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Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Titel: Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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ruhen. Als er starb, hat er mir die Essenz seines Lebens gegeben! So habe ich das Feuer überlebt, das mich ansonsten getötet hätte. Wir sind miteinander verbunden, er und ich«, fügte Dagnarus hinzu, und er klang ein wenig heiser, so bewegt war er. »Seine Gedanken sind die meinen. Meine Gedanken sind die seinen. Selbst wenn er bis ans Ende der Welt ziehen sollte, könnte ich ihm immer noch Befehle erteilen, und er würde mir gehorchen.«
    Dagnarus griff nach dem Dolch der Vrykyl und zeigte ihn Valura. Er fasste ihr Kinn, als sie sich abwenden wollte, und zwang sie, den Dolch und ihn anzusehen.
    »Hör mir zu, Liebste«, fuhr Dagnarus fort und präsentierte den Dolch ihrem verängstigten Blick. »Mit dieser Waffe werde ich weitere Vrykyl schaffen, ebenso viele, wie mein Vater Paladine geschaffen hat. Ich werde die Lebensspanne eines Elfen haben, vielleicht sogar eine längere. Überlege doch! Du und ich, wir werden nicht getrennt werden. Ich werde nicht alt werden und sterben, während du jung und schön bleibst. Wir werden immer zusammen sein, und es sind die Vrykyl, die mir das ermöglichen. Verfluche Shakur nicht. Du solltest ihn stattdessen lieber segnen.«
    Valura sah nun den Vrykyl an, aber nur sehr zögernd und unwillig. Ihr Blick begegnete dem Blick seiner toten Augen. Sie erbleichte, und ein Schaudern überlief sie. Aber sie wandte sich nicht ab.
    »Verzeih mir meine alberne Schwäche, mein Liebster«, sagte sie mit Lippen, die so bleich und starr waren, dass sie sie kaum bewegen konnte.
    Dagnarus küsste sie zärtlich. »Komm, Geliebte. Es war ein anstrengender Tag. Du bist erschöpft.«
    Er half Valura zurück ins Wachhaus, kehrte aber kurze Zeit darauf zurück.
    »Wie geht es ihr?«, fragte Gareth besorgt. »Sie hat nicht gut ausgesehen.«
    »Der Anblick war ein Schock für sie. Mein Fehler. Ich hätte sie darauf vorbereiten müssen«, erwiderte Dagnarus. »Sie wird schon bald begreifen, wie wichtig die Vrykyl für mich sind, aber im Augenblick braucht sie Zeit, um sich anzupassen, und das wird nicht in Anwesenheit des Vrykyl geschehen. Shakur! Reite nach Dunkarga. Sag ihnen, was geschehen ist. Sag ihnen, dass ich die Armee sofort brauche. Finde heraus, wie bald sie sich in Bewegung setzen können.«
    »Ich bin gezwungen, Euren Befehlen zu gehorchen, Herr«, antwortete Shakur. »Aber ich bitte Euch, noch einmal darüber nachzudenken. Euer Hoheit sind noch nicht außer Gefahr, und wir sind nur wenige, um an Eurer Seite zu kämpfen.«
    »Ich brauche keine Wachen«, entgegnete Dagnarus. »Die Elfen haben unsere Spur verloren. Du wirst tun, was ich dir befohlen habe, Shakur. Meine Verbündeten in Dunkarga müssen sofort von der Situation erfahren. Helmos weiß, dass ich mich nach Dunkarga wenden werde. Mein Bruder hat vielleicht bereits seiner eigenen Armee befohlen, dort einzumarschieren, um mir zuvorzukommen! Ich habe dir einen Befehl erteilt, Shakur. Du wirst mir gehorchen.«
    Der Vrykyl verbeugte sich. Er warf Silwyth die blutigen Kleider vor die Füße, klappte das Visier zu, riss sein Pferd herum und galoppierte durch den Wald zurück zur Straße.
    »Nun, was ist jetzt los?«, fragte Dagnarus und wandte sich zornig Gareth zu.
    »Nichts, Euer Hoheit«, erwiderte Gareth.
    »Denkst du, es war falsch, den Vrykyl wegzuschicken?«
    »Er hätte nützlich sein können, Euer Hoheit«, meinte Gareth nüchtern. »Wir müssen heute Nacht Wache halten, und wir fallen alle vor Müdigkeit beinahe um.«
    »Es gibt nichts, wonach wir Ausschau halten müssten!«, erwiderte Dagnarus erzürnt. »Aber wenn es dich glücklich macht, werde ich die erste Wache übernehmen, und du und Silwyth, ihr könnt schlafen. Und jetzt mach dich gefälligst nützlich. Hol Wasser aus dem Brunnen, und sieh zu, ob du etwas zu essen finden kannst. Und du, Silwyth, tust, was du kannst, um die Blutflecke aus diesen Sachen zu waschen.«
    Dagnarus ging ins Wachhaus und warf die Tür mit solcher Wucht hinter sich zu, dass sie beinahe barst.
    Ein Rest von Zwielicht erfüllte noch immer den Himmel, aber die Nacht schlich sich bereits durch den Wald. Gareth hatte keine Ahnung, wie er etwas Essbares finden sollte. Er konnte seine Magie nutzen, um ein Feuer zu entzünden, aber ein solch magisches Licht – hell und weiß wie die Sterne vor dem Nachthimmel – würde wie ein Leuchtzeichen sein, das alle sofort auf sie aufmerksam machen würde.
    Gareth bückte sich und half Silwyth, die Kleider aufzuheben. »Glaubt Ihr, dass Lord Mabreton unsere Spur

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