Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter
unglaubliche Anstrengung, eine Anstrengung, die ihm Schmerzen bereitete und ihn schwitzen und zittern ließ.
Dann wurde Rabe von zwei Soldaten, die unter seinem Gewicht grunzten, aus dem Zimmer getragen. Sie warfen ihn in sein Zelt und murmelten etwas über betrunkene Barbaren, die nichts vertrugen. Er lag auf einem Boden, der ständig in Bewegung zu sein schien, starrte die Zeltstangen an, die zuckten und sich wanden, und schlief weniger ein, als dass er das Bewusstsein verlor.
Drossel ging zum Tempel der Magier, um seinen Bericht zu erstatten.
Shakur wusste in dem Moment, als er die schwarze Rüstung sah, die der Trevinici gebracht hatte, dass sie Svelana gehört hatte. Aber wie war ihre Rüstung in den Besitz eines Trevinici gelangt? Was war aus dem Paladin geworden, und noch wichtiger, wo war der Stein der Könige?
Nachdem er mit Drossel gesprochen hatte, wusste Shakur nun mehr. Er wusste nicht alles – die Sturheit der Trevinici sollte verflucht sein! –, aber es genügte.
Er holte das Blutmesser heraus, legte die Hand darauf und sandte Gedanken an seinen Herrn. Die Verbindung war rasch hergestellt. Dagnarus hatte schon begierig darauf gewartet, von Shakur zu hören.
Er hatte seine Streitkräfte für den Angriff auf Dunkar in Stellung gebracht und war dann weiter nach Norden gereist. Im Augenblick hielt er sich in den Bergen von Nimorea auf, nicht weit entfernt von Tromek, dem Elfenland. Weder die Nimoreaner noch die Elfen ahnten, dass eine immense Streitmacht aus einem anderen Teil der Welt ihr Land bedrohte. Dagnarus hielt seine Taan fest an der Leine. Sie marschierten nachts, unter dem Schutz der Magie der Leere, um sich zu verbergen. Eine weitere Taan-Armee stand vor der Hauptstadt von Dunkar, und eine dritte hielt sich in der Wildnis von Karnu verborgen. Dagnarus war nun bereit, mit der Eroberung von Loerem zu beginnen. Die Macht der Leere in dieser Welt war groß.
»Was gibt es Neues?« Dagnarus' Gedanken schossen durch Shakurs Adern wie das warme Blut, das es in seinem verfaulten Körper nicht mehr gab. »Wo ist Svelana? Hast du den Stein?«
»Svelana ist tot, Herr«, erwiderte Shakur barsch.
»Tot?«, wiederholte Dagnarus zornig. Er hatte nie gelassen auf schlechte Nachrichten reagieren können. »Wie meinst du das, tot? Sie ist ein Vrykyl. Sie war schon tot.«
»Dann ist sie jetzt noch mehr tot«, entgegnete Shakur trocken. »Sie ist von der Hand des verfluchten Paladin gestorben. Ich habe gesehen, was von ihr übrig ist, Herr. Ich weiß es.«
»Und wo ist der Stein?«
»Das vermag ich nicht mit Sicherheit zu sagen, Herr. Er war nicht bei ihren Überresten. Aber ich habe Nachforschungen angestellt und ein paar Ideen entwickelt.«
»Was hast du unternommen?«, fragte Dagnarus.
»Einer unserer Leute hat den Trevinici verhört.«
»Was hat er erfahren?«
»Der Mann wollte nicht sprechen, Herr. Er hat sich gegen den Wahrheitstrank gewehrt, aber wir haben trotzdem viel erfahren. Der Paladin hat Svelana getötet, aber sie hat ihm eine tödliche Wunde beigebracht. Die Trevinici haben den Ritter gefunden. Er lag im Sterben. Er hatte den Stein der Könige dabei – «
»Hat der Trevinici dir das gesagt? Hat er den Stein gesehen?«
»Nein, Herr. Der Paladin hätte einen solchen Schatz nie einem Rudel Barbaren anvertraut. Wir wissen von Svelana, dass der Paladin den Stein hatte. Wenn man dem Trevinici glauben darf, war der Mann verzweifelt darum bemüht, einen Auftrag zu vollenden, bevor er starb. Was sonst hätte das sein sollen, als den Stein nach Neu-Vinnengael zu bringen?«
»Klingt vernünftig«, gab Dagnarus mürrisch zu. »Was hast du sonst noch herausgefunden?«
»Der Ritter ist gestorben. Man hat ihn mit großen Ehren in dem Dorf begraben. Und jetzt kommt der interessante Teil, Herr. Nach seinem Tod hat ein Zwerg, der bei dem Ritter war und vielleicht sogar mit ihm gemeinsam reiste, das Dorf verlassen. Zur gleichen Zeit verließ auch eine andere Gruppe das Dorf. Wir wissen nicht viel über diese zweite Gruppe, denn jedes Mal, wenn unser Mann den Trevinici diesbezüglich bedrängte, wurde dieser aufgeregt und widersetzte sich. Unser Agent nimmt an, dass eine Person in dieser Gruppe dem Trevinici nahe steht und dass er die Leute deshalb beschützt.«
»Der Agent hat nichts weiter von diesem Trevinici erfahren?«, wollte Dagnarus zornig wissen. »Verhört ihn noch einmal. Vergesst die dummen Tränke. Er hat die Informationen, die wir brauchen. Reißt ihn in Stücke, bis ihr es
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