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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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welche sie ablehnen sollte, ganz gleich, wie viel Geld man ihr bot. So war es ihr gelungen, die meisten anderen Anwender der Magie der Leere in Dunkar zu überleben.
    Als er sie zum ersten Mal gesehen hatte, hatte Drossel Lessereti für eine hübsche Frau gehalten. Sie war nur zur Hälfte Dunkarganerin, das sah man schon daran, dass ihre Haut nicht dunkel war, sondern die Farbe von Milchkaffee hatte. Ihr Haar schimmerte braun und nicht schwarz wie das der meisten Dunkarganer, und sie hatte ein braunes und ein blaues Auge. Sie mochte Anfang dreißig sein oder sah zumindest so aus. Sie machte nie Anmerkungen über ihr Alter oder woher sie kam und niemand – ganz bestimmt nicht Drossel – brachte den Mut auf, sie zu fragen. Sie hatte eine gute Figur, und abgesehen von den Pusteln im Gesicht und dem einzelnen, verblüffenden blauen Auge, das im Stande zu sein schien, in die staubigsten Ecken in der Seele eines Mannes zu spähen, hätte man sie für attraktiv halten können.
    Drossel hatte sie zunächst tatsächlich attraktiv gefunden. Diesen Gedanken hatte er allerdings ganz schnell wieder vergessen, nachdem er fünf Minuten mit ihr gesprochen hatte. Lessereti hatte für Männer nichts übrig und verachtete sie alle. Und Drossel sollte bald entdecken, dass nicht nur die Männer diese besondere Behandlung erfuhren. Lessereti mochte auch keine Frauen. Sie verachtete die ganze Menschheit, hielt ihre Mitreisenden auf dem Weg zum Grab für Narren und Dummköpfe und war ununterbrochen zynisch erheitert über ihre Narreteien.
    »Kommt Ihr heute Nacht nicht mit uns?«, fragte Drossel, denn sie war nicht gekleidet wie die anderen, die er im Hinterzimmer sehen konnte – sie trugen alle Uniformen der dunkarganischen Armee. Lessereti hingegen hatte ein langes Gewand angelegt, das sehr nützlich war, um die Zeichen zu verbergen, die ihr Handwerk auf der Haut hinterließ.
    »Selbstverständlich nicht«, sagte sie. »Man würde mich sofort erkennen, und was würde dann aus euch?« Die Worte »Du Idiot« wurden nicht ausgesprochen, schwangen aber deutlich in ihrem Tonfall mit.
    Drossel verbarg seinen Zorn. Kommandant Drossel hatte vor nichts Angst. Es gab nur eine einzige Ausnahme, und das war Lessereti. Und er hatte guten Grund, vor ihr Angst zu haben. Er war derjenige gewesen, der Lesseretis Gift in den Lammeintopf des Seraskiers geträufelt hatte. Er hatte sich in der Küche verborgen und war Zeuge von Onasets Tod gewesen. Das Gift hatte so schnell gewirkt, dass der Mann den ersten Bissen Fleisch noch nicht einmal zu Ende gekaut hatte, als er tot umgefallen war.
    »Der Seraskier ist also gestorben wie ein Lamm?«, fragte Lessereti und kicherte über ihren kleinen Witz.
    »Alles ist so verlaufen, wie Ihr vorhergesagt habt«, erklärte Drossel. »Er hatte nicht die Zeit, eine Szene zu machen. Er hat nicht einmal mehr als ein verblüfftes Keuchen von sich geben können. Der Diener und ich haben ihn ins Bett geschafft. Der Diener wird morgen allen, die nach ihm suchen, erzählen, der Seraskier schliefe. Wenn der Angriff erfolgt, werden sie ihn suchen, aber – «
    »Dann wird es zu spät sein. Ihr müsst Euch beeilen, Drossel. Der Diener ist inzwischen wahrscheinlich geflohen.«
    »Ich habe ihm genug bezahlt – «
    »Bah! Man kann nie irgendwem genug bezahlen. Nun, hier sind sie.« Lessereti hob die Lampe hoch und winkte. »Steht auf, meine Herren, steht auf. Bildet eine Reihe. Ihr sollt angeblich Soldaten darstellen.«
    Zwölf Männer in Uniform befanden sich in dem Hinterzimmer des Ladens. Lessereti wohnte nicht im ersten Stockwerk über ihrem Laden wie die meisten Kaufleute, sondern zog es vor, im Untergeschoss zu wohnen, wo sie das Gebäude rasch verlassen konnte, wenn es notwendig war. Die meisten glaubten, dass Lessereti ihren Laden gemietet hatte, aber in Wahrheit gehörte ihr das Gebäude, ebenso wie das Nachbarhaus.
    Drossel inspizierte jeden Mann von oben bis unten und überzeugte sich davon, dass alles in Ordnung war. Er rückte Gürtel zurecht, zog Falten glatt, befahl einem Mann, den Schlamm von seinen Stiefeln zu wischen. Sie waren nicht so gut, wie er gehofft hatte, und er hätte mit ihnen gerne noch eine Weile geübt, wie sich Soldaten verhalten.
    »Macht Euch keine Gedanken, Drossel«, sagte Lessereti ungeduldig. »Ehe jemand herausfindet, dass sie nicht sind, was sie zu sein scheinen, wird schon alles vorbei sein.«
    »Das hoffe ich.« Drossel warf ihr einen grimmigen Blick zu.
    »Wenn irgendetwas schief geht und

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