Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Stalker

Der Stalker

Titel: Der Stalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
Vom Netzwerk:
Wirklichkeit wollte er aber wohl bloß Zeit gewinnen, um sich wieder zu fassen. »Es ist heiß heute. Unbestreitbar ist, dass sie woanders getötet und dann hierhergebracht wurde. Die Senkungsblutfülle und die Aussparungen der Totenflecken an den Aufliegestellen legen nahe, dass sie schon längere Zeit auf dem Rücken liegt. Mehr kann ich im Moment nicht sagen.«
    Phil wandte sich ab und ging den Steg hinunter an Land. Das Bild der Toten hatte sich ihm eingebrannt. Wie viel Hass musste jemand empfinden, um so etwas zu tun …
    Nick rief ihm etwas hinterher. »Ich melde mich, sobald ich mehr weiß!«
    »Danke, Nick.«
    Phil winkte Mickey und Rose zu sich. Er musterte die beiden. Sein neues Team. Er konnte nur hoffen, dass sie so gut waren wie … Jedenfalls hoffte er, dass sie gut waren.
    »Also«, begann er. »Ich denke, der Fall wird höchste Priorität haben, deswegen will ich Sie beide in absoluter Topform sehen. Sie müssen alle Informationen teilen. Sich gegenseitig unterstützen. Keine Alleingänge, verstanden?«
    Beide nickten.
    »Gut«, sagte Phil. »Dann geht es jetzt folgendermaßen weiter: Die Birdies müssten bald hier sein, die können dann –«
    Mickey lachte. »Wer?«
    »Die Birdies«, sagte Phil, ungehalten darüber, dass er unterbrochen worden war. » DC Adrian Wren und DS Jane Gosling. Der Zaunkönig und das Gänschen. Ergo: die Birdies. Adrian kann mit Nick in die Rechtsmedizin fahren, die Beweiskette sichern. Jane macht sich dann mit Ihnen zusammen an die Befragung der Anwohner, Mickey.«
    Mickey sah sich um und zeigte über den Fluss. »Da drüben?«
    »Fangen Sie mit den Betrieben hier an. Vielleicht war jemand heute früher da als sonst und hat was gesehen. Danach …«, er sah ans andere Ufer, »… sind die Wohnungen gegenüber dran. Sprechen Sie sich mit den Uniformierten ab. Rose, das können Sie übernehmen. Sie kennen sich ja schon aus. Schauen Sie mal, was Julie Millers Nachbarn zu sagen haben.«
    Rose nickte. Phil sah den Eifer in ihren Augen. Sie war heiß, wollte sofort loslegen. Er hoffte nur, dass ihr Tatendrang sie nicht in die falschen Bahnen lenken würde. Er wollte nicht, dass sie Fehler machte. Sie oder Mickey.
    »Ich sage Milhouse Bescheid, er soll auf dem Revier in Southway den Einsatzraum vorbereiten. Trotzdem kann es nicht schaden, zusätzlich hier vor Ort eine mobile Zentrale einzurichten. Wir können ein paar Uniformierte dafür abstellen. Präsenz zeigen. Man weiß ja nie.« Er sah zwischen den beiden hin und her.
    »Was ist mit dem eigentlichen Tatort, Boss?«, wollte Mickey wissen. »Sollten wir nach dem nicht auch suchen?«
    »Eigeninitiative ist gut«, lautete Phils Antwort. »So was weiß ich immer zu schätzen. Aber das würde uns, wie unser aller hochgeschätzter Vorgesetzter DCI Fenwick es auszudrücken pflegt, mit einer klassischen Nadel/Heuhaufen-Schnittstelle konfrontieren.«
    Mickey schien zwar ein wenig erstaunt, dass Phil seinen Vorgesetzten so offen auf die Schippe nahm, grinste aber bereitwillig. Rose hingegen war, wie Phil aufgefallen war, bei der Erwähnung von Fenwicks Namen unwillkürlich zusammengezuckt. Er bemerkte auch den Blick, den sie ihm zuwarf und der seine Beobachtung von vorher bestätigte.
    Phil fuhr fort. »Wir haben bereits einen Verdacht, wer die Tote sein könnte. Wenn das bestätigt ist, werden das Wo und Warum hoffentlich in Kürze folgen.« Er warf einen Blick auf seine Uhr. »Anni müsste bald zu uns stoßen, dann haben wir noch einen mehr.« Er sah von einem zum anderen. »Noch Fragen?«
    Falls sie welche hatten, behielten sie sie für sich.
    Phil atmete einmal tief ein und aus. Keine Schmerzen. Sein Brustkorb fühlte sich an wie immer.
    »Gut. Dann –«
    »Was zum Henker ist da auf meinem Boot los?«
    Die drei fuhren herum. Ein Mann mittleren Alters mit hochrotem, schweißglänzendem Gesicht kam auf sie zumarschiert. Ein Streifenpolizist war ihm auf den Fersen.
    »Ah«, sagte Phil und lächelte. »Das ist dann wohl der Bootsbesitzer.« Er wandte sich an Rose und Mickey. »Um den kümmere ich mich. Sie zwei gehen los und fangen den Mörder.«
    8 Bislang hatten Annis Fragen Suzanne davon abgehalten, erneut in Tränen auszubrechen, also machte sie weiter.
    »Suzanne, noch mal zu Ihrer Wohnung. Die Spurensicherung ist gerade dabei, alles genau zu untersuchen. Sie sagen, das Türschloss wurde nicht aufgebrochen. Das Gleiche gilt für die Fenster. Gibt es sonst noch irgendeine Möglichkeit, wie jemand hineingekommen sein

Weitere Kostenlose Bücher