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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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lügst‹, entgegnete ich zornig. ›Helmos war schon tot, als ich ihn verließ. Du warst tot. Und wenn du noch nicht tot warst, wärst du es nach der Explosion gewesen.‹
    ›Nein‹, widersprach Gareth. ›Die Explosion ging vom Portal aus, aber das Portal selbst blieb unbeschädigt. Im Lauf der Zeit ist es nach und nach eingestürzt, aber damals blieb es in Frieden und Gelassenheit stehen. Ich spürte, dass mein Tod nahte, aber ich konnte nicht gehen, ohne Verzeihung von Eurem Bruder zu erbitten – ‹«
    »Dieser Verräter!«, schnaubte Shakur. »Ich habe es schon immer gesagt, Herr. Ich staune, dass Ihr ihm immer noch traut.«
    »Ich traue keinem, Shakur, wie du wissen solltest. Aber für mich beweist es die Wahrheit dieser Geschichte. Gareth hat sich zu dem sterbenden Helmos geschleppt. Helmos hat ihm verziehen und dann diese Worte geflüstert. Der Stein der Könige muss wieder zusammengesetzt werden. Die vier Stücke müssen zum Portal der Götter gebracht werden. Wer immer das tut, dem wird der größte Segen der Götter zu Teil.«
    »
Wünscht
Ihr denn den Segen der Götter, Herr?«, fragte Shakur.
    »Wenn das bedeutet, über ganz Loerem herrschen zu können, könnte ich es ertragen«, sagte Dagnarus. »Du siehst also, Shakur, aus welchem Grund die Entdeckung des Teils des Steins, den die Menschen erhalten haben, für mich so wichtig ist. Vor allem, dass sie zu diesem Zeitpunkt geschah. Jetzt muss ich mir den Stein nur noch verschaffen, dazu die anderen drei, und niemand wird mich mehr aufhalten können.«
    »So sieht es aus, Herr«, erwiderte Shakur. »Dennoch, Ihr verlasst Euch dabei vollkommen auf jemanden, dessen letzte Tat darin bestand, Euch zu verraten…«
    »Gareth?« Dagnarus zuckte im Geist die Achseln. »Er war immer schwach. Und am Ende hat Helmos' Vergebung den Prügelknaben hier festgehalten, denn sein Geist ist dazu verurteilt, im Tempel zu bleiben, wo sich seine Leiche befindet. Er dient mir immer noch. Er hat keine andere Wahl. Die Leere zwingt ihn dazu. Wenn ich ihn brauche, muss er tun, was ich will. So lange er in der Nacht zu seinem Körper zurückkehrt, ist sein Geist frei, auf meinen Befehl hin die Welt zu durchstreifen.«
    »Warum schickt Ihr ihn dann nicht aus, um den Stein der Könige zu suchen?«, fragte Shakur gereizt.
    »Weil seine letzte Tat darin bestand, mich zu verraten«, erwiderte Dagnarus.
    »Ich verstehe.«
    »Das dachte ich mir. Jetzt kennst du meine Beweggründe für das, was ich tue, und weshalb die Beschaffung des Steins so wichtig ist. Ich werde den Vrykyl Jedash aussenden, um dir zu helfen. Er ist am nächsten.«
    Er hielt inne, so lange, dass Shakur schon dachte, er sei verschwunden, aber dann sprach er wieder: »Shakur, du wirst den Stein der Könige finden.«
    Keine Drohung wurde ausgesprochen, aber sie stand im Raum. Dagnarus konnte dem Vrykyl nicht nur Schmerzen bereiten, er konnte ihm mit einem einzigen Wort die magische Macht entziehen, die Shakurs Leichnam an seinem seltsamen Leben erhielt. So sehr Shakur diese Existenz hasste, in der er nur ein Schatten im Land der Lebenden war, ohne Ruhe, ohne Freude, so fürchtete er die Leere doch mehr. Diese leere Dunkelheit klaffte immer zu seinen Füßen, und schon ein einziger Fehltritt würde ihn für alle Ewigkeit in den Abgrund stürzen.
    »Ich werde den Stein der Könige finden.«

Rabe holte die Rüstung aus der Höhle und wickelte sie in die Plane, die er zu diesem Zweck mitgebracht hatte. Er war dazu gezwungen, die einzelnen Stücke zu berühren, um sie auf die Plane zu legen. Das Metall fühlte sich schleimig und ölig an, und obwohl er beide Hände mit Tuch umwickelt hatte wie mit Verbänden, durchdrang die widerwärtige Flüssigkeit die Baumwolle und ließ ölige Flecken auf seiner Haut zurück.
    Sobald die Rüstung sicher verpackt war, wusch er sich die Hände, wusch sie mehrere Male, aber obwohl die Flüssigkeit sich entfernen ließ, konnte er immer noch den widerlichen Geruch wahrnehmen, oder er glaubte es zumindest.
    Dann stellte er fest, dass er nicht im Stande war, das Pferd des Ritters davon zu überzeugen, diese Rüstung zu tragen. Jedes Mal, wenn er sie dem Tier auf den Rücken schnallen wollte, bockte es und benahm sich, als wäre die Rüstung eine Ladung Brennnesseln. Am Ende blieb Rabe nichts anderes übrig, als eine Art Schlitten aus Ästen herzustellen und ihn an das Tier zu binden. Er befestigte die Rüstung auf diesem Schlitten und zog sie hinter sich her. Endlich konnte er sich auf den

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