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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Zwergenkaufleuten öffnen. Angesichts einer wachsenden Bevölkerung, die die Mauern vieler Elfenstädte sprengte und mehr Lebensmittel verlangte, als das Land liefern konnte, wollte der Göttliche die Elfen ermutigen zu wandern, zu reisen, in anderen Ländern Arbeit zu suchen.
    Der Schild und jene, die auf seiner Seite standen, waren in ihrer Verweigerung gegenüber einer solchen Idee unnachgiebig. Sie behaupteten, dass ein großer Teil der Elfenkultur durch die Vermischung mit Fremden verloren gehen würde. Menschen – laut, vulgär und viel zu unruhig – würden nur Böses ins Elfenland bringen, die Frauen vergewaltigen und die Kinder in ihre hektische Welt locken.
    Zu seinem Kummer wusste der Göttliche, dass einige der Dinge, die seine Gegner befürchteten, wohl tatsächlich geschehen würden, aber er hoffte, kontrollieren zu können, wer sein Land betrat, indem er die Anzahl der Fremden auf gesetzlichem Weg einschränkte. Vor allem aber wusste er, dass seinem Land eines Tages das gleiche Schicksal drohen würde wie einem Haus, das aus verfaulendem Holz gebaut war, wenn gar nichts geschah. Ein einziges Jahr der Trockenheit, eine einzige schlechte Ernte würden Hungersnöte und Seuchen und schließlich den vollkommenen Zusammenbruch mit sich bringen.
    Warum begriff der Schild diese Gefahr nicht? Cedar hatte zuerst geglaubt, der Schild sei einfach nur begriffsstutzig gegenüber der Gefahr oder versuche sie zu leugnen, aber am Ende war er zu der Überzeugung gelangt, dass der Schild genau wusste, welche Katastrophen bevorstanden, und kaltblütig plante, sie für seine eigenen Zwecke zu nutzen. Der Göttliche begann zu begreifen, dass Garwina im Stande wäre, Tausende von Unschuldigen zu opfern, um seine eigene Macht zu vergrößern.
    Damra war eine enge Freundin von Cedar von Trovale und teilte seinen Argwohn gegenüber dem Schild – ein Grund, weshalb sie sich Garwina in allem widersetzt hatte. Sie hatte erwartet, dass er sich dafür rächen würde, war aber naiv genug gewesen zu glauben, diese Rache würde sie direkt treffen. Darauf war sie vorbereitet gewesen. Niemals hätte sie angenommen, dass er seinen ersten Schlag gegen ihren Mann führen würde.
    Während sie auf ihre Audienz wartete, fragte sie sich trostlos, was sie wohl tun und sagen sollte. Der Schild war nicht dumm, das musste man ihm lassen; er hatte sie in einem Netz gefangen, das so durchsichtig wie Spinnenseide und so fest wie Stahl war. Wenn sie ihn öffentlich bezichtigte, würde er sich unschuldig geben, und da sie keine Beweise hatte, würde sein Wort gegen das ihre stehen. Da ihr Mann ein Wyred war, befand er sich außerhalb der elfischen Gesetze, und nicht einmal das Oberhaupt des Hauses Gwyenoc (der ältere Bruder ihres Mannes) würde einen Finger rühren können, um ihn zu retten.
    Der Hüter der Schlüssel führte Damra zur blauen Grotte. Das kam einer weiteren Beleidigung gleich. Die blaue Grotte war weit vom Palast entfernt und ein Ort, an dem sich der Schild mit Elfen der oberen Mittelklasse traf: mit Bürgern und unwichtigeren Regierungsbeamten. Die Grotte war kein Ort für ein privates Gespräch. Obwohl die kleine Höhle mit ihren Massen von Lilien und dem von einer Quelle gespeisten Brunnen eine heilige Stätte war, angeblich von den Elfengeistern geschaffen, die als Bywca bekannt waren, war sie auch umgeben von hohen Hecken von Stechpalmen und dicht gepflanzten Reihen von Kiefern, welche ein hervorragendes Versteck für unzählige Spione abgaben, vor allem die des Schilds selbst. Wenn er Zeugen für den Inhalt ihrer »privaten« Begegnung brauchte, würde er stets welche vorweisen können – Diener, die »zufällig« vorbeigekommen waren.
    Damras größter Fehler war ihr aufbrausendes Temperament, und der Schild wusste das, denn sie hatte die entsprechende Prüfung bei der Auswahl der Paladine nicht bestanden – einer Auswahl, bei der der Schild selbst zu den Richtern gehört hatte. Sie dankte den Göttern, dass sie ihr diesen Fehler nachgesehen und ihr dennoch die Ehre gewährt hatten, und sie arbeitete täglich daran, gegen ihre aufbrausende Art anzugehen. Sie wusste, dass der Schild diese Demütigungen bewusst einsetzte, um sie zu provozieren, und sie war entschlossen, ihm den Erfolg nicht zu gönnen.
    Der Schild war bereits anwesend, hatte ihr aber unter dem Vorwand, seine Lilien zu bewundern, den Rücken zugewandt – eine weitere, noch schlimmere Beleidigung. Damra packte ihren Schwertgriff fest, so fest, dass die Spuren,

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