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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Godelieves Aufmerksamkeit dem Paladin galt und sie ihr schönes Gesicht zornig verzogen hatte. Er bemerkte, dass man ihn getäuscht hatte, aber als er wieder nach Silwyth greifen wollte, war der alte Elf nicht mehr da.
    Damra veränderte rasch die Position, so dass die Wachen die Illusionen angriffen. Ein Schwert pfiff durch die Luft, und die Wucht des Schlages brachte den Mann aus dem Gleichgewicht. Damra traf ihn von hinten, versetzte ihm einen Schlag, der ihn zu Boden fallen ließ.
    Die Illusion wirkte unglaublich echt und ahmte sie in jeder Hinsicht nach. Ein Soldat wusste erst in dem Moment, wenn sein Schwert ins Nichts traf, dass er gegen Luft kämpfte. Einer fuhr herum, sah Damra und eine Illusion von Damra und verschwendete einen Augenblick, um herauszufinden, wer wer war. Damras Fuß traf ihn vor die Brust, ließ ihn nach hinten fliegen. Als sie schweren Atem hinter sich hörte, drehte sie sich um und schwang ihr Schwert. Ihre Klinge drang in der Taille unter die Rüstung des Soldaten und in seinen Brustkorb. Der Mann schrie vor Schmerz auf und fiel vornüber. Sie schlug ihm mit dem Schwertgriff gegen das Kinn, und er sackte bewusstlos zusammen.
    Als sie sich rasch ihren anderen Feinden zuwandte, bemerkte sie, dass einer geflohen war – wahrscheinlich versuchte er, Verstärkung zu holen. Ein anderer beobachtete sie misstrauisch, sein Blick schoss von einer Damra zur anderen, und er versuchte herauszufinden, welche er angreifen sollte.
    Sie hielt nach Silwyth Ausschau und entdeckte, dass er den Schrein erreicht hatte. Er hatte begonnen, den Spiegelboden zu überqueren. Damra hielt den Atem an und erwartete schon, dass er in die Grube fiel, aber er hatte keine Schwierigkeiten. Er überquerte den Boden an der gleichen Stelle und in der gleichen Weise, wie Lady Godelieve es getan hatte. Er schlich sich an den Vrykyl heran, der ihm den Rücken zuwandte. Valura beobachtete den Paladin. Den alten Mann sah und hörte sie nicht.
    Silwyth seinerseits bemerkte nicht, dass einer der Soldaten sich von hinten anschlich. Der Mann kannte offenbar den Geheimweg. Er überquerte den Spiegelboden mit Leichtigkeit. Mit erhobenem Schwert stand er bereit, um dem alten Elf das Schwert in den Rücken zu stoßen.
    »Silwyth!«, rief Damra. »Hinter Euch!«
    Silwyth drehte sich um und stieß mit dem eisenbeschlagenen Ende des Stocks nach dem Wachtposten. Er traf ihn unterhalb des Brustharnischs. Der Mann verlor das Gleichgewicht und fiel schreiend in die Grube.
    Valura wusste nun von der drohenden Gefahr. Sie wandte sich ihr zu, und in diesem Augenblick legte sie die schreckliche Rüstung des Vrykyl an.
    Damra konnte sich keine Gedanken mehr um den Vrykyl oder um Silwyth machen. Ihr Ruf hatte die Illusion beendet. Der verbliebene Soldat stand ihr mit gezogenen Waffen gegenüber.
    »Müsst Ihr Euch auf Magie verlassen, Paladin?«, höhnte er. »Kämpft ehrenvoll!«
    »Ausgerechnet Ihr redet von Ehre«, entgegnete Damra verächtlich. »Wie vielen Soldaten des Göttlichen habt Ihr den Dolch in den Rücken gestoßen?«
    »Der Schild hat sie zu Verrätern erklärt«, sagte der Mann zornig. »Verräter haben keine Ehre mehr, wie Ihr selbst bewiesen habt.«
    »Seht Euch den Stein der Könige an«, sagte Damra. »Dort erkennt Ihr die Ehre des Schilds.«
    »Ein weiterer Trick!«, fauchte der Mann, aber er war eindeutig erschüttert. Er hatte seine Pflicht getan, hatte Befehle befolgt, aber es hatte ihm nicht gefallen. Er begann an sich zu zweifeln.
    Damra senkte die Waffe, trat zurück. »Seht doch hin«, drängte sie.
    Der Mann hatte die Waffen bereit. Er hatte vor, einen raschen Blick auf den Stein zu werfen und sich dann wieder dem Kampf zuzuwenden. Er sah den Vrykyl, dessen dunkle Rüstung das silberne Licht des Spiegelbodens absorbierte und versuchte, auch das Licht des Himmels zu zerstören.
    »Die Ahnen mögen uns schützen!«, keuchte er. »Was ist das?«
    »Die Verkörperung des Verrats des Schilds«, erklärte Damra.
    Dann beschwor sie die Fittiche des Raben herauf, hob die Arme und erhob sich in die Luft. Sie schwebte vor dem verblüfften Mann, trat ihn ins Gesicht, und er fiel rückwärts um. Blut spritzte ihm aus Nase und Mund. Damra kam auf den Boden zurück.
    »Jene, die über Ehre verfügen, kämpfen ehrenhaft gegeneinander«, sagte sie. Dann drehte sie sich um, weil sie sehen wollte, wie es Silwyth ergangen war.
    Statt dessen sah sie den Vrykyl, und nur den Vrykyl. Damra konnte den Blick nicht von diesem Geschöpf

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