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Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Titel: Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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wieso.«
    »Vielleicht sollen sie den Stein auf dem Weg ins Elfenland bewachen«, schlug Gareth vor.
    Dagnarus öffnete die Tür einen weiteren Zoll, sehr zu Gareths Entsetzen. »Lord Mabreton scheint nicht sonderlich erfreut darüber zu sein, sie zu sehen. Was für ein Glück! Sie bleiben direkt hier stehen! Jetzt werden wir herausfinden, was passiert. Diesmal werde ich Silwyth zur Abwechslung etwas berichten können statt umgekehrt. Wer immer dieser Elf sein mag, er ist ein wichtiger Mann. Du sprichst doch ihre Sprache.« Dagnarus winkte seinem Freund zu, zur Tür zu kommen. »Erzähl mir, was sie sagen.«
    »Ich spreche nicht so viel Elfisch«, widersprach Gareth im Flüsterton, aber Dagnarus sah ihn nur missmutig an und deutete auf die Tür. Gareth seufzte, kniete sich nieder und spähte vorsichtig in den Flur hinaus.
    Dagnarus hatte Recht. Lord Mabreton betrachtete die anderen Elfen mit Zorn und Ablehnung, und beides war ihm deutlich anzusehen. Es gelang ihm schließlich, eine unbeteiligte Miene aufzusetzen, aber nur mit sichtbarer Anstrengung. Er kreuzte die Hände über der Brust und verbeugte sich, als sich die anderen Elfen näherten.
    Der Anführer des Trupps – ein hoch gewachsener Mann in mittleren Jahren – trug keine Rüstung, war aber in kunstvolle Brokatgewänder gekleidet, die so lückenlos mit Edelsteinen und Stickerei überzogen waren, dass sie ebenso gut als Rüstung dienen konnten. Er ging vor den anderen her und blieb schließlich mitten im Flur stehen. Der Elf gab kein sichtbares Zeichen, aber sein Gefolge hielt wie auf einen unausgesprochenen Befehl sofort an. Der Anführer machte noch drei Schritte auf Lord Mabreton zu und hielt erst inne, als er beinahe auf den Zehen des Botschafters stand. Er war viel zu nahe herangegangen. Die elfischen Höflichkeitsregeln verlangten, dass man einen respektvollen Abstand voneinander hielt, es sei denn, ein anderer hatte einen eingeladen, diese unsichtbare Grenze zu überschreiten. Einer der beiden würde zurückweichen müssen.
    Die beiden starrten einander an. Der Fremde verschränkte die Arme vor der Brust. Lord Mabreton senkte den Blick und trat einen Schritt zurück, obwohl er dies mit einer Kälte tat, die den zwei unbemerkten Zuschauern nicht entging.
    »Schild des Göttlichen«, sagte Lord Mabreton und schaute verlegen drein, »es tut mir Leid, dass ich nicht am Portal war, um Euch zu begrüßen, Herr, aber man hat mich erst jetzt von Eurer Ankunft informiert. Wir fühlen uns stets von Eurer Gegenwart geehrt, aber wir müssen uns dennoch fragen, wieso Ihr Euch entschlossen habt, zu diesem Zeitpunkt nach Vinnengael zu kommen.«
    »Ich bin gekommen, um bei der Zeremonie anwesend zu sein«, erklärte der Schild in freundlichem Tonfall. »Einer Zeremonie, in der Ihr, wenn ich das richtig verstehe, eine wichtige Rolle spielen werdet.«
    Lord Mabretons Unbehagen wuchs, aber er versuchte, es zu verbergen. Er wich dem forschenden Blick des Schilds aus, sah sich Hilfe suchend auf dem ansonsten leeren Flur um.
    »Eine unwichtige Rolle in einer unwichtigen Zeremonie, Herr«, erklärte Lord Mabreton abfällig. »Der Göttliche hat mich gebeten, unser Volk zu vertreten. Die Zeremonie soll in sieben Tagen stattfinden. Ich kann Euch garantieren, dass Ihr die Wartezeit ermüdend finden werdet, wenn Ihr mit Eurem Gefolge hier in diesem feuchtkalten Schloss untergebracht werdet. Ich biete mein eigenes Haus für den Aufenthalt Eurer Lordschaft…«
    »Ein Haus, das wahrlich sehr schön ist, aber auch sehr weit von Vinnengael entfernt«, erwiderte der Schild. »Ich habe auf meinem Weg hierher in Eurem Haus eine Rast eingelegt, Lord Mabreton. Meine Soldaten fanden es sehr nützlich. Eure schöne Gattin ist eine großzügige Gastgeberin.«
    Lord Mabreton wurde rot vor Zorn. Er machte eine unwillkürliche Geste mit der Hand, eine Bewegung, die bewirkte, dass jeder Mann in der Truppe des Schilds die Hand an den Schwertgriff legte, mit einer Präzision, die Dagnarus in kritischer Anerkennung nicken ließ.
    Die Röte auf Lord Mabretons Wangen wich schlagartig einer kränklichen Blässe. Langsam senkte er die Hände und behielt sie zitternd an den Seiten.
    Die Soldaten nahmen die Hände nicht von den Schwertgriffen. Sie standen bereit, und ihren Blicken entgingen weder die Schweißperlen auf Lord Mabretons Stirn noch eine Katze, die auf der Suche nach einer Maus durch den Flur schlich.
    Der Lord schien krampfhaft bemüht, etwas sagen zu wollen. Der Schild sparte ihm diese

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