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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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karnuanischen Soldaten entdeckt hatten, zogen die Waffen und stießen Kriegsschreie aus. Karnuanische Bürger kamen mit gezückten Waffen aus den Eingängen gestürzt.
    Der karnuanische Soldat stand zwischen Wolfram und den Orks. Er runzelte die Stirn, warf einen Blick von den Orks zum Zwerg und schaute dann wieder die Orks an. Begeistert stürzten sich die Orks auf den Soldaten, den sie hier ganz allein vorgefunden hatten. Sie hielten ihn für ein leichtes Opfer. Andere Karnuaner wollten sich einmischen, aber es waren nur fünf von ihnen gegen fünfzehn Orks.
    Wolfram nahm an, dass die Orks den Soldaten beschäftigen würden, und rannte davon. Er eilte durch die Straße auf Ranessa zu, die sich am anderen Ende befand. Da er Heulen und Fluchen in zwei Sprachen und das Klirren von Stahl hörte, nahm er an, dass sich die Karnuaner und die Orks einander inzwischen offiziell vorgestellt hatten. Er warf einen Blick über die Schulter.
    Der karnuanische Soldat war verschwunden. Er hätte sich eigentlich zwischen Wolfram und den Orks befinden und um sein Leben kämpfen müssen. Aber er war nicht da. Der Soldat hatte sich in Luft aufgelöst. An seiner Stelle stand ein Ork. Als Wolfram zu dem Ork zurückschaute, sah der Ork Wolfram an und schickte sich an, ihn zu verfolgen.
    Wolfram verstand nicht, was geschehen war. Er war so verblüfft, dass er vergaß, darauf zu achten, wo er hintrat. Er fiel über seine eigenen Füße und landete bäuchlings auf den Pflastersteinen. Todeskälte flutete über ihn hinweg. Wolfram verspürte Angst, als hätte er noch nie in seinem Leben Angst gehabt. Schreckliche Erinnerungen an den Vrykyl überfielen ihnen, an Gustav, der unter Qualen starb, an die Rüstung in der Höhle, die Böses ausströmte…
    Wolfram sprang in einem einzigen Herzschlag auf die Beine. Sofort rannte er weiter.
    Seine Beine waren kurz und die des Orks lang, und er hatte kostbare Zeit verloren, als er gestürzt war. Wolfram hörte, wie die Füße des Orks direkt hinter ihm aufs Straßenpflaster trafen. Er holte tief Luft und brüllte.
    »Ranessa! Hilf mir! Hilf – «
    Der Ork packte Wolfram, drückte ihm die Hand auf den Mund und riss den Zwerg mit einer Kraft in die Luft, die selbst für einen Ork unglaublich war.
    Ranessa stand am Ende der Straße, die hügelabwärts zum Hafen führte. Sie wusste nichts über Kämpfe und militärische Strategie, aber selbst sie konnte sehen, dass die Orks das Schlachtfeld verließen. Sie hatten ihr Ziel erreicht, der Überfall war erfolgreich gewesen, und die Orkkapitäne bliesen zum Rückzug. Diszipliniert und organisiert wie sie waren, zündeten die Orks dabei weitere Feuer an und plünderten. Die befreiten Orksklaven waren bei ihnen. Die Sklaven trugen immer noch ihre Ketten, aber das würde nicht mehr lange so sein.
    Als sie sah, wie sie in die Freiheit liefen, jubelte Ranessa laut.
    »Ranessa! Hilf mir! Hilf – «
    Als sie Wolframs Schrei hörte, drehte sich Ranessa um und sah, wie ein Ork Wolfram packte und ihn hochriss. Der Ork klemmte sich den kräftigen Zwerg unter einen Arm, als wäre er ein Fässchen Bier, und begann die Straße entlang zu rennen.
    Ranessa wurde wütend. Sie hielt nicht viel von diesem Zwerg, aber er war ihr Zwerg, und er würde sie zum Drachenberg bringen. Und nun hatte dieser Ork alles verdorben.
    Ihr Zorn wurde noch größer. Die Gestalt des Orks verschwamm vor ihren Augen, und dann war der Ork verschwunden. An seiner Stelle stand ein Ritter, der eine Rüstung und einen Helm aus Tod trug.
    Ranessa erkannte den Vrykyl, erkannte den Fluch, den Jessan in ihr Lager gebracht hatte. Den Fluch, der Vernichtung über Rabe und den Rest ihres Volkes gebracht hatte.
    Ranessa riss ihr Schwert aus der Scheide.
    Mehr als einmal hatte Wolfram versucht, Ranessa dazu zu überreden, das schwere Schwert wegzuwerfen. Nachdem das nicht funktioniert hatte, hatte er ihr beibringen wollen, wie man es benutzt, damit sie zumindest nichts abschnitt, was für sie oder ihn wichtig sein könnte. Aber der Unterricht war nicht sonderlich erfolgreich gewesen. Ranessa war weder besonders sportlich noch besonders geschickt. Wenn sie das Schwert schwang, bestand durchaus die Chance, dass sie sich selbst mehr schadete als einem Feind.
    Ranessa stieß einen schrillen Schrei aus, der nicht nach etwas klang, das je aus einer menschlichen Kehle gekommen war, und rannte direkt auf den Ritter zu, wobei sie das Schwert in ungeschickten Bögen schwang, die gefährlich nahe daran waren, ihre eigenen

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