Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
Vom Netzwerk:
Gustav. Seine Stimme klang stark und fest. Die drohende Gefahr ließ einen letzten Funken in seine matten Augen aufblitzen. »Weit weg.«
    »So viel ist klar. Aber was dann, Herr? Wohin wir sie auch bringen, sie trägt ihren Fluch mit sich!«
    Gustav dachte einen Augenblick nach, dann winkte er Rabenschwinge zu sich. »Jessan sagte, Ihr wäret auf dem Weg nach Dunkar. Ist das wahr?«
    »Ja, Herr. Ich bin Soldat in der Armee von König Moross. Ich muss morgen zu meinen Pflichten in Dunkar zurückkehren. Mein Urlaub ist beinahe vorüber. Wenn ich nicht zurückkehre, werden sie mich als Deserteur betrachten.«
    »Dann solltet Ihr auf jeden Fall gehen«, meinte Gustav. »Ich glaube, es gibt in Dunkar einen Tempel der Magier.«
    »Ja, Herr.«
    »Bringt die Rüstung zum Hohen Magus. Er wird wissen, was damit geschehen soll. Sprecht vertraulich mit ihm. Zeigt sie niemandem. Sprecht mit niemandem darüber.«
    »Der Hohe Magus!« Rabe war zutiefst erleichtert bei dem Gedanken, dieses tödliche Problem einem anderen übergeben zu können. »Selbstverständlich! Er ist neu in Dunkar, ist erst vor kurzem aus dem großen Tempel in Vinnengael gekommen und angeblich ein sehr mächtiger Magier. Zumindest behauptet das mein Kommandant. Ich werde die Rüstung zu ihm bringen und ihn darum bitten, den Fluch von unserem Volk zu nehmen. Was Jessan angeht – er wird diesen Auftrag für Euch durchführen, einen Auftrag, der ihn nach Norden führt, in die Gegenrichtung, weit weg von der Rüstung. Wer weiß, vielleicht hätte sonst dieser Fluch noch weiterhin Macht über ihn! Dieser Auftrag wird es mir gestatten, mein Versprechen ihm gegenüber ehrenhaft zurückzunehmen, und gleichzeitig wird er es ihm erlauben, das Dorf ehrenhaft zu verlassen. Wahrhaftig«, schloss Rabe ehrfürchtig, »die Götter sind weise.«
    »Wenn sie so elend weise sind, warum haben sie dann erlaubt, dass der Junge die Rüstung überhaupt mitbringt?«, murmelte Wolfram, aber so leise, dass die beiden anderen ihn nicht hörten.
    Gustav schauderte. Seine Kraft ließ weiter nach. Er schloss erschöpft die Augen. Aber er hatte noch genug Energie, um eine magere Hand auszustrecken und Wolfram festzuhalten, als der Zwerg gehen wollte.
    »Ich muss… mit Euch sprechen«, sagte Gustav so leise, dass der Zwerg ihn nur verstand, weil er von den Lippen des Mannes ablas. »Allein.«
    Rabe ging. Wolfram blieb zurück, wenn auch widerstrebend.
    »Um was geht es, Herr?«
    »Ihr arbeitet für die Mönche vom Drachenberg – «, begann Gustav.
    »Nun, nicht direkt, Herr«, widersprach Wolfram. »Aber da ich viel unterwegs bin, bringe ich ihnen hin und wieder ein paar Neuigkeiten.«
    »Dennoch habe ich Euch dort mehr als einmal gesehen«, sagte Gustav.
    »Sie bezahlen mich gut, Herr«, meinte Wolfram ausweichend.
    »In der Tat.« Der Ritter lächelte. »Ich muss einen Boten zu den Mönchen schicken, Wolfram. Ihr seid die offensichtliche Wahl – «
    »Herr, ich würde alles für Euch tun, wahrhaftig«, erklärte Wolfram feierlich und kratzte den Arm unter dem Armreif, »aber ich habe bereits einen Auftrag…« Er hielt inne. »Was ist das?«
    Mit großer Anstrengung und einigen Schmerzen hatte Gustav unter seine Decke gegriffen und einen silbernen Kasten hervorgeholt, der mit Edelsteinen geschmückt war. Wolfram betrachtete den Kasten misstrauisch, versuchte aber nicht, ihn zu berühren.
    »Ich brauche jemanden, der diesen Kasten zu den Mönchen bringt«, sagte Gustav.
    »Ah!« Wolfram rieb sich einen Nasenflügel. Immer noch vermied er es, den Kasten zu berühren. »Und was ist da drin?«
    »Der Inhalt ist geheim«, erklärte Gustav, »und darf nur den Mönchen bekannt werden.«
    »Der Weg zum Drachenberg ist lang, und dieser Tage ist das Reisen gefährlich«, stellte Wolfram fest. Er runzelte die Stirn. »Besonders für jene, die sich mit Leuten abgeben, die von der Leere verfolgt werden.«
    »Ich verstehe«, sagte Gustav feierlich. »Und ich werde dafür sorgen, dass Ihr gut entschädigt werdet. Ich habe in diesem Kasten Anweisungen hinterlassen, dem Überbringer all meine weltlichen Besitztümer zu überlassen.«
    »Und das wäre?«, sagte Wolfram.
    »Land in Neu-Vinnengael und all meinen Besitz auf diesem Land. Den Inhalt der Schatztruhe im Schloss. Mein Verwalter weiß, wo sie sich befindet, und hat den Schlüssel. In diesem Kasten liegt ein Dokument mit meinem Siegel. Daher wird der Verwalter wissen, dass der Überbringer von mir geschickt wurde.«
    Wolfram sah den Kasten an,

Weitere Kostenlose Bücher