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Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Titel: Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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hinter und unter ihnen war. Schaudernd wandte er den Blick ab. Er versuchte abzusteigen, aber er war so steif und wund und seine Muskeln vor Angst so verkrampft, dass er herunterrutschte und hart auf dem Boden aufprallte.
    »Der Schild des Göttlichen ist mein Verbündeter«, sagte Dagnarus in einem Versuch, Valura zu beruhigen. »Er hat sich bereit erklärt, mir Männer und Waffen zu überlassen, um meinen Bruder vom Thron zu stoßen. Im Gegenzug werde ich ihm die Grenzstädte überlassen, die er haben will. Er wird nicht zulassen, dass die persönlichen Rachegelüste eines Einzelnen unserem Bündnis schaden.«
    Valura lächelte traurig. »Wie wenig du uns doch kennst, Geliebter.« Sie küsste ihn zärtlich. »Silwyth wird es dir erklären. Ich bin zu müde, um das selbst zu tun. Nein, Liebster, ich komme schon zurecht. Ich brauche nur eine Decke, um sie auf dem Boden auszubreiten.«
    »Du hast nicht einmal einen Umhang«, tadelte Dagnarus sie sanft. »Hier in den Bergen kann es nachts kalt werden. Ah, meine Liebste«, fügte er hinzu, ergriff ihre Hände und zog sie an sich. »Was habe ich dir nur eingebrockt? Schande und Gefahr und nichts weiter als eine stinkende Pferdedecke, unter der du schlafen kannst. Du hast eine schlechte Wahl getroffen, als du dich entschlossen hast, mit mir zu kommen. Du hättest bei deinem Mann bleiben und dich von mir lossagen sollen wie all die anderen. Zumindest wärest du dann heute Nacht in der Sicherheit deines Zuhauses, warm in deinem Bett mit seinen Seidenlaken, und würdest Pfauenzungen essen und Glühwein trinken.«
    »Danach sehne ich mich so sehr, wie sich ein entflohener Gefangener nach seinen eisernen Fesseln und seiner dunklen Zelle sehnt«, erwiderte Valura. »Ich bin mein ganzes Leben lang gefangen gewesen – erst im Haus meines Vaters, dann in den Häusern meiner Ehemänner. Keine Ketten binden mich jetzt, außer denen der Liebe, und diese Ketten bestehen aus Vergissmeinnicht und Spinnweben. Aber sie sind so stark, dass nicht einmal der Tod sie zerreißen kann. Wenn ich morgen sterbe, mein Geliebter, dann werde ich das mit einem Lächeln auf den Lippen tun, denn ich bin heute glücklich gewesen. Glücklich, frei von unserem Geheimnis zu sein, glücklich, der Welt zeigen zu können, wie sehr ich dich liebe.«
    Er küsste ihre Hände, ihre Finger, dann ihren Mund. Trotz ihres Widerspruchs begleitete er sie ins Wachhaus, wo er alles tat, was er konnte, um es ihr ein wenig bequemer zu machen. Silwyth kümmerte sich um die müden Pferde, denen ein halb eingestürzter Stall hinter dem Wachhaus ein wenig Schutz bot.
    Gareth war zu erschüttert von seinem Sturz und zu erschöpft von den Ereignissen des Tages, um noch sonderlich nützlich sein zu können. Er setzte sich auf einen Teil der Steinmauer, die das Wachhaus umgab, und starrte zum Himmel hinauf. Lange rote Streifen bewirkten, dass es aussah, als umklammere die sinkende Sonne die Wolken mit blutigen Fingern in dem Versuch, ihren Sturz in die Nacht aufzuhalten.
    Er blickte niedergeschlagen auf, als Dagnarus auf ihn zukam.
    »Und, war es das wert?«, fragte er verbittert.
    »Den Schmerz?« Dagnarus' Blick verfinsterte sich, er wurde bleich und ballte bei der Erinnerung an seine Qualen die Fäuste. »Ich dachte nicht, dass ich es überleben würde«, sagte er schließlich heiser. »Der Schmerz war unerträglich. Ich konnte…« Ehrfürchtig hielt er inne. »Ich konnte die Gesichter der Götter sehen! Sie waren nicht zornig, nur betrübt.« Er lächelte grimmig. »Tatsächlich haben sie mich an Evaristo erinnert, wenn er dich geschlagen hat. Als die Götter mich bestraften, sahen sie genauso aus.«
    Er zögerte, als würde er nur ungern weitersprechen, aber er konnte auch nicht aufhören, über sein Erlebnis zu reden.
    »Es wäre leicht gewesen zu sterben. Ich
wollte
sterben, ich wollte diesem schrecklichen Schmerz entkommen. Aber dann sah ich ein weiteres Gesicht, einen weiteren Zuschauer – meinen Bruder. Und er beobachtete mein Leiden mit einem Lächeln auf den Lippen.«
    »Nein, das hat er nicht getan!«, widersprach Gareth schockiert. »Ich habe Helmos deutlich gesehen. Er war entsetzt. Er hat sogar versucht, Euch vor den Flammen zu retten! Die anderen Paladine mussten ihn zurückhalten, und selbst dann hat er noch versucht, sich zu befreien und zu Euch zu gelangen.«
    »Ach ja?« Dagnarus zuckte die Achseln. »Nun, dann habe ich mich vielleicht geirrt. Jedenfalls hat er mir tatsächlich das Leben gerettet, denn es

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