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Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Titel: Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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gestrichen wird.«
    »Wenn ich recht informiert bin, gibt es bei den Orks rituelle Opfer«, sagte Dagnarus. »Sie opfern sowohl Personen ihrer eigenen Art als auch Angehörige anderer Völker, die zufällig vorbeikommen. Sie werfen sie in den Vulkan, um ihrem Feuergott zu gefallen – das hat man mir wenigstens erzählt.«
    »Ich habe dasselbe gehört, Euer Hoheit, obwohl ich nicht beschwören kann, dass es der Wahrheit entspricht.«
    Nach weiteren Streitigkeiten stimmte der Ehrenwerteste Hohe Magus mit beispielhafter Geduld zu, den letzten Satz zu ändern, sodass der Teil über die Götter gestrichen wurde und das beleidigende Wort »barbarisch« durch »praktisch« ersetzt wurde, was den Kapitän endlich zufrieden stellte.
    »Wir kommen zur nächsten Prüfung«, fuhr der Ehrenwerteste Hohe Magus fort, nachdem er sich mit einem Taschentuch die Stirn abgewischt hatte. »Dies war die Prüfung der Kraft. Bei dieser Prüfung muss der Kandidat, wenn Euer Majestät sich erinnern, zwei Eimer mit Sand in den Händen halten, die Arme ausgestreckt und so lange er kann. Das ist an sich schon schwierig genug, aber es wird noch schwieriger gemacht, indem Wasser in die Eimer tropft und zu dem Gewicht beiträgt. Diese Prüfung zeigt nicht nur die körperliche Kraft eines Kandidaten, sondern auch seine Fähigkeit, den Körper bis an die Grenzen zu belasten. Daher wird die Zeit nicht als wichtigster Faktor betrachtet.
    Lord Altura hat die Eimer nur fünfzehn Minuten halten können, aber dies zeigte große Willenskraft ihrerseits, da sie vor ihrer Prüfung die Eimer nicht einmal hatte heben können.«
    »Und wie hat sich Prinz Dagnarus bewährt?«, wollte der König wissen, nun lauter und deshalb leichter zu verstehen.
    »Der Kandidat hielt die Eimer drei Stunden lang in der Luft«, berichtete der Ehrenwerteste Hohe Magus und fügte dann seufzend hinzu: »Während dieser Zeit verkündete der Kandidat, er langweile sich, und er bat darum, dass wir zwei Prüfungen mit einander verbinden sollten. Er erklärte sich bereit, die Weisheitsprüfung zur selben Zeit hinter sich zu bringen. Dies mussten wir selbstverständlich ablehnen.«
    »Hat irgendein anderer Kandidat vergleichbare Kraft gezeigt?«, fragte der König.
    »Nein, Euer Majestät«, antwortete der Ehrenwerteste Hohe Magus. »Keiner ist diesem Ergebnis auch nur nahe gekommen.«
    »Weiter«, sagte der König.
    »Euer Majestät, wir kommen nun zur Prüfung der Weisheit. Bei dieser Prüfung hat der Kandidat zehn Mitgliedern des Rats der Magier gegenübergestanden, die den Kandidaten baten, über diverse Fragen zu sprechen – Fragen wie ›Warum lassen die Götter Böses auf der Welt zu?‹ oder ›Was ist das Wesen der Seele?‹. Selbstverständlich gibt es keine richtigen oder falschen Antworten auf diese Fragen, aber die Auseinandersetzung darüber gestattet es uns, Einsicht in die tieferen Gedanken des Kandidaten zu erlangen. Ich erinnere mich mit Freude« – Reinholts Stimme wurde freundlicher – »an die Prüfung von Prinz Helmos. Wir haben achtzehn Stunden mit Diskussionen verbracht, und es hätte noch länger dauern können, aber wir waren durch die Notwendigkeit eingeschränkt, die Prüfungen fortzusetzen.«
    Nun wurde die Stimme des Ehrenwertesten Hohen Magus tief vor Missbilligung. »Die Prüfung von Prinz Dagnarus dauerte fünfzehn Minuten, und zehn Minuten davon vergingen damit, auf den Prinzen zu warten, der sich verspätet hatte.«
    »Ich musste scheißen«, sagte Dagnarus zu Silwyth. »Ich nehme an, selbst Paladine scheißen hin und wieder.«
    Der Elf antwortete nicht, sondern tat so, als hätte er das nicht gehört. Es ist Elfen nicht gestattet, Körperfunktionen zu erwähnen, selbst nicht unter engen Angehörigen, die höfliche Floskeln benutzen, wenn es sich denn nicht vermeiden lässt.
    »Die erste Frage lautete: ›Warum lassen die Götter Böses auf der Welt zu?‹, und der Kandidat antwortete: ›Ich weiß es nicht. Ich glaube nicht, dass irgendjemand das weiß.‹«
    Der Ehrenwerteste Hohe Magus legte eine dramatische Pause ein.
    »Ich verstehe«, erklärte der König gereizt. »Ist das wahr?«
    »Ja, Euer Majestät, aber es geht doch darum…«
    »Wisst
Ihr,
warum die Götter Böses in der Welt zulassen?«, bohrte der König nach.
    »Ich könnte darüber spekulieren.«
    »Ich habe nicht nach einer Eurer verdammten philosophischen Spekulationen gefragt!«, zischte der König. »Wisst Ihr, warum die Götter Böses in der Welt zulassen?«
    »Nein, Euer

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