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Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Titel: Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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eine seltsame geistige Verbindung bestand, dass der Vrykyl häufig schon eine Antwort anbot, bevor der Prinz die Frage auch nur gestellt hatte, oder zumindest etwas sagte, das darauf hinwies, dass er Dagnarus' Gedanken gefolgt war. Dagnarus konnte auch verstehen, was Shakur dachte, und der Prinz hatte den Eindruck, dass es ihm mit einiger Anstrengung gelingen würde, die Gedanken dieses Geschöpfs, das so eng an ihn gebunden war, zu lenken.
    »Was sagt der Minister des Königs?«, wollte Dagnarus nun wissen, der seinen wilden Galopp für einen kurzen Moment unterbrochen hatte.
    »Der König von Dunkarga unterstützt Euch bei Eurem Unternehmen, Euer Majestät. Eine Armee von zehntausend Mann wird auf Euren Befehl losmarschieren und kann Vinnengael innerhalb von einer Woche erreichen.«
    »Hervorragend. Aber vielleicht«, fügte Dagnarus nachdenklich hinzu, »wird mein Onkel mich nicht unterstützen, wenn er die Lügen hört, die über mich erzählt werden. Sie nennen mich bereits einen ›Dämon‹, und du kannst sicher sein, dass mein lieber Bruder Helmos alles tun wird, was in seiner Macht steht, um solche Bezichtigungen weiterzuverbreiten.«
    »Nach dem zu schließen, was mir der Minister sagte, der das vollkommene Vertrauen des Königs genießt, würde Euer Onkel Helmos selbst dann nicht glauben, wenn er behauptete, die Sonne schiene vom Himmel. Aber es ist nicht nur das. Reynard ist ehrgeizig, und Ehrgeiz sieht nur, was er sehen will.«
    »Dann werde ich nach Vinnengael zurückkehren«, sagte Dagnarus und drehte sich nach den Bewaffneten auf der Stadtmauer um, die ihn immer noch verblüfft anstarrten. Er hob die Stimme. »Sagt dem König, ich werde zurückkehren, und wenn ich das tue, dann komme ich an der Spitze einer Armee!«
    »Reitet weiter, Herr«, drängte Valura ihn verzweifelt. »Wir haben schon viel zu viel Zeit verloren.«
    Dagnarus schnaubte. »Helmos wird uns nicht verfolgen. Er hat nicht den Mumm dazu.«
    »Aber mein Mann wird es tun«, sagte Valura nun leiser. »Ich habe ihm Schimpf und Schande gebracht. Er wird nicht ruhen, ehe er uns eingeholt und Rache geübt hat.«
    »Das ist wahr, Euer Hoheit!«, rief Silwyth. Er zeigte auf die Straße. »Seht! Seht nur!«
    Die Tore wurden hinter ihnen geschlossen, aber über den Straßen erhob sich eine Staubwolke. Dagnarus konnte den donnernden Galopp vieler Hufe hören und sogar spüren; es waren vermutlich mindestens hundert elfische Reiter, die alle bekanntermaßen fähig mit Pfeil und Bogen waren.
    Es ärgerte Dagnarus, vor seinen Feinden fliehen zu müssen. Wäre er allein gewesen, dann hätte er sich dem Kampf vielleicht gestellt. Er fühlte sich stark genug, um es selbst mit den Göttern aufzunehmen. Aber er musste an Valura denken. Sie wäre das wichtigste Ziel der Rache ihres Mannes, und Dagnarus konnte nicht gleichzeitig kämpfen und sie beschützen. Er gab seinem Pferd die Sporen, riss den Hengst herum und galoppierte weiter. Shakur und Silwyth folgten und trieben ihre Pferde an. Gareth, bleich und zitternd, die Augen fest zugekniffen, hatte mehr Angst vor dem Pferd als vor der Möglichkeit eines Kampfes. Er umschlang Silwyths Taille mit einem wahren Todesgriff.
    Lord Mabreton schrie den Wachen zu, das Tor offen zu lassen, aber Dagnarus wusste, dass sich menschliche Soldaten kaum beeilen würden, dem Befehl eines Elfen Folge zu leisten. Es würde zu einer Verzögerung kommen, und das verschaffte ihnen ein wenig Zeit. Im Reiten schmiedete er seinen Plan.
    Sein erstes Ziel musste es sein, die Verfolger abzuschütteln. Das zweite Ziel bestand darin, eine Stellung zu finden, die er verteidigen konnte und die Valura Schutz bot. Er wagte einen Blick über die Schulter und sah, dass die Tore sich wieder zu öffnen begannen, aber nur sehr langsam. Die Elfen saßen noch dahinter fest. Die Straße, auf der Dagnarus sich befand, bog sich um einen Hügel, und dann war die Stadt außer Sichtweite.
    Dagnarus folgte der Straße noch ein paar Meilen, dann hatte er den Pfad gefunden, den er suchte, lenkte sein Pferd darauf und ritt in den Wald. Die anderen folgten, und ihre Reittiere wurden langsamer, als sie versuchten, durch scheinbar undurchdringliches Unterholz zu brechen. Es roch nach den wilden Kräutern, die unter den Hufen der Pferde zertreten wurden.
    »Shakur! Verbirg unsere Spuren!« Dagnarus verlangsamte bei diesem Befehl das Tempo seines Pferdes ein wenig, hielt aber nicht inne.
    Der Vrykyl, dessen Gesicht unter dem schwarzen Helm nicht zu sehen war,

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