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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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weiß es! Warum – «
    Die Wyred schüttelte den Kopf. Falls sie es wusste oder einen Verdacht hatte, sprach sie es nicht aus.
    »Darf ich Euch fragen, was Ihr davon haltet?«, wollte Lyall wissen.
    »Der Schild des Göttlichen gehört dem Hause Wyval an. Ich gehöre dem Hause Wyval an. Ich stehe treu zum Schild und zu meinem Haus«, erwiderte die Wyred kühl.
    Lyall hätte sich damit zufrieden geben können. Offensichtlich wollte sie ohnehin nicht mehr sagen.
    »Dann wisst Ihr auch, dass ich Eure Hilfe brauche«, sagte er.
    Die Wyred zog die Brauen noch höher. Sie wartete, dass er fortfuhr.
    »Wenn wir angegriffen werden, muss es dem Feind so vorkommen, als hätten wir genug Leute, um das Portal zu verteidigen. Ist das möglich?«
    Sobald er die Frage gestellt hatte, wusste er, dass er einen Fehler gemacht hatte.
    »Selbstverständlich ist das möglich«, gab die Wyred verärgert zurück. »Eine solche Illusion zu schaffen ist einfach. Aber Ihr begreift sicher, dass es auch gefährlich ist. Wenn Eure Männer erfahren, dass es eine Illusion ist, fällt es ihnen vielleicht schwer mitzumachen. Offiziere, die illusionäre Truppen zu einem Angriff führen, müssen dies tun, obwohl sie wissen, dass sie in Wirklichkeit dem Feind allein gegenüberstehen. Aber Soldaten, die die Wahrheit nicht wissen und glauben, dass die Illusionen echt sind, verlassen sich vielleicht zu sehr auf die illusionären Soldaten und müssen dann im letzten Augenblick feststellen, dass ihr illusionärer Kamerad ihnen nicht helfen kann. Ich brauche Euch nicht zu sagen, dass in solchen Fällen ihr Vertrauen zu ihren Offizieren und zueinander großen Schaden erleidet, der sich auch auf die Zukunft auswirken wird.«
    »Ich werde es den Männern sagen«, erklärte er. »Ich habe ihnen immer die Wahrheit gesagt.«
    »Das halte ich für das Beste«, stimmte sie ihm zu, und in ihrem Blick stand vielleicht ein Hauch von Respekt.
    Sie hatten alles Nötige besprochen. Lyall musste über vieles nachdenken, musste weitere Pläne schmieden, und er ging davon aus, dass es für die Wyred nicht anders war. Er verbeugte sich abermals und deutete damit an, dass er gehen wollte, aber dann stellte er überrascht fest, dass sie ihn immer noch nachdenklich betrachtete.
    »Ihr wisst, dass wir geopfert werden?«
    Warum diese Frage, fragte sich Lyall unbehaglich. Eine Prüfung seiner Loyalität?
    »Es ist meine Pflicht, dem Schild zu gehorchen«, erwiderte er vorsichtig. »Der Schild weiß, was für uns das Beste ist. Es steht mir nicht zu, seine Weisheit in Frage zu stellen.«
    Die Wyred sah Lyall noch einmal einen Augenblick lang an, aber er konnte ihrer Miene nichts entnehmen. Er begegnete ihrem Blick ruhig, und dann wandte sie sich ohne eine weitere Bemerkung ab. Sie ging gemessenen Schritts durch den Garten und auf das Portal zu.
    Obwohl Lyall Wichtiges zu tun hatte, blieb er noch einen Moment lang stehen und sah ihr nach, gleichzeitig fasziniert und abgestoßen. Lyall würde erst seinen Offizieren, dann seinen Soldaten – den wenigen, die geblieben waren – alles erklären müssen. Er würde ihnen die Wahrheit sagen, aber nicht die ganze Wahrheit. Über das Opfer brauchten sie nicht zu sprechen.
    Das würden sie schon selbst wissen.
    In seinem Zelt besprach sich Dagnarus, Herr der Leere und nun selbsternannter König von Dunkarga, mit seinen Offizieren. Sein Lager befand sich ganz in der Nähe des Tromek-Portals. Taan-Späher hockten oben in den Ästen der hohen Kiefern, und von dort aus konnten sie in der Ferne den Steinring sehen. Der dichte Wald, den die Elfen als Teil ihrer Verteidigung schätzten, hatte sich nun, als vorteilhaft für ihren Feind erwiesen. Dagnarus hatte in seinem Schutz zehntausend Soldaten unbeobachtet über das nördliche Ende des Faynir-Gebirges gebracht. Dann waren sie nach Süden zum Tromek-Portal marschiert, ohne dass Nimoreaner oder Tromek bemerkt hätten, dass ein Feind in ihr Land eingedrungen war. Die wenigen, die der Taan-Armee zufällig begegneten, verschwanden einfach. Selbst ihre Leichen brachte die Magie der Leere zum Verschwinden.
    »Ich verschiebe den Zeitpunkt des Angriffs«, erklärte Dagnarus den versammelten Offizieren.
    Einige dieser Offiziere waren Menschen, denn es befanden sich auch menschliche Söldner unter seinem Befehl. Die meisten waren jedoch hochrangige Taan-Nizam unter dem Kommando der Vrykyl-Heerführerin Nb'arsk. Auch Shakur war anwesend. Er hielt sich jedoch im Hintergrund und beteiligte sich nicht an der

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