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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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übrig.«
    »Ich werde dir von meinen Göttern erzählen«, sagte Rabe. Er sah zu, wie die Funken in der Luft tanzten und zum Himmel aufwirbelten. »Meine Götter lieben mutige Krieger, ganz gleich, welchem Volk sie angehören.«
    »Ist das wahr? Ja, das würde mir gefallen«, meinte Dur-zor. »Es wird unser Geheimnis sein. Dag-ruk war zornig, als sie hörte, wie Dagnarus die Taan in dem Land Karnu allein gelassen hat. Sie wird K'let folgen. Unser Stamm wird mit ihm weiterziehen.«
    »Was ist mit den Sklaven?«, fragte Rabe verlegen. Er sah sich um, entdeckte aber keinen.
    »Die Krieger haben sie zu den Minen gebracht. So wird die Belohnung für sie an die Rebellen fallen. Wir werden hier noch ein paar Tage warten, bis die Krieger zurückkehren, dann ziehen wir weiter.«
    »Wohin?«
    Dur-zor zuckte die Achseln. »Das ist K'lets Entscheidung.« Sie warf Rabe einen Seitenblick zu. »Dag-ruk ist hergekommen, als du bewusstlos warst. Sie sagt, es wäre eine Ehre, wenn du beim Stamm bliebest. Sie will dir Qu-toks Zelt geben, seine Waffen und seinen Platz im inneren Kreis. Würde dir das gefallen?«
    »Ja, das würde es«, erklärte Rabe. »Aber ich muss mich diesem… diesem Ding anschließen. Ich bin sein Leibwächter.«
    »K'let hat viele Leibwächter«, tat Dur-zor diese Bedenken ab. »Du wirst ihm nur dann dienen müssen, wenn er dich ruft. Ich hoffe, das enttäuscht dich nicht.«
    Rabe seufzte erleichtert auf. »Nein«, sagte er ehrlich. »Überhaupt nicht. Haben alle Krieger entschieden, sich K'let anzuschließen?«
    »Ein paar jüngere waren dagegen. Dag-ruk hat ihnen gesagt, sie könnten gehen, aber sie dürften nichts mitnehmen, nicht einmal ihre Waffen. Und so sind sie gegangen. Sie haben einen schweren Weg vor sich, denn als Ausgestoßene werden sie von den anderen Stämmen nicht leicht aufgenommen werden.«
    Sie sind allein in einem fremden Land, dachte Rabe. Sie haben keine Ahnung, wo sie sich befinden oder wie sie dorthin zurückkehren sollen, wo sie einmal waren. Und vielleicht gibt es auch keine Rückkehr für sie. Im Augenblick ganz bestimmt nicht, und vielleicht niemals.
    »Rabe«, sagte Dur-zor leise, als hätte sie seine Gedanken gehört. »Du bist frei. Du kannst fliehen, wenn du willst. Du solltest dich nicht wegen mir an den Stamm gebunden fühlen.«
    Dur-zors Blick wandte sich dem Feuer zu, den Taan, die stampften und sprangen, und den Halbtaan, die ihnen zu essen und zu trinken brachten, sich um die Taan-Kinder kümmerten, den Arbeitern halfen.
    »Ich könnte mir nicht vorstellen, ausgestoßen zu sein und mein Volk zu verlassen«, fuhr sie leise fort. »Und das muss dir seltsam vorkommen, wenn du bedenkst, wie sie uns behandeln.«
    Nein, so war es nicht. Zumindest nicht jetzt, nicht in diesem Augenblick. Und dieser Augenblick war alles, was zählte. Nicht die zuvor, nicht die, die folgen würden.
    Rabe griff nach Dur-zors Hand und drückte sie fest.
    »Warum tust du das?«, fragte Dur-zor verwirrt.
    Rabe lächelte. »Bei Menschen ist das ein Zeichen der Freundschaft und der Zuneigung.«
    Dur-zor runzelte die Stirn.
    »Zuneigung – wieder ein Wort, das ich nicht kenne.«
    Rabe warf einen Blick über die Schulter zu dem kleinen Wald. »Komm mit«, sagte er und nahm sie in die Arme, »dann werde ich dir zeigen, was es bedeutet.«

»Wie nah sind wir jetzt?«, wollte Ranessa wissen. »Müssen wir durch noch einen von diesen Tunneln?«
    »Hab Geduld, Mädchen«, entgegnete Wolfram gereizt. »Wir sind verdammt viel näher als einen Monat zuvor und noch näher, als jedes andere zweibeinige Tier es in diesem Augenblick sein könnte, und das verdanken wir alles diesen Tunnels, wie du sie nennst. Sie heißen Portale, und du solltest dankbar sein, statt auf sie zu spucken.«
    »Ich habe auf kein Portal gespuckt«, erklärte Ranessa.
    »Du hast auf den Boden davor gespuckt«, entgegnete Wolfram anklagend. »Das ist das Gleiche. Ich freue mich schon darauf, das den Mönchen erklären zu dürfen.«
    »Ach, das werden sie doch nicht wissen!«, schnappte sie. »Wie sollten sie?«
    »Sie haben ihre Möglichkeiten«, murmelte Wolfram und rieb seinen Armreif.
    Ranessa wirkte ein wenig niedergedrückt. Nach ihrer erfolgreichen Flucht aus Karfa Len hatte Wolfram einen großen Teil der Zeit damit verbracht, ihr von den Mönchen vom Drachenberg zu erzählen. Er hatte dabei sehr viel Wert darauf gelegt, die geheimnisvollen magischen Kräfte der Mönche zu betonen. Er erzählte ihr von den fünf Drachen, die den Berg

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