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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Könige sanft auf die Handfläche. Der Stein war klebrig von Blut – Silwyths Blut –, und er glitzerte nicht mehr.
    »Ich erbitte nur eins von Euch, Damra von Gwyenoc. Sagt dem Göttlichen, was ich in dieser Nacht getan habe. Ich erbitte keine Verzeihung für mich selbst«, erklärte Silwyth. »Aber ich erbitte sie für meine Familie, für die jungen Leute, deren Leben zerstört wurde, ehe es begann, und für die Alten, die ansonsten ohne Würde sterben müssten. Gebt dem Haus Kinnoth seine Ehre zurück.«
    »Wenn sich alles, was Ihr gesagt habt, als wahr erweist, werde ich das tun.« Mehr konnte Damra nicht versprechen.
    Das genügte offensichtlich, denn Silwyth verbeugte sich und drehte sich um, um zu gehen, aber zuvor zeigte er noch nach draußen.
    Das Licht flackernder Fackeln erhellte die Dunkelheit. Auf den Rüstungen und auf den Bannern war das Wappen des Schilds zu sehen.
    Damra sah sich besorgt um, aber Silwyth war nicht mehr zu entdecken. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie eine Bewegung, aber als sie näher hinschaute, sah sie nichts mehr. Sie zuckte die Achseln. Bisher hatte Silwyth offenbar gut genug auf sich aufpassen können. Und sie hatte jetzt andere Sorgen.
    Damra steckte den Stein der Könige unter ihren Brustharnisch. Sie war nicht sicher, was sie nun tun sollte. Sie musste mehr wissen. Hatte der Schild wirklich versucht, den Stein zu stehlen? War er mit diesem Geschöpf der Finsternis verbündet? Damra verließ die Plattform vorsichtig wieder über die Trittsteine, dann schlich sie sich in den Hain der Hüter und wartete ab, was geschehen würde.

Die persönliche Leibwache des Schilds war als Erste eingetroffen, um dafür zu sorgen, dass der Schild nicht in Gefahr sein würde. Die Soldaten starrten mit unverhohlenem Staunen auf den grausigen Anblick, der sich ihnen bot, und Damra kam zu dem Schluss, dass sie nichts von dem Plan gewusst haben konnten. Dann bemerkte einer, dass der Stein verschwunden war, und schrie auf. Mehrere Männer rannten auf den Schrein zu, aber ihr Offizier gab ihnen den Befehl stehen zu bleiben.
    Er sorgte dafür, dass sie den Bereich absicherten und nachsahen, ob sie den Verwundeten helfen konnten und unter ihnen vielleicht einen fanden, der ihnen erklären würde, was geschehen war. Die Ritter schwärmten aus, und Damra zog sich tiefer in den Schatten zurück. Sie hatte die Magie ihrer Rüstung in das schwarze Gefieder des Raben gehüllt und musste nicht befürchten, dass man sie sehen würde, aber es bestand immer noch die Gefahr, dass jemand mit ihr zusammenstieß.
    Der Vrykyl lag reglos auf der Plattform. Der Offizier warf einen einzigen durchdringenden Blick auf die Gestalt in der schwarzen Rüstung. Er war offensichtlich neugierig, aber er war auch vorsichtig, wie es sich gehörte, da das Leben des Schilds in seinen Händen lag. Der Vrykyl regte sich nicht, und der Offizier würde seine Männer nicht in die Nähe der Gestalt schicken, bis er sicher sein konnte, dass nicht noch mehr von diesen Geschöpfen dort lauerten. Die Ritter durchsuchten den Wald, aber sie fanden weder Damra noch sonst jemanden. Dann stellten sie Wachen auf, und einer kehrte zu dem Offizier zurück, um zu berichten, dass alles abgesichert war.
    Der Mann, dem Damra ins Gesicht getreten hatte, saß inzwischen aufrecht da und drückte sich die Hand auf die gebrochene Nase. Der Offizier kniete sich neben ihn und fragte ihn, was geschehen war. Der Mann gab eine Antwort, die durch Blut und abgebrochene Zähne kaum zu verstehen war.
    »Er sagt, er wird nur mit dem Schild sprechen«, erklärte der Offizier und beäugte den Mann grimmig.
    Er stand wieder auf und sah sich um. »Einer von Euch kehrt jetzt in die Kaserne zurück, wo der Schild wartet. Seine Ahnen haben ihn schon vorgewarnt. Sagt ihm, was ihr gesehen habt, und bittet ihn herzukommen.«
    Der Offizier warf einen Blick auf den Vrykyl, dann sah er sich noch einmal die Leichen der Soldaten des Göttlichen an. Er ging zu einem hinüber, legte die Hand an den Hals des Mannes und tastete nach dem Pulsschlag. Er schüttelte den Kopf, und seine Miene wurde finsterer.
    »Eine Warnung von seinen Ahnen«, murmelte Damra. »Wie praktisch. Aber haben sie ihn auch vor dem Vrykyl gewarnt?«
    Der Offizier ging zu dem Schrein hinüber. Er spähte in die Grube, sah die Leiche darin. Er zog sein Schwert, ging über die Trittsteine und näherte sich vorsichtig dem Vrykyl. Seine Männer sahen schweigend zu. Es war so still, dass Damra deutlich hören konnte, wie

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