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Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Titel: Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Majestät«, sagte der Ehrenwerteste Hohe Magus steif. »Ich weiß es nicht.«
    »Euer Majestät«, warf Helmos ein, »verzeiht mir, aber darum geht es nicht. Es geht darum … «
    Der König ignorierte ihn. »Und es gibt, wie Ihr schon sagtet, keine richtigen und keine falschen Antworten?«
    »Nein, Euer Majestät«, erwiderte der Ehrenwerteste Hohe Magus mit einem weiteren Seufzer.
    »Sodass Prinz Dagnarus' Antwort vielleicht die klarste, ehrlichste Antwort auf diese Frage ist, die es geben kann?«
    »Das stimmt, Euer Majestät.« Reinholt wusste, wann er besiegt war.
    »Weiter.« Der König war erfreut.
    »Die nächsten Prüfungen waren die des Durchhaltevermögens und der Fähigkeiten als Anführer.« Der Ehrenwerteste Hohe Magus klang resigniert. »In Fällen, in denen es keine Berichte über vorherige derartige Leistungen eines Kandidaten gibt, müssen sich die Kandidaten gesonderten neuen Prüfungen unterziehen. Im Fall dieses Kandidaten jedoch sind seine Dienste in der Armee Eurer Majestät wohl bekannt. Hauptmann Argot und viele seiner Männer, die unter Prinz Dagnarus gedient haben, wurden als Zeugen aufgerufen. Es besteht kein Zweifel an der Fähigkeit des Kandidaten, gewaltige Unannehmlichkeiten zu ertragen, und kein Zweifel an seiner Fähigkeit, Menschen anzuführen und das Vertrauen derer, die unter ihm dienen, ja sogar ihre Bewunderung zu erwerben. Wir konnten uns keine Prüfung denken, die schwieriger gewesen wäre als jene Situationen, in denen Seine Hoheit sich bereits bewährt hatte. Angesichts dessen wurden diese beiden Prüfungen mit Zustimmung des Rats der Paladine gestrichen.
    Bei der Ritterprüfung zeigte der Kandidat bemerkenswerte Leistungen in der Reitkunst…«
    »Das sollte er auch. Immerhin habe ich ihn unterrichtet«, erklang eine barsche Stimme.
    »War das Dunner?«, fragte Dagnarus.
    Silwyth spähte durch das Loch und nickte. »Jawohl, Euer Hoheit.«
    » – und beim Schwertkampf«, fuhr der Ehrenwerteste Hohe Magus fort. »Ich bezweifle, dass es viele gibt, die ihm das nachtun könnten. Ich weiß, dass ich selbst so etwas noch nie gesehen habe. Was uns zur letzten Prüfung bringt, der Prüfung des Verstehens. Bei dieser Prüfung wird der Kandidat in einen leeren Raum geführt, dessen Wände weiß gestrichen sind. Der Kandidat bleibt dort vierundzwanzig Stunden ohne Essen und Wasser und erhält die Gelegenheit, mit sich selbst und den Göttern zu kommunizieren. Wenn die Zeit vorüber ist, wird der Kandidat gebeten, seine spirituelle Reise zu beschreiben.«
    »Vierundzwanzig Stunden«, schnaubte Dagnarus. »Ich schwöre, die Mistkerle haben mich vierundzwanzig Wochen in diesem verdammten Zimmer gelassen! In meinem ganzen Leben habe ich mich nicht so entsetzlich und vollständig gelangweilt! Und du hast keine Ahnung, wie durstig man wird, wenn man weiß, dass man nichts zu trinken bekommt. Ich nehme an, ich habe während so mancher Schlacht vierundzwanzig Stunden ohne Wasser zugebracht, ohne dass es mir aufgefallen wäre. Da drinnen war ich beinahe von dem Augenblick an ausgetrocknet, in dem sie die verfluchte Tür geschlossen haben! Wenn ich nicht mindestens zwölf der vierundzwanzig Stunden geschlafen hätte, hätte ich vermutlich den Verstand verloren.«
    »Als der Kandidat den Raum verließ«, fuhr der Ehrenwerteste Hohe Magus fort, »fragte man ihn, was er auf seiner Reise gesehen habe. Er erwiderte: ›Nichts‹.«
    »Was haben sie denn erwartet, was ich sehen würde?«, wollte Dagnarus wissen. »Der Raum war leer, um der Götter willen!«
    Silwyth verbarg sein Lächeln vor dem Prinzen, indem er wieder durch das Loch spähte.
    »Ihr versteht sicher unser Problem, Euer Majestät«, sagte der Ehrenwerteste Hohe Magus ziemlich hoffnungslos.
    »Nein, ich verstehe es nicht«, erwiderte der König barsch. »Prinz Dagnarus hat sich den Prüfungen unterzogen, und wenn er sie auch nicht auf die Weise bestanden hat wie die anderen, die ihm vorangingen, so hat er sie doch seinem eigenen Wesen entsprechend hinter sich gebracht. Er war sich selbst treu, und es kann sein, dass dies das Beste ist, was wir in unserem Leben erreichen können. Aber«, fügte er hinzu, »ich werde den Rat jetzt seiner Entscheidung überlassen.«
    »Euer Vater geht«, berichtete Silwyth.
    Dagnarus stand auf und reckte sich. »Ich muss ebenfalls gehen. Es besteht jetzt wohl kaum noch ein Zweifel daran, wie der Rat abstimmen wird. Ich muss mich um andere Dinge kümmern. Bleib hier und lass mich wissen, welchen

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