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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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und zu gehen, als die Menge in noch heftigere Bewegung geriet. Menschen wirbelten um sie her, jemand rief etwas, und eine Schneise öffnete sich. Ein Mann kam auf sie zu. Jemand in der Menge applaudierte, andere jubelten, ein paar lachten und riefen dem Mann Scherzworte zu. Er antwortete vergnügt und winkte, hielt aber nicht inne. Zwei andere Personen begleiteten ihn – eine rothaarige Frau im Gewand eines Tempelmagiers und ein sehr gepflegter Magus, dessen Miene so säuerlich war, als hätte er in eine Essiggurke gebissen. Den Rufen und dem Jubel nach zu schließen war dieser Mann mit dem langen Schnurrbart wohl Baron Shadamehr.
    Damra hielt den Baron für hässlich, aber das Gleiche dachte sie über die meisten Vinnengaelier, denn sie sahen aus, als wären sie aus Fels gemeißelt, ohne dass man die scharfen Kanten geglättet hätte. Die feinknochigen Nimoreaner mit ihrer schimmernden Haut gefielen ihr viel besser. Der Baron hatte allerdings durchaus etwas Faszinierendes an sich. Er war geboren, um zu führen.
    Damra starrte ihn mit offener Neugier an. Nachdem Arim ihr die Geschichte erzählt hatte, hatte sie sich daran erinnert, schon zuvor von Baron Shadamehr gehört zu haben – dem einzigen Paladin-Kandidaten, der je die Verwandlung verweigert hatte. Selbstverständlich hatte man im Rat der Paladine über ihn gesprochen. Das tat man immer noch, obwohl seine Weigerung fünfzehn Jahre zurücklag. Er war damals zwanzig gewesen, musste demnach also jetzt fünfunddreißig sein.
    Der Baron blieb vor ihr stehen und verbeugte sich mit großer Geste, was bei den meisten Menschen albern ausgesehen hätte, zu ihm aber recht gut passte.
    »Baron Shadamehr zu Euren Diensten, Paladin«, sagte er und klang durchaus respektvoll.
    Damra beobachtete ihn misstrauisch, denn sie traute ihm nicht. Er hatte ein Geschenk der Götter zurückgewiesen.
    Er schien ihre Kühle und ihr Zögern nicht zu bemerken. »Meine vertrauten Berater, der ehrenwerte Bruder Rigiswald und die ehrenwerte Schwester Alise. Und wie dürfen wir Euch ansprechen?«
    »Damra vom Haus Gwyenoc«, stellte sie sich vor.
    »Jessan«, sagte Jessan knapp. Er zeigte auf die Pecwae. »Bashae und die Großmutter.«
    Bashae nickte. Eingeschüchtert von all dem Lärm und der Verwirrung hatte er sich dicht an Jessan gedrängt.
    Die Großmutter streckte ihren Stock zu Shadamehr aus, damit die Augen einen guten Blick auf ihn werfen konnten. »Sie sind einverstanden«, erklärte sie.
    »Danke«, sagte Shadamehr mit einem schrägen Blick zu den Achataugen. »Das denke ich jedenfalls.«
    Er wandte sich Damra wieder zu. »Damra vom Haus Gwyenoc. Das kommt mir aus irgendeinem Grund bekannt vor. Ihr wart nicht zufällig schon Mitglied im Rat, als ich dieses kleine Problem mit ihnen hatte? Nein, das dachte ich mir. Ihr seid eine von den Neuen.«
    Dass jemand so leichtfertig vom Rat der Paladine sprach, schockierte Damra derart, dass sie kaum sprechen konnte. Sie war entschlossen, so schnell wie möglich aus diesem Irrenhaus zu verschwinden, aber zunächst hatte sie noch eine dringende Frage an den Baron.
    »Ich suche nach einem Mann«, begann sie.
    »Oh, davon haben wir mehrere«, erwiderte Shadamehr mit liebenswertem Lächeln. Er machte eine ausholende Geste. »Sucht Euch einen aus.«
    »Ihr versteht mich falsch«, sagte Damra errötend. Sie mochte es nicht, wenn man über sie lachte. »Er ist mein – «
    »Damra!«
    Eine Stimme, die sie besser kannte als ihre eigene, rief ihren Namen. Arme, die sie mehr liebte als ihre eigenen, umschlangen sie, umarmten sie fest.
    »Griffith!«, flüsterte sie mit erstickter Stimme und umarmte ihren Mann.
    »Daher kannte ich ihren Namen!«, rief Shadamehr. »Der arme Mann hat, seit er hergekommen ist, von nichts anderem mehr gesprochen.«
    Er beobachtete das Paar so stolz, als hätte er sie selbst geschaffen. Dann legte er die Hand sanft auf Griffiths Arm und sagte entschuldigend: »Es tut mir Leid, dass ich Euch nicht mehr Zeit geben kann, um Eure Wiedervereinigung zu genießen. Aber ich muss Eure Frau wirklich nach dieser feindlichen Armee befragen, die jeden Augenblick über uns hereinbrechen könnte.«

Damra lieferte Shadamehr alle Informationen über die sich nähernde Taan-Armee und sagte ihm außerdem, was Silwyth ihr mitgeteilt hatte. Sie war gespannt und gefasst und sprach die Wahrheit, aber sie schmückte sie nicht aus. Sie saß dabei dicht neben Griffith. Die beiden berührten einander nicht, denn Elfen halten öffentliche

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