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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Er stimmte zu, immer vorausgesetzt, dass ich ihm versprach, ihm jederzeit mein Leben zu geben, wenn er das wünschte. Ich ging auf den Handel ein. Ich siegte. Ich besiegte die anderen Taan. Ich erkannte Dagnarus als meinen Gott an. Ich war an seiner Seite, während wir durch unser Land reisten und die anderen Taan dazu bekehrten, ihn anzubeten. Ich kämpfte an seiner Seite, um den Nizam dieser anderen Stämme zu zeigen, dass wir würdig sind. Ich half, die Taan davon zu überzeugen, Dagnarus als ihren Gott anzuerkennen. Ich zog mit ihm weiter in seine Welt, um seine Kämpfe zu führen. Als er von mir verlangte, mein Versprechen einzuhalten, habe ich Dagnarus mein Leben gegeben. Er hat mich zu einem Vrykyl gemacht.
    Erst dann, erst nachdem die Leere mich genommen hatte, erkannte ich Dagnarus als das, was er wirklich ist. Ein Mensch. Ein mächtiger Mensch, ein Mensch, der von der Leere auserwählt wurde, aber immer noch ein Mensch. In diesem Augenblick wusste ich, dass ich mächtiger bin als Dagnarus, und in diesem Augenblick wusste ich, dass er kein Gott ist.«
    Seine Anhänger erhoben die Stimmen und riefen laut K'lets Namen. Einige von Dag-ruks Leuten wirkten unsicher und warfen einander Seitenblicke zu. Dag-ruk starrte sie wütend an und sagte etwas zu R'lt, der den Blick senkte und den Kopf schüttelte. Dag-ruk schien beunruhigt.
    »Durch die Magie meines Blutmessers spürte Dagnarus meine Zweifel«, fuhr K'let fort. »Also wollte er mir beweisen, dass er mein Herr war. Er wollte mir zeigen, dass ich keine andere Wahl hatte als ihm zu gehorchen, denn er hatte mich mit dem Dolch der Vrykyl an sich gebunden. Er befahl mir, meine Gefährtin Y'vtil zu töten und ihre Seele zu verschlingen, was ihr die Gelegenheit genommen hätte, in den letzten Kampf der Götter zu ziehen. Das Messer lag in meiner Hand. Ich sah, wie meine Hand sich erhob, ich sah, wie meine Füße meinen unwilligen Körper auf Y'vtil zu trugen. Dagnarus' Willenskraft zwang mich weiter. Ich kämpfte gegen ihn an, und dieser Kampf war ganz ähnlich wie jener, dessen Zeugen wir heute geworden sind, denn auch wir waren miteinander verkettet, nur dass unsere Ketten aus Leere geschmiedet waren.
    Ich siegte«, sagte K'let, und seine Stimme hallte laut in der plötzlichen Stille wider. »Ich besiegte Dagnarus. Ich nahm das Messer, das ich hätte gegen Y'vtil richten sollen, und stieß es in die Kehle von Dagnarus' Schamanen. Dann kniete ich vor Dagnarus nieder und schwor ihm meine Treue, nicht, weil er mich zwang zu schwören, sondern weil ich an seine Sache glaubte. Ich schwor ihm zu folgen, so lange er die Taan ehrenvoll behandelte. Er versprach, er würde den Taan diese fette Welt mit all ihren Wäldern und genügend Wasser als unsere eigene übergeben. Er versprach, dass wir dieses Volk verzehren und viele Sklaven haben würden. Er versprach mir den Wohlstand dieser Welt, ihren Stahl, ihr Silber und ihr Gold, ihre Edelsteine, die uns Kraft geben würden.«
    K'let hielt inne. Die Taan murmelten zustimmend. Alle wussten, dass Dagnarus solche Versprechen abgegeben hatte.
    »Eines nach dem anderen«, sagte K'let feierlich und mit vor Zorn bebender Stimme, »hat Dagnarus seine Versprechen gebrochen.«
    K'let zeigte auf die Sklaven. »Gestattet man euch etwa, diese starken Sklaven für euch selbst zu behalten? Nein. Ihr müsst sie Dagnarus überlassen.« Er zeigte auf Dur-zor, die vor ihm zurückwich. »Erlaubt man euch, diese Abscheulichkeiten zu töten? Nein, man zwingt uns dazu, sie unter uns zu dulden. Erlaubt man euch, bis zum Tod zu kämpfen, um eure Anführer zu wählen? Nein. Eure Anführer werden euch nun vorgesetzt. Erlaubt man uns, unsere alten Götter anzubeten, die Götter, die die Taan in die Welt gebracht und uns das Leben geschenkt haben? Nein, es heißt, diese Götter seien falsche Götter, und Dagnarus, ein Mensch, sei der einzige Gott. Erlaubt man uns, in unsere Heimat zurückzukehren? Nein. Das Portal, das uns nach Iltshuzz zurückbringen würde, wird Tag und Nacht bewacht. Jene Taan, die versuchen, hindurchzugehen, werden getötet.
    Hat Dagnarus sein Versprechen gehalten und uns dieses Land gegeben? Nein, wir müssen weiter für ihn in den Kampf ziehen, und danach wird es weitere Schlachten geben.«
    Nun regte sich Dag-ruk und erhob trotzig die Stimme. »Kümmert sich Dagnarus um die Taan? Ja, das tut er!«
    »Nein, das tut er nicht!«, donnerte K'let. »Und ich werde es euch beweisen. Er hat einige von unserem Volk nach Süden in ein Land

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