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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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die Halbtaan nicht übersetzen wollte.
    Sie tat es und blickte dabei flehentlich zu K'let auf und wand sich, als wolle sie ihm klarmachen, dass es nicht ihre eigenen Worte waren.
    »Frag ihn, warum er es für einen Fehler hält«, befahl K'let interessiert.
    »Dur-zor hat mir erzählt, dass du gegen diesen Gott rebellierst«, sagte der Mensch. Er schwankte ein wenig und musste blinzeln. »Deine Armee ist nicht sonderlich groß. Die anderen sind euch zahlenmäßig erheblich überlegen. Man sollte annehmen, dass du alle Krieger haben willst, die du bekommen kannst.« Er zeigte auf Dur-zor. »Sie ist eine verdammt gute Kriegerin. Verschwende sie nicht. Lass sie und die anderen für dich kämpfen. Sie werden ja wohl kaum Schaden anrichten können. Sie können sich nicht vermehren. Sie werden ohnehin bald aussterben.«
    Der Mensch hob den Kopf, und endlich sah er K'let direkt in die Augen. »Wenn du keine weiteren dieser Abscheulichkeiten willst, solltest du vielleicht deinen Leuten verbieten, welche zu machen.«
    K'let war erfreut. Er hatte eine gute Wahl getroffen. Er fand diesen Menschen noch amüsanter, als er angenommen hatte.
    »Hast du es mit ihm getrieben?«
    Dur-zor war entsetzt. »Selbstverständlich nicht, Kyl'sarnz! Er ist ein Sklave!«
    »Was er sagt, klingt vernünftig. Menschen können sehr praktisch denken, wenn schon nichts anderes. Wie heißt dieser Mensch?«
    »Rabe, Kyl'sarnz.«
    »Man hat ihn nach einem Vogel benannt?« K'let war angewidert. »Ich werde die Menschen nie verstehen. Sag diesem Rabe, dass mir sein Vorschlag gefällt und dass ich tun werde, was er sagt. Die Halbtaan werden leben, immer vorausgesetzt, dass sie für mich kämpfen wollen.«
    »Es ist uns eine Ehre, Kyl-sarnz«, erwiderte Dur-zor.
    »Du wirst ihm eine gute Gefährtin sein, sag ihm das.« Er zeigte auf Rabe.
    Dur-zor starrte K'let an.
    »Sag es ihm«, wiederholte K'let.
    Dur-zor schaute über die Schulter hinweg Rabe an. Leise wiederholte sie, was K'let gesagt hatte.
    Rabe schwieg, aber sie sah, wie er die Zähne zusammenbiss. Dann streckte er die Hand aus, packte Dur-zor und zog sie auf die Beine.
    »Danke, Kyl-sarnz«, sagte Rabe.
    Er drehte sich um und wollte davongehen, aber er hatte noch keine vier Schritte zurückgelegt, bevor seine Knie nachgaben und er bewusstlos zu Boden fiel. Die Halbtaan warf K'let einen beunruhigten Blick zu und fürchtete, dass diese Schwäche vielleicht zur Folge hätte, dass der Vrykyl seine Entscheidung widerrief.
    Aber K'let winkte ab. Er hatte wichtigere Dinge zu tun, als sich um diesen Menschen zu kümmern. Das Letzte, was K'let von dem Menschen, der nach einem Vogel benannt war, sah, war, wie die Halbtaan ihn den Hügel hinunterschleppte.
    Rabe schreckte von einem lauten, metallischen Scheppern an seinem rechten Ohr auf. Eine feste Hand auf der Schulter drückte ihn nieder.
    »Beweg dich nicht«, sagte Dur-zor. »Wir nehmen dir die Ketten ab.«
    Rabe entspannte sich. Er hatte schreckliche Träume gehabt, und obwohl er sich nicht daran erinnern konnte, hatte der Schlag mit dem Hammer auf den Stahl gut hineingepasst. Er hielt still und biss die Zähne zusammen, während ein anderer Halbtaan mit einem ungeschickt gefertigten Hammer auf den Kragen einschlug. Rabe zuckte bei jedem Schlag zusammen, aber zum Glück dauerte es nicht lange. Der Kragen fiel zu Boden, und mit ihm seine Ketten. Er setzte sich langsam hin, denn sein Kopf tat immer noch weh.
    Er war kein Sklave mehr.
    Es war dunkel geworden. Er hatte lange geschlafen. Von einem Lagerfeuer in der Nähe stiegen Funken auf. Man hörte Johlen und Schreien und wildes Lachen aus dem Lager. Die Taan feierten, sprangen um das Feuer herum, fuchtelten mit den Waffen.
    »Sieht so aus, als hätte sich Dag-ruk entschieden, die Seiten zu wechseln, wie?«, fragte Rabe. Jemand hatte seinen Kopf gesäubert und irgendetwas darauf geschmiert. Seine Schulter schmerzte bei jeder Bewegung, ebenso wie sein Kopf. Aber es ging ihm gut. Anders hätte er es nicht ausdrücken können. Es ging ihm gut.
    »Ja«, sagte Dur-zor. »Dag-ruk war nicht sonderlich erfreut zu hören, dass unser Gott«, – sie hielt inne, dann sagte sie leise: »Ich muss aufhören, ihn so zu bezeichnen. Dag-ruk hat befohlen, dass wir ihn nicht mehr als Gott betrachten sollen. Sie sagt, wir werden uns wieder der Anbetung der alten Götter zuwenden. Der Schamane Derl wird uns von ihnen erzählen. Aber ich glaube nicht, dass ich diese Taan-Götter mögen werde. Sie haben nichts für Halbtaan

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