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Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Titel: Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Kriegsmagier als Wachen, aber sie würden nicht lange standhalten können. Nicht gegen die Streitmacht, die auf sie zukam.
    Licht – magisches, schreckliches Licht – blitzte hinter der verschlossenen und verriegelten Tür auf. Stimmen schrien vor Qual, Explosionen und Schwerterklirren hallten durch den Flur. Eine Stimme, barsch und kalt und Anna schrecklich vertraut, gab einen einzigen Befehl. Die Tür barst, das Zauberschloss, das sie verschlossen hatte, war aufgebrochen.
    Dagnarus kam herein, gefolgt von einem Vrykyl und von Soldaten. Er hielt inne, bis sich seine Augen an die trübe Beleuchtung gewöhnt hatten.
    »Wo ist er?«, fragte er und drehte den behelmten Kopf suchend hin und her. »Wo ist Helmos? Ich weiß, dass er hier ist. Er sollte sich mir stellen! Seine Wachen sind tot…«
    »Still!«, befahl Anna. Sie trat ihm entgegen, bleich und kalt vor Zorn. »Senkt Eure Stimme. Seht Ihr denn nicht, dass Ihr ihr Angst macht?«
    Emillia keuchte und weinte und zitterte am ganzen Körper. Die Augen traten ihr beinahe aus dem Kopf, ihr Gesicht war verzerrt, ihr Mund offen. Sie schaute Dagnarus in der schwarzen Rüstung und dem Wolfshelm an und war starr vor Angst.
    Dagnarus setzte den Helm ab und wischte sich das schweißfeuchte Haar aus der Stirn. Er bedeutete seinen Männern zu bleiben, wo sie waren, dann trat er ein paar Schritte vor, um besser sehen zu können. Auf seiner Miene zeichnete sich keine Reaktion auf den Anblick der Verrückten ab, weder Mitleid noch Abscheu. Dagnarus erkannte Emillia nicht. Zumindest nicht gleich.
    Er runzelte die Stirn. Er trat einen weiteren Schritt vor.
    »Mutter…«
    Er sprach das Wort so leise aus, dass es kaum zu hören war. Anna hörte es, aber nur, weil sie es auch von seinen Lippen ablesen konnte.
    Emillia richtete sich auf und fuhr sich mit den Händen an das zerzauste Haar. »Ihr da. Kämmerer.« Sie sprach Dagnarus an, machte eine Geste, die früher einmal herrisch gewesen wäre, aber mit ihrer welken Hand nur noch jämmerlich wirkte. »Sagt meinem Sohn, er soll seine Mutter besuchen. Ich habe gestern und vorgestern nach ihm geschickt, und er ist immer noch nicht hier gewesen. Er ist ein böser, undankbarer Junge.«
    Dagnarus warf Anna einen finsteren Blick zu. »Wie lange ist sie schon so?«
    »Seit…« Anna hielt inne, denn sie war unsicher, wie sie es ausdrücken sollte. »Seit Ihr die Stadt verlassen habt«, schloss sie schließlich.
    Dagnarus' Blick wanderte zu Emillia zurück. Er starrte sie an, seine Miene vollkommen ausdruckslos. Er sah seine Mutter ein unwiderruflich letztes Mal an, dann wandte er sich von ihr ab und sprach Anna an.
    »Wo ist Euer Mann?«
    »Wo er sein muss«, erwiderte Anna mit fester Stimme.
    Dagnarus sah sie lange nachdenklich an. Dann verbeugte er sich tief und respektvoll vor ihr und wandte sich seinen Männern zu. »Helmos ist nicht hier. Schwärmt aus. Durchsucht den Rest des Palastes. Und tut es leise«, fügte er hinzu.
    In der Tür blieb er noch einmal stehen. »Ich danke Euch dafür, dass Ihr Euch um sie gekümmert habt, meine Dame. Es tut mir Leid, dass ich Euch gestört habe. Ich werde einen meiner eigenen Männer an der Tür lassen. Euch wird nichts geschehen.«
    Dann verbeugte er sich abermals und verließ das Zimmer.
    Anna spürte, wie alle Kraft aus ihr wich. Sie sank auf den Sessel und biss sich fest auf die Lippen, denn sie wollte auf keinen Fall weinen, so lange Dagnarus noch in Hörweite war.
    »Die Götter mögen meinen Mann beschützen!«, betete sie aus tiefstem Herzen. »Die Götter mögen ihm beistehen und ihn segnen.«
    »Nun?«, fragte Dagnarus abrupt, als er Gareth begegnete. »Hast du ihn gefunden?«
    »Der König befindet sich nicht im Palast«, berichtete Gareth.
    Dagnarus sah seinen Freund forschend an. »Nein? Wo ist er dann?« Er sah sich um. »Und wo steckt Silwyth?«
    »Er ist geflohen«, sagte Valura, und in ihrer ansonsten leblosen Stimme lag eine Spur von Gefühlen, der Hauch eines finsteren Triumphes, als hätte sie einen Feind vernichtet. »Der Elf hat dich verraten, mein Geliebter. Denk nicht mehr an ihn.«
    Dagnarus schien verblüfft.
    »Sie sagt die Wahrheit«, gab Gareth zu. »Silwyth ist verschwunden. Er sagte, ich solle dir ausrichten…«
    »Es ist mir gleich, was ein Verräter sagt!«, zischte Dagnarus. »Wo ist der König?«
    Gareth senkte den Blick. »Die Diener – die, die nicht geflohen sind – glauben, er könnte bei den Truppen auf der Mauer sein.«
    »Helmos in der Nähe einer

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