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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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namens Karnu geschickt, um dort gegen Menschen zu kämpfen und ein magisches Portal zu erobern. Wir waren nur wenige, denn Dagnarus sagte uns, diese Menschen seien schwach und würden vor uns davonlaufen wie verängstigte Kaninchen. Das war eine Lüge. Die Menschen in Karnu erwiesen sich als ebenso stark wie dieser da.« Er zeigte auf den bewusstlosen Rabe. »Sie hatten Herzen wie Taan und kämpften wie Taan. Sie starben mutig auf dem Schlachtfeld, und wir konnten uns nicht gegen sie durchsetzen. Unsere Anführer gingen zu Dagnarus und erklärten, die Taan könnten diese Menschen besiegen, aber nur, wenn er uns weitere Truppen schickte.
    Seine Antwort lautete nein.«
    Das folgende Schweigen war tief und viel sagend. Die Taan regten sich nicht, sie standen einfach nur da und starrten K'let an.
    »Dagnarus weigerte sich, Verstärkung zu schicken. Er sagte, er brauche die Truppen für eine wichtigere Schlacht, eine Schlacht im Land der Gdsr.«
    Die Taan verzogen die Gesichter. Die Gdsr waren die Elfen, ein Volk, das sie für schwächer als Menschen hielten, ein Volk ohne jeden Wert. Wenn die Taan einen Elf fingen, rissen sie ihm Arme und Beine aus wie einem Insekt.
    »Dagnarus sagte, dass unsere Taan im Menschenland auf sich selbst angewiesen seien. Sie müssten bleiben und kämpfen und das Land entweder erobern oder sterben.«
    Dag-ruk starrte weiterhin den Vrykyl an, aber alle konnten sehen, dass sie zweifelte. Der Schamane R'lt begann, auf sie einzureden und flüsterte ihr etwas ins Ohr.
    »Nun sagte ich Dagnarus, wenn er den Taan nicht treu bliebe, würde ich mich selbst nicht mehr als an meinen Schwur gebunden betrachten. Er lachte mich aus und erklärte, ich hätte keine andere Wahl. Ich hätte mich ihm einmal widersetzt, aber nun sei er stärker. Wenn ich mich ihm wieder widersetzen würde, würde er mich vernichten.« K'let breitete die Arme aus. Er hob seine Stimme zum Himmel und brüllte: »Iltshuzz, Gott der Schöpfung, sei mein Zeuge! Ich stehe hier unverletzt vor euch. Dagnarus konnte seine Drohung nicht wahr machen. Er hat es versucht, aber ich war zu mächtig. Ich wandte mich von ihm ab und verließ ihn. Nun kämpfe ich in diesem Land meinen eigenen Krieg. Ich kämpfe darum, die Taan zu befreien. Ich kämpfe darum, dass die Taan wieder die alten Götter anbeten. Ich kämpfe gegen diesen Menschen, der es wagt zu behaupten, ein Gott zu sein.«
    »Wenn du so mächtig bist, K'let«, sagte Dag-ruk und schob die warnende Hand des Schamanen beiseite, »warum hast du Dagnarus dann nicht getötet?«
    K'let senkte die Arme. Er wandte sich vom Himmel wieder Dag-ruk zu. »Das ist eine gute Frage, Kriegerin. Ich kann verstehen, wieso du Jagdmeisterin bist.«
    Dag-ruk nickte anerkennend, aber sie ließ sich damit nicht beschwichtigen.
    »Wie lautet deine Antwort?«, fragte sie, wenn auch respektvoller als zuvor.
    »Dagnarus ist kein Gott. Er ist ein Mensch, er ist sterblich, aber er hat viele Leben, ein Leben aufs andere gehäuft. Jedes Leben, das er mit Hilfe des Dolchs der Vrykyl nimmt, verlängert sein Leben um ein weiteres. Es würde nichts nützen, ihn ein einziges Mal zu töten, ich würde ihn viele, viele Male töten müssen. Er fürchtet mich. Er umgibt sich ununterbrochen mit anderen Vrykyl, die immer noch an ihn gebunden sind. Ich bin bisher der Einzige, dem es gelungen ist, sich ihm zu entziehen. Meine Zeit ist noch nicht gekommen. Sie wird kommen, aber es dauert.«
    Dag-ruk dachte darüber nach, aber sie schwieg.
    K'let gab die Illusion dessen, was er einmal gewesen war, auf und wurde wieder zum Vrykyl. Abermals in die schwarze Rüstung gehüllt, sah er sich um. »Es ist falsch, dass wir einander töten. Das Blut vieler guter Krieger ist in diesem Kampf vergossen worden, und das tut mir Leid. Ich bin froh, dass ich diese Gelegenheit hatte, mit euch zu sprechen. Ich möchte euch darum bitten, eure Waffen niederzulegen und euch mir anzuschließen. Wir müssen noch einige Zeit in diesem Land bleiben, aber ich verspreche euch, der Tag wird kommen, an dem ich uns zurück in unsere Heimat führen werde. Zurück in ein Land, das ihr nie gekannt habt, zurück zu den wahren Göttern. Jene, die mir Treue schwören möchten, sollen ihre Waffen niederlegen. Zeigt mir eure Treue, indem ihr mir eure Sklaven übergebt und die Abscheulichkeiten tötet, die als Halbtaan bekannt sind. Wenn ihr euch entscheidet, mir nicht zu folgen, werden wir gegen euch kämpfen. Ich werde euch Zeit geben, mit euerer Jagdmeisterin zu

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