Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
Vom Netzwerk:
Paladin, der droht, die Pläne des Schilds zu verhindern?«
    »Damra von Gwyenoc ist unbedeutend, Herr. Der Schild hat ihren Gemahl als Geisel genommen. Wenn sie ihn lebendig wiederhaben will, wird sie schweigen müssen.«
    »Das klingt nicht sonderlich verlässlich«, meinte Dagnarus. »Wieso können wir davon ausgehen, dass sie mitmacht?«
    »Sie hat das große Unglück, ihren Mann zu lieben«, antwortete Valura und wiederholte damit die Worte des Schilds. »Durch Umstände, die ich nur als das Werk der Leere selbst betrachten kann, befindet sich Damra von Gwyenoc derzeit als Gast des Schilds ebenfalls hier im Palast. Ich könnte eine dauerhaftere Lösung…«
    »Ja, tu das. Aber sei diskret. Errege keinen Verdacht.«
    »Du kannst dich auf mich verlassen.«
    »Ich weiß, dass ich das kann.« Dagnarus Stimme war grimmig und spöttisch. »Wann wirst du den Stein der Könige stehlen?«
    »Morgen Nacht.«
    »Bring ihn direkt zu mir. Der menschliche Teil ist endlich gefunden. Der Teil der Elfen wird bald in meiner Hand sein. Endlich kommt alles zusammen, Valura. Wir wissen nun, wo sich der Stein der Zwerge befindet, und ich habe Vrykyl nach ihm ausgeschickt. Damit bleiben nur noch der Teil der Menschen und der der Orks. Shakur und Jedash kommen dem Menschenteil immer näher. Ich brauche nur noch den der Orks, aber ich weiß, wo er ist. Ich bin ganz dicht an meinem Ziel.«
    »Ja.«
    Und was dann?, fragte Valura ihn lautlos. Wenn du den Stein der Könige hast, wenn er dir gehört, was dann? Wird das die Leere in dir füllen? Oder wird er ebenfalls von der Finsternis verschlungen werden, die bereits alles andere verschlungen hat? Sie war entsetzt über ihre eigenen Gedanken und schob sie sofort weg, denn sie fürchtete, er würde sie durch das Blutmesser lesen können. Dagnarus jedoch war zu begeistert, zu versunken in seinen eigenen zukünftigen Triumph, um noch weiter auf sie zu achten. Sie wartete einen Augenblick länger, ob er noch zusätzliche Anweisungen hatte, dann begriff sie, dass er weg war.
    Valura stand auf. Die Rüstung verschwand und wich einer Illusion dessen, was sie einmal gewesen war – eine wunderschöne, verführerische Elfenfrau.
    Lady Godelieve, geliebt von den Göttern, ging nach draußen, um von einem der Spione, die sie im Haushalt untergebracht hatte, zu erfahren, wann und wo der Schild und Damra vom Haus Gwyenoc sich treffen würden.

Damras Begegnung mit dem Schild war für den Zeitpunkt festgesetzt, der als die idyllische Zeit bekannt ist, die Stunde vor dem Sonnenuntergang. Dies an sich stellte schon eine Beleidigung dar, denn diese Stunde dient normalerweise der Entspannung nach einem anstrengenden Tag. Es ist der Zeitpunkt, an dem man einen leichten Wein zu sich nimmt, im Garten umhergeht und den Sonnenuntergang bewundert. Da die Abendmahlzeit stets dann serviert wird, wenn die Kerzen angezündet werden, bedeutete das, dass der Schild ihrem Gespräch nicht viel Zeit widmen wollte.
    Aber Damra gab sich ohnehin keinen Illusionen hin. Sie hatte von dem Augenblick an, als sie das aufwändige Gedicht des Schilds gelesen hatte, gewusst, dass ihr Mann eine Geisel war. Griffith war schon vor Monaten verschwunden, und zunächst hatte sich Damra nicht viele Gedanken gemacht. Als Wyred des Hauses Gwyenoc ging Griffith häufig geheimen Aufträgen seines Herren nach. Aber obwohl er oft nicht darüber sprechen durfte, wo er sich aufhielt und was er tat, fand er doch stets eine Möglichkeit, sich mit ihr in Verbindung zu setzen und ihr durch die Wyred Briefe zu schicken, die von seiner Liebe zu ihr kündeten. Auf dieselbe Weise konnte auch sie ihm schreiben, ihm ihre eigene Ergebenheit versichern und ihm den neuesten Hofklatsch mitteilen.
    Als sie keine Briefe mehr erhalten hatte, hatte sie sofort gewusst, dass etwas nicht stimmte. Sie war sogar verzweifelt genug gewesen, direkt mit den Wyred sprechen zu wollen, und das ist nicht einmal für einen Paladin einfach. Das Sprichwort sagt, die Wyred sind Rauch und Schatten. Damra hatte kein Glück gehabt: Es schien, als wären die Wyred ganz und gar verschwunden. Sie war vollkommen aufgelöst gewesen, als die Botschaft des Schilds eintraf. Das Haus Gwyenoc hatte sich schon vor langer Zeit mit dem Göttlichen zusammengetan, der gegen den Schild um die Macht kämpfte. Cedar vom Haus Trovale war ein fortschrittlicher und ehrlicher Denker. Er sah, dass die elfische Wirtschaft zum Stillstand gekommen war. Er wollte das Elfenland Menschen-, Ork- und

Weitere Kostenlose Bücher