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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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und holte einen Türkis heraus.
    »Aber das ist einer Eurer Schutzsteine!«, protestierte Arim. »Das kann ich auf keinen Fall tun.«
    »Siebenundzwanzig oder sechsundzwanzig, was macht das schon?«, meinte die Großmutter, drückte Arim den Stein in die Hand und bog seine Finger darum. »Du wirst ihn mehr brauchen als ich.«
    Arim drückte den Stein ehrfürchtig an die Lippen und nahm ihn dann wieder fest in die Hand. »Mögen die Götter an Eurer Seite schreiten und Euch in ihren Armen halten.«
    Dann zog er sein Schwert, winkte noch einmal, und bevor einer noch ein weiteres Wort sagen konnte, hatte er das Portal wieder verlassen. Sofort war er in dem Sandsturm verschwunden. »Was wird aus ihm werden?«, fragte Bashae leise. Er starrte zum Ausgang des Portals und hoffte, seinen Freund noch einmal erspähen zu können.
    Als Damra nicht antwortete, sprach Bashae sie direkt an. »Er wird sterben, nicht wahr? Er hat keine Chance. Sie werden ihn erwischen und ihn töten.«
    »Nein, das werden sie nicht.« Damra versuchte, entschlossen zu klingen. »Arim der Drachenbauer ist stark und schlau. Eines Tages werde ich euch eine Geschichte erzählen, in der er viel größere Gefahren überstanden hat als diese.«
    »Ihm wird nichts zustoßen«, erklärte die Großmutter voll Selbstvertrauen. »Ich habe ihm meinen Stein gegeben.«
    »Deinen Stein, Großmutter?«, sagte Bashae plötzlich beunruhigt. »Heißt das, du hast nur noch sechsundzwanzig? Es waren neun für mich, neun für Jessan und neun für dich.«
    Die Großmutter lachte leise. »Ha! Als ob ich neun Schutzsteine bräuchte! Es waren dreizehn für dich und dreizehn für ihn«, – sie zeigte auf Jessan – »und einer für mich. Und ich habe ihn nicht wirklich gebraucht. Er schon.« Sie nickte abrupt in die Richtung, die Arim eingeschlagen hatte. »Ein draufgängerischer Kerl«, sagte sie leise. »Aber er meint es gut.
    Und ich will kein weiteres Wort darüber hören«, fauchte sie jetzt Bashae an. Dann wandte sie ihren erbosten Blick Damra zu. »Sollten wir uns nicht auf den Weg machen? Oder wollen wir für den Rest des Tages hier herumstehen und schwätzen?«
    »Ja, wir sollten gehen«, sagte Damra gereizt. Sie hatte die ganze Zeit versucht, sie zum Weitergehen zu drängen, und keinen Erfolg gehabt. »Uns bleiben nur noch ein paar Stunden, um unser Ziel zu erreichen, bevor die Armee uns folgen wird.«
    »Wo sind wir hier eigentlich? In einer Höhle?« Die Großmutter schnupperte. »Es riecht nicht wie eine Höhle.«
    »Wir sind innerhalb eines magischen Portals«, erwiderte Damra und führte ihre Schutzbefohlenen weiter.
    Die Großmutter riss die Augen auf. »Ein Portal«, sagte sie leise auf Twithil. Sie hob den Stock mit den Achataugen. »Schaut euch gut um, Jungs. So etwas werdet ihr nicht so bald wieder sehen.«
    »Ich kann mich jetzt um deine Hand kümmern«, sagte Bashae zu Jessan. »Ich kann die Knochen nicht richten, aber ich kann dir den Schmerz erleichtern. Wir müssen das allerdings im Gehen tun, also versuche, die Hand nicht so viel zu bewegen.«
    Jessan hielt seine verletzte Hand mit der anderen fest, während Bashae ein paar grüne und rote Steine aus seinem Beutel holte. Sorgfältig und leise vor sich hin murmelnd legte er die Blutsteine auf die Fläche von Jessans gebrochener Hand.
    »Fühlt sich das besser an?«, fragte er und betrachtete die Hand kritisch. »Siehst du, die Schwellung lässt nach. Ich werde mich um die Knochen kümmern, wenn wir heute Abend rasten. Versuch, sie nicht zu heftig zu bewegen.«
    »Es fühlt sich tatsächlich besser an«, sagte Jessan. »Danke.« Er hielt einen Augenblick inne, dann sagte er beinahe schüchtern: »Ich habe meinen Erwachsenennamen gefunden. Ich wusste ihn plötzlich, als ich gegen den Vrykyl gekämpft habe.«
    »Wirklich?«, fragte Bashae, der sich sehr für seinen Freund freute. »Wie lautet er?«
    »Verteidiger«, antwortete Jessan barsch.
    »Das ist ziemlich schlicht«, sagte Bashae enttäuscht. »Nicht wie Köpf-sie-sofort oder Biersäufer. Glaubst du, du könntest einen besseren bekommen? Etwas Aufregenderes?«
    Jessan schüttelte den Kopf. »Nein, dieser Name gefällt mir.«
    »Also gut. Soll ich dich von jetzt an statt Jessan Verteidiger nennen? Es wird sicher einige Zeit dauern, bis ich mich daran gewöhnt habe.«
    »Noch nicht. Immerhin muss der Stamm erst entscheiden, ob der Name angemessen ist.«
    »Gut«, meinte Bashae erleichtert. »Und in der Zwischenzeit kannst du ja noch nach einem anderen

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