ich es wüsste?«
    Turner lachte und schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht.«
    Mickey seufzte, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. »Mark, ich will ganz offen zu Ihnen sein. Schluss mit dem Bullshit. Sie können hier sitzen, mir Zitate um die Ohren hauen und mich beleidigen, so viel Sie wollen. Das ändert nicht das mindeste an Ihrer Situation. Auf Sie wartet lebenslänglich wegen vierfachen Mordes. Im Moment. Vielleicht kommt noch mehr dazu. Und es sieht ja wohl ganz so aus, als hätte sich Ihre Freundin aus dem Staub gemacht und Sie in der Scheiße sitzenlassen.«
    Turner zuckte zusammen.
    »Sehr gut«, lobte Marina.
    Mickey beugte sich vor. Die letzten Minuten waren vergessen, jetzt war er wieder Turners bester Freund. »Also, warum erzählen Sie mir nicht alles, Mark? Hm? Reden Sie sich das ganze Zeug von der Seele. Wir haben jede Menge Zeit.«
    Turner

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