Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
Vom Netzwerk:
länger. Der Paladin hat seinen Boten zweifellos eingeprägt, dass sie sich beeilen sollen. Er wird ihnen gesagt haben, sie sollen eines der magischen Portale nach Neu-Vinnengael nehmen und auf diese Weise die Reisezeit von sechs Monaten auf ein paar Wochen verkürzen. Die nächstgelegenen Portale sind das von Karnu und das elfische Portal. Ich werde das in Karnu erobern. Wenn die Boten dort eintreten wollen, werden wir sie erwischen.«
    »Und was ist mit dem Elfenportal, Herr?«
    »Ich bin noch nicht bereit, Tromek anzugreifen. Die Situation ist zu unsicher. Lady Valura arbeitet daran, die Elfen auf unsere Seite zu ziehen, und ich möchte nichts unternehmen, das ihre Pläne gefährden könnte. Ich halte mich jedoch selbst weiter im Elfenland auf, und wenn der Stein hierher gelangt, werde ich es wissen. Welchen Weg die Boten des Paladins auch nehmen wollen, sie werden ihn blockiert finden. Ich hoffe, du kannst deinen Posten im Tempel verlassen, ohne dass es sonderlich auffällt?«
    »Der Beginn des Krieges wird mir genug Ausreden liefern, Herr. Ich werde in der Gestalt des Hohen Magus dem König sagen, dass ich Dunkar verlasse und zum Tempel der Magier nach Neu-Vinnengael reisen will, wo ich hoffe, eine Möglichkeit zu finden, diesem schrecklichen Übel ein Ende zu bereiten. Niemand wird das in Frage stellen und keiner wird sich wundern, wenn der Hohe Magus niemals zurückkehrt.«
    »Wahrscheinlich werden ohnehin nicht viele übrig bleiben, um Fragen zu stellen«, bemerkte Dagnarus mit einem weiteren Achselzucken.

Rabenschwinge erwachte sehr früh am Morgen aus seinem betäubten Schlaf, und er hatte das unbehagliche Gefühl, dass er in der Nacht einen schrecklichen Fehler begangen hatte. Er erinnerte sich daran, dass ein Offizier mit ihm gesprochen und Fragen gestellt hatte, Fragen, die Rabe nicht hatte beantworten wollen. Aber er hatte es dennoch getan. Er saß auf seiner Matte, stützte den schmerzenden Kopf in die Hände und versuchte, sich an die Ereignisse der vergangenen Nacht zu erinnern. Die Erinnerungen entglitten ihm, als wären sie mit der öligen Flüssigkeit der schwarzen Rüstung überzogen. Man hatte ihn vergiftet. Das Gift hatte ihn Dinge sagen lassen, die er für sich behalten wollte.
    Er erinnerte sich an einzelne Worte und ein gelegentliches Satzfragment, und das genügte, um ihn zutiefst zu verstören. Wegen dieses Gifts hatte er den Stamm in Gefahr gebracht. Er musste sofort zurückkehren, um sein Volk zu warnen.
    Worin die Gefahr bestehen mochte, wusste er nicht, aber das war ihm gleich. Anders als die Menschen in der Stadt sind die Trevinici daran gewöhnt, sich auf ihre Instinkte zu verlassen und sofort zu handeln, ohne erst über die Zweckmäßigkeit nachzudenken oder nach Erklärungen zu suchen. So staunten die Stadtmenschen darüber, wenn ein Trevinici sich rechtzeitig duckte und einem Speer auswich, ohne ihn deutlich kommen gesehen zu haben. Würde man den Trevinici bitten, das zu erklären, könnte er keine Antwort geben, nur die Schultern zucken und verkünden, wenn die Stadtmenschen je hinter ihren Mauern vorkämen, würden sie vielleicht auch noch etwas anderes riechen als ihren eigenen Gestank.
    Rabe machte sich keine Illusionen. Die verfluchte schwarze Rüstung war der Grund. Er hatte versucht, das Richtige zu tun, indem er die Rüstung nach Dunkar brachte, indem »er den Fluch vom Volk nahm«, aber nun schien es so, als hätte er alles falsch gemacht.
    Er taumelte aus dem Lager, ohne die Rufe seiner Kameraden zu beachten, die Fleisch zum Frühstück brieten. Er eilte auf die Kaserne zu, entschlossen, den Offizier zu finden, der ihn vergiftet hatte. Leider erwies sich das als schwierig, weil Rabe keine zusammenhängende Beschreibung der Begegnung geben konnte. Er konnte sich nicht an den Namen des Mannes erinnern. Er konnte sich nicht daran erinnern, wie er ausgesehen hatte, nur dass er klein und dunkelhäutig gewesen war und einen schwarzen Bart gehabt hatte. Diese Beschreibung traf auf beinahe jeden Mann in Dunkar zu. Alle, die er fragte, lachten ihn nur aus und meinten, er sollte nie wieder versuchen, einen Dunkarganer unter den Tisch zu trinken.
    Die Sonne ging auf und brannte den Morgennebel weg, der auf dem Tiefland und über Rabes Kopf lag. Er würde den Mann nicht finden, der ihm das angetan hatte, und er verschwendete nur kostbare Zeit. Er kehrte in sein Lager zurück und rollte seine Schlafmatte zusammen. Er griff sich einen Wasserschlauch und etwas Trockenfleisch, genug

Weitere Kostenlose Bücher