Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
Vom Netzwerk:
Familie der Toten, der elfischen Ahnen, wachten. Die Elfen fühlen sich ihren Ahnen nahe, und daher kommen sie mit allen möglichen Problemen und Beschwerden zu ihnen. Den Vater und die Mutter betrachten sie mit größerer Ehrfurcht und Ehrerbietung und suchen ihren Rat daher nur in sehr schlimmen Situationen.
    Dem Namen nach ist der Göttliche das Oberhaupt der elfischen Religion, obwohl die Priester über ihre eigene Hierarchie verfügen. Anders als die Kirche der Menschen, die Religion und Magie verbindet, ist die Elfenkirche bemüht, beides zu trennen. Die Priester haben keine große Macht, aber sie sind wichtig, weil sie die einzigen Elfen sind, die die strengen Grenzen der elfischen Gesellschaft überschreiten können. Ein Priester, ganz gleich von wie niedriger Geburt, darf mit jedem sprechen. Ein Bauer, der glaubt, dass ihm Unrecht geschehen ist, kann mit diesem Kummer nicht zum Schild kommen, denn man würde einen Bauern nicht einmal annähernd in die Nähe eines solch hohen Würdenträgers lassen. Der Bauer spricht statt dessen mit dem Priester, der, selbst wenn er ebenfalls von einer Bauernfamilie abstammt, eine Audienz beim Schild erhalten kann, um ihm von den Problemen des Bauern zu erzählen.
    Der Schrein war weder ein schönes noch ein beeindruckendes Gebäude. Er sah nicht viel anders aus als eine Steinhütte mit Öffnungen für Fenster und einer größeren Öffnung, die als Tür diente. Der Schrein war eines der ältesten Gebäude in ganz Loerem, denn schon die frühesten Aufzeichnungen der Elfen bezeichnen ihn als alt. Die Steine der Mauern waren angeblich vom Vater selbst aufgeschichtet worden, und daher handelte es sich um die Heiligste aller heiligen Stätten in Tromek.
    Helles Licht schimmerte in den Fenstern. Der Schrein stand Tag und Nacht allen offen, die Anleitung und Rat suchten. Die Silhouetten mehrerer Priester zeichneten sich gegen das Licht ab, als sie sich in der offenen Tür drängten und hinaus in die Nacht spähten. Etwas stimmte hier nicht.
    Damra war nun gleichgültig, wer sie sah, und sie lief los. Sie packte den Anhänger, den sie um den Hals trug. Die Rüstung eines Paladin floss über sie. Sie musste noch einen Zedernhain durchqueren. Diese erste Verteidigungsbarriere wäre der ideale Ort für einen Hinterhalt.
    Als sie den Zedernhain erreichte, blieb sie verblüfft stehen. Abgebrochene Äste lagen am Boden oder hingen halb abgerissen an den Stämmen. Ein ganzer Baum war gespalten, als sei er vom Blitz getroffen worden, aber es gab keine Brandspuren, und kein Rauch stieg von dem gesplitterten Holz auf.
    Die Luft war von Magie der Leere erfüllt. Damra konnte kaum atmen, so dick hingen diese üblen Ausdünstungen über ihr. Die Wyred hatten machtvolle Magie über den Hain gelegt, um Diebe fernzuhalten, aber diese Magie existierte nicht mehr oder war zumindest nicht mehr spürbar. Die Macht der Leere hatte sie zerschmettert. Der Vrykyl hatte sich den Weg freigemacht.
    Damra packte den Griff ihres Zeremonialschwerts und zog es, hielt es vor sich, als sie nun den Pfad der Zerstörung entlang schlich, den ihre Feindin hinterlassen hatte.
    Sie musste auf jeden ihrer Schritte achten und segnete die Rabenaugen, die die Götter ihr verliehen hatten. Sie erreichte den Rand des Hains und spähte hinüber zum Schrein selbst.
    Eine Kristallkugel hing an einem Draht aus Gold oben an einem Käfig, dessen Stäbe aus Stahl und Gold bestanden. Innerhalb der Kugel schimmerte der Stein der Könige in dem hellen Silberlicht, das rings um ihn her strahlte. Der Käfig stand mitten auf einem verspiegelten Boden, der den Käfig und den glitzernden Stein darüber reflektierte. So glatt war die Oberfläche des Spiegels, dass die reflektierten Gegenstände von den wirklichen nicht zu unterscheiden waren. Der verspiegelte Boden reichte vom Rand des Käfigs aus vier Fuß weit nach allen Seiten.
    Wer auch immer diese Oberfläche betrat und nicht wusste, wohin er den Fuß setzen sollte (und es hieß, dass nur zwei Elfen in Tromek den geheimen Weg kannten, der Göttliche und der Schild des Göttlichen), würde von festem Boden ins Nichts stürzen, denn die Spiegeloberfläche war eine von den Wyred geschaffene Illusion. Der Dieb würde in eine tiefe Grube fallen, die mit rasiermesserscharfen Eisenstacheln gespickt war, um dort einen schrecklichen Tod zu erleiden.
    Wenn es einem gelang, diesen tückischen Boden sicher zu überqueren, dann musste er immer noch durch die Gitter des Käfigs gelangen, der mit

Weitere Kostenlose Bücher