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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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ob sie noch etwas benötigte, um diese Bequemlichkeit zu vergrößern. Sie protestierte, erklärte, sie sei solcher Aufmerksamkeit nicht würdig und bat ihn darum, sich ebenfalls wieder hinzusetzen. Er bot an, von seinen Dienern jede Delikatesse bringen zu lassen, die sie sich wünschte, und fragte, ob sie Tee trinken wolle, denn es war ein wenig früh am Tag für Wein.
    Lady Godelieve lehnte ab, und er bedrängte sie nicht weiter. Nachdem sie eine Stunde lang die üblichen Höflichkeiten ausgetauscht hatten, die beinahe jedes Gespräch unter Elfen erfordert, wenn es nicht um absolut dringende Angelegenheiten geht, konnten sie sich schließlich den wichtigen Themen zuwenden.
    »Seine Majestät König Dagnarus hat sich mit den Bedingungen, die Ihr vorgeschlagen habt, einverstanden erklärt«, sagte Lady Godelieve.
    Der Schild verlieh seiner Zufriedenheit mit der Zufriedenheit des Königs Ausdruck.
    Lady Godelieve verbeugte sich im Sitzen – eine anmutige Bewegung, die selbst die Weidenbäume beschämte. »Seine Majestät König Dagnarus hat darum gebeten, dass wir den Plan noch einmal durchgehen, damit wir alle in vollkommener Übereinstimmung handeln.« Die bleichen Wangen der Dame wurden ein wenig rosiger. »Ich bin mir dessen bewusst, dass Ihr das Recht habt, eine solche Wiederholung als Beleidigung zu betrachten. Ich habe versucht, es Seiner Majestät zu erklären, aber ich konnte es ihm nicht begreiflich machen. Er besteht darauf.«
    Die Miene des Schilds verfinsterte sich. Er war tatsächlich beleidigt, denn er hatte die Bedingungen selbst diktiert, und nun zwang man ihn dazu, sie sich noch einmal anzuhören.
    »Ich bin kein Schuljunge«, sagte er kalt, »der eine Lektion über sich ergehen lassen muss.«
    Lady Godelieve legte ihre Hand auf seine. In ihren hinreißenden Augen stand Mitgefühl für ihn, und sie flehten um Verständnis.
    »König Dagnarus ist ein Mensch, Herr. Vergesst das bitte nicht und seid großzügig. Seine Majestät sagt – und ich muss zugeben, dass er dabei Recht hat –, dass diese Sache für alle Parteien so wichtig ist, dass er absolut jedes Missverständnis vermeiden will.«
    Der Schild nahm eine ihrer Hände und streichelte sanft über die schlanken Finger. »Ah, Lady Godelieve, die Macht Eurer hinreißenden Schönheit ist so groß, dass Ihr mich auch davon überzeugen könntet, dass der Mond die Sonne ist, Tag Nacht und Tod Leben.«
    Die rosige Farbe, die ihr Gesicht erwärmt hatte, verschwand. Sie starrte ihn an, und sie war knochenbleich geworden. Wenn er ihr in diesem Augenblick in die Augen geschaut hätte, wäre er vor ihrem Blick zurückgewichen, einem Blick voller Hass und Verachtung, der zu sagen schien:
Was weißt du den schon von Tod und Leben, du Idiot?
    Sie bezwang ihren Zorn. Als er den bewundernden Blick wieder von ihrer Hand hob, waren ihre Augen glänzend und so still wie das Wasser.
    »Darf ich beginnen, Herr?«
    »O bitte«, sagte er höflich, denn er war zu dem Schluss gekommen, dass dies keine so schlechte Sache war. Dieser Mensch hatte Recht. Ihr Plan war so kritisch, so gefährlich, dass es besser war, sich davon zu überzeugen, dass beide Seiten wussten, was erwartet wurde. Und er hätte Lady Godelieve eine Ewigkeit ansehen können.
    »König Dagnarus plant, eine Katastrophe nach der anderen auf das Haupt des Göttlichen zu häufen, so viele, dass er schließlich unter ihrem Gewicht zusammenbrechen wird«, erklärte Lady Godelieve. »Zunächst allerdings werdet Ihr dafür sorgen, dass die elfischen Paladine keine Macht haben, sich in unsere Pläne einzumischen. Jene, die nicht auf Eurer Seite stehen, werden entweder entfernt oder ihrer Kräfte beraubt. Das ist für König Dagnarus von allerhöchster Wichtigkeit.«
    »Er hat das schon zuvor gesagt, und ich finde es seltsam. Seine Majestät scheint die Paladine über alle Maßen zu fürchten«, meinte der Schild ein wenig selbstzufrieden. »Immerhin sind sie trotz all ihrer magischen Kraft sterblich.«
    »König Dagnarus fürchtet nichts – nicht in diesem Leben und nicht im nächsten«, erklärte Lady Godelieve. »Allerdings achtet er die Paladine, und er ist sich des Einflusses bewusst, den sie auf schwache Geister ausüben. Er glaubt, dass Ihr sie unterschätzt, und er wünscht Eure Versicherung, dass Ihr die Gefahr, die sie möglicherweise darstellen, ernst nehmen werdet.«
    »Diese Versicherung könnt Ihr ihm geben«, erwiderte der Schild, und nicht einmal die beruhigende Wirkung der Schönheit der Dame

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