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Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Titel: Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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widersetzen. Auf diese Weise schützen uns die Götter vor etwas, das uns ansonsten schaden könnte. So sind wir zu einem gewissen Grad von Natur aus gefeit gegen Zauber, die über uns verhängt werden, Zauber, die ihrem Wesen oder ihrer Absicht nach böse sein könnten, Zauber, die uns dazu zwingen könnten, Dinge zu tun, die wir nicht tun wollen – was auch einen Grund dafür darstellt, dass Liebestränke für gewöhnlich wirkungslos sind, wenn die betreffende Person die andere nicht ohnehin bereits liebt.
    Der Heiler findet sich daher dem Problem gegenüber, das Misstrauen eines Körpers gegen Magie von außerhalb überwinden zu müssen, ein Misstrauen, das vielleicht von dem geschwächten Zustand des Kranken verstärkt wird. Wir sind recht erfolgreich bei der Behandlung jener Krankheiten und Zustände, bei denen man die natürliche Verteidigung des Körpers überzeugen kann, bei der Heilung der Person mit uns zusammenzuarbeiten.
    Die Heiler verbinden Magie mit anderen Methoden, die darauf abzielen, die eigene Magie einer Person dazu zu bringen, zu helfen und zum Heilungsprozess beizutragen und nicht gegen ihn anzukämpfen. Die Heiler erreichen dies durch viele unterschiedliche Mittel, von denen eines darin besteht, eine ruhige Atmosphäre zu schaffen, in der der Patient sich entspannen und all seine oder ihre Energien auf die Heilung konzentrieren kann. Die Halle des Hospitalordens war daher ein angenehmer Ort. Das Gebäude, das zum Tempelkomplex gehörte, war makellos sauber, denn die Heiler hatten gelernt, dass sich Krankheiten in einer schmutzigen Umgebung verschlimmern und weiter ausbreiten und dass rigorose Sauberkeit sowohl des Körpers als auch der Umgebung sehr zum Wohlbefinden des Patienten beitrug.
    Hohe Fenster in den äußeren Räumen ließen frische Luft und Sonne in jene Bereiche, in denen sich die Patienten aufhielten, die auf dem Weg der Besserung waren. Die inneren Räume wurden für jene, die an Erkältungen, Lungenentzündungen und Husten litten, gewärmt und vor Zugluft geschützt. Die Patienten und ihre innere Magie wurden täglich mit der beruhigenden Musik von Harfen und Flöten unterstützt. Der Duft von Lavendel und Salbei sollte den Gestank der Krankheiten überdecken. Sorgfältig zubereitete Arzneien, deren Eigenschaften im Lauf von Jahren geprüft worden waren, sollten die magischen Heilkräfte vergrößern.
    Die Heilkunst wurde allgemein für die schwierigste aller Künste gehalten und erforderte viele Jahre des Lernens. Ein Heiler musste ausgesprochen geduldig sein, von umgänglichem Wesen, aber rasch im Denken und in den Reaktionen auf lebensbedrohliche Situationen. Ein Heiler musste umfangreiche Kenntnisse der praktischen Anwendung von Kräutern haben und ebenso gute Grundlagenkenntnisse der Magie, sowohl was ihre Anwendung beim Heilen als auch in ganz gewöhnlichen alltäglichen Situationen anging. In früheren Zeiten hatten solche Kenntnisse auch die Magie der Leere eingeschlossen, da es durchaus möglich war, dass sich der Heiler einmal einem Kranken gegenüberfand, der sich der Leere geweiht hatte. Dies war aber seit vielen Jahren nicht mehr so, und zwar aus mehreren Gründen. Es war inzwischen verboten, die Magie der Leere zu praktizieren, und niemand hätte es gewagt, zuzugeben, dass er es dennoch tat. Zusätzlich hatten die Heiler es schwierig gefunden, Praktizierende der Magie der Leere zu behandeln, da diese ihre eigene Lebenskraft vergeudeten, um ihre finstere Kunst zu betreiben. Daher kämpfte ihre eigene Körpermagie ganz besonders störrisch gegen die der Heiler an.
    Die Halle des Hospitalordens war ein mehrstöckiges Gebäude, das in große Säle mit Betten für viele Patienten unterteilt war. Die Patienten waren nach Geschlecht, Alter und Herkunft getrennt.
    Nur wenige Elfen kamen hierher. Wenn Elfen krank wurden, entschieden sie sich beinahe immer dafür, zur Behandlung in ihre Heimat zurückzukehren. Bei den seltenen Gelegenheiten, wenn Elfen in einer Notsituation in die Halle der Heiler gebracht wurden, gab es für sie einen eigenen Raum, der (zumindest bei gutem Wetter) zum Himmel hin offen stand und mit Bäumen und Grünpflanzen angefüllt war. Ihre eigenen Heiler begleiteten sie, blieben bei ihnen und verbaten sich die Einmischung ihrer menschlichen Kollegen.
    Weder Zwerge noch Orks kamen in die Halle des Hospitalordens, da sie ihre eigene Heilmagie hatten, die von den Menschen nur mit Schaudern betrachtet wurde, aber bei den betreffenden Völkern recht gut zu

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