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Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Titel: Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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verschüttetem Tschagau voll saugte.
    Der Kapitän dachte ausführlich über die Angelegenheit nach und sagte dann mit einer wegwerfenden Geste: »Richtet König Helmos aus, dass ich nein sage.«
    Offenbar hatte der Paladin nicht mit dieser Antwort gerechnet. »Aber, Kapitän, Ihr habt den Göttern einen Eid geschworen, den Stein zurückzugeben, wenn er gebraucht wird! Ihr werdet doch sicher Euren heiligen Eid jetzt nicht brechen!«
    Der Kapitän sah seine Schamanin an. »An welchem Tag habe ich diesen Eid geschworen?«
    »Am dritten Tag«, erwiderte die Schamanin. Die Orks benennen ihre Tage nach ihrer Reihenfolge in einer elftägigen Zeitspanne.
    »Am dritten Tag«, wiederholte der Kapitän. »Alle wissen, dass der dritte Tag der unglücklichste Tag der Woche ist und dass alle Eide, die an einem dritten Tag geleistet, alle Versprechungen, die dann gemacht werden, nur bis zum nächsten Tag gültig sind.«
    Die Orks rings umher nickten weise.
    »Ich bezweifle, dass König Tamaros das gewusst hat«, meinte der Paladin, und Zornesröte schoss ihm in die Wangen.
    »Dann ist das sein Fehler«, meinte der Kapitän stur. »Nicht meiner.«
    »Aber Euren Eid vor den Göttern zu brechen…«
    »Die Götter wissen, dass der dritte Tag ungünstig ist«, sagte der Kapitän. »Sie werden nicht beleidigt sein.«
    Der Paladin senkte die Stimme. »Kapitän, König Helmos ist in großer Bedrängnis. Der Paladin der Leere verfügt über schreckliche Magie, die er gegen uns einsetzen wird. Er hat weitere Dämonen der Leere geschaffen, die als Vrykyl bekannt sind und die seine Armee anführen. Wenn Ihr den Stein der Könige nicht zurückgebt, könnte Vinnengael in die Hände des Feindes fallen.«
    »Und wenn wir unseren Teil des Steins nach Vinnengael schicken und Vinnengael dann fällt und Dagnarus gewinnt, dann wird er unseren Teil des Steins der Könige haben, ebenso wie den der Menschen und die der Elfen und Zwerge. Und was dann?«, wollte der Kapitän wissen.
    »Ich… ich weiß nicht…« Dem Paladin fiel nichts mehr ein.
    »Ich werde es Euch sagen. Dann wird Dagnarus mächtig genug sein, die Orks und die Elfen und die Zwerge und die Menschen zu beherrschen, und vielleicht sogar die Götter selbst«, erklärte der Kapitän. »Der Orkteil des Steins der Könige bleibt bei uns, damit wir uns schützen können, falls Vinnengael fallen sollte, was Ihr selbst nicht für unwahrscheinlich haltet.«
    »Aber wenn Ihr den Stein wie versprochen zurückgebt, wird Vinnengael
nicht
fallen!«, behauptete der Paladin nun beinahe flehentlich. »Die Elfen und die Zwerge werden ihren Teil zurückgeben!«
    »Seid Ihr da so sicher?« Der Kapitän sah den Menschen amüsiert an. »Hat Euer König diese Teile des Steins schon?«
    »Sie waren noch nicht eingetroffen, als ich Vinnengael verließ«, musste der Paladin zugeben. »Drei von uns wurden zur gleichen Zeit ausgeschickt, jeder zu einem anderen Volk. Ich habe länger als erwartet gebraucht, um Euch zu finden, und daher … «
    »Sie werden die Steine nicht zurückgeben«, beharrte der Kapitän und wandte sich wieder dem Tangram zu.
    »Ich hoffe und bete und vertraue darauf, dass Ihr Euch irrt«, erwiderte der Paladin.
    »Wir können gerne darum wetten«, bot der Kapitän ihm an, ohne den Blick von den Puzzlestücken auf dem Tisch zu wenden. »Wenn die beiden anderen Teile des Steins der Könige zurückgegeben werden, schicke ich auch meinen Teil. Aber vorher nicht. Sagt das Eurem König.«
    »Ich bezweifle, dass Euer Teil noch rechtzeitig eintreffen würde«, meinte der Paladin nun verbittert. »Dagnarus hat seine Armee bereits aufgestellt. Aber ich danke Euch zumindest für Euren guten Willen.«
    Er verbeugte sich und verließ die Taverne. Die Orks traten auf einen Blick des Kapitäns beiseite und ließen ihn unbehelligt durch.
    »Gebt ihm eine Eskorte bis zum Portal«, meinte der Kapitän und sah dem Menschen mit einem traurigen Kopf schütteln hinterher. »Jemand, der so schwachsinnig ist, sollte nicht allein herumlaufen.«
    Der Bote, den man zu den Zwergen geschickt hatte, hatte große Schwierigkeiten, Dunner zu finden, den einzigen zwergischen Paladin. Er fand Dunners Haus – ein bescheidenes, flaches Gebäude aus Lehm. Der Paladin spähte in das Haus, betrat es sogar und sah sich darin nach dem Zwerg um. Er fand kein Anzeichen von ihm, und das Gebäude kam ihm unbewohnt vor. Dennoch, die meisten Häuser der Pferdelosen wirken für einen oberflächlichen Beobachter unbewohnt. Zwerge schmücken

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