Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter
den Söldnern. Verhöre die Einwohner, und wenn sie auch nur das Geringste über den Stein der Könige wissen, hol es aus ihnen heraus. Wenn du fertig bist, bring sie alle um. Töte jeden Mann, jede Frau und jedes Kind, die je den Paladin gesehen haben oder etwas über den Stein der Könige wissen. Ich möchte nicht, dass andere Paladine erfahren, dass der Stein gefunden wurde, und sich auf die Suche machen.«
»Jawohl, Herr.« Shakur fühlte sich nicht wohl bei der Sache, und das konnte er nicht verbergen.
»Was ist los, Shakur?« Dagnarus hatte sofort bemerkt, dass etwas nicht in Ordnung war.
»Ich muss Euch mit größtem Bedauern mitteilen, dass der Bruder, der mit dem Trevinici gesprochen hat, als dieser hier eintraf, verschwunden ist. Wie ich schon sagte, ich hatte Schritte in die Wege geleitet, um dafür zu sorgen, dass dieser Bruder Ulaf nicht lebendig nach Neu-Vinnengael zurückkehrt. Jedash hat einen Hinterhalt an der Straße gelegt, aber Bruder Ulaf ist nie aufgetaucht. Einige Zeit später entdeckte der Koch ein Magiergewand, das einmal Bruder Ulaf gehört hat. Niemand hat ihn nach der Begegnung mit dem Trevinici am Tor noch einmal gesehen. Sein Bett war unbenutzt. Er ist offensichtlich noch in der Nacht geflohen.«
Dagnarus' Zorn konnte schmerzhaft sein, wenn der Lord der Leere das wollte, denn der Dolch der Vrykyl gab ihm absolute Macht über Shakur. Shakur hatte das Gefühl, dass er niemals frei von dem Dolch war, dass er immer die Klinge in seinem Rücken spürte, diesen brennenden Schmerz, der ihm das Leben gestohlen und ihm dafür diese schreckliche Nichtexistenz gegeben hatte. Wenn Dagnarus zornig war, zuckte der Dolch, und der Schmerz war unerträglich, schlimmer als der Hunger, der Shakur zwang, andere Seelen zu stehlen, um seine tote damit zu nähren.
Shakur wartete, aber der Schmerz kam nicht.
»Was diesen verschwundenen Bruder angeht – «, Dagnarus zuckte im Geist die Achseln – »er hat die Vrykyl-Rüstung gesehen, vielleicht hat er sie sogar berührt. Er hatte Angst, und deshalb ist er geflohen.«
»Das ist möglich«, murmelte Shakur, aber er war keinesfalls überzeugt und nicht im Stande, seine Zweifel zu verbergen, ganz gleich, wie viel ihn das kosten würde. »Aber das glaube ich nicht, Herr. Er behauptete, aus Vinnengael zu kommen, und daher wunderte ich mich nicht darüber, dass er ungewöhnlich dumm und störrisch war, aber nun frage ich mich, ob er das nur gespielt hat.«
»Bah! Selbst wenn er nicht das war, als was er sich ausgegeben hat, was hat er schon herausgefunden? Er hat eine Rüstung gesehen, die aus der Leere kam, nichts weiter. Das kann er der ganzen Welt erzählen, aber dieses Wissen wird ihnen nicht viel nützen.«
»Dennoch, Herr – «
»Hör auf, mit mir zu streiten, Shakur«, warnte Dagnarus. »Mein größter Wunsch ist mir gewährt worden. Ich habe gute Laune, und daher werde ich dir deine Nachlässigkeit verzeihen.«
Shakur verbeugte sich. »Was sind Eure nächsten Pläne, Herr?«
»Ich werde die Entdeckung des Steins als Zeichen betrachten und nicht länger warten. Noch heute Nacht werde ich Befehle senden, mit zweien der drei geplanten Angriffe zu beginnen. Morgen werden meine Truppen gegen Dunkar und das Portal von Karnu marschieren.«
Shakur war verblüfft. »Ist denn alles schon vorbereitet? Sind Eure Armeen an Ort und Stelle?«
»Was Karnu angeht, so werde ich mit den Truppen angreifen, die ich jetzt hier habe. Die Karnuaner haben den größten Teil ihrer Armee durch das Portal geschickt, um das andere Ende in Delek Vir gegen einen Angriff aus Vinnengael zu verteidigen. Sobald ich den Westeingang zu ihrem Portal halte, werden sie die Truppen nicht mehr zurückschicken können. Wenn Dunkar fällt, werden die Truppen von dort aus über den Edam Nar segeln und die Hauptstadt von Karnu, Dalon Ren, vom Meer aus angreifen, während andere Truppen vom Land aus einmarschieren. Das ist nicht mein ursprünglicher Plan, aber er wird funktionieren, da der Fall von Dunkarga so gut wie sicher ist.« Dagnarus spürte die Missbilligung seines Untergebenen. »Es ist doch so gut wie sicher, oder, Shakur?«
»Alles ist an Ort und Stelle, Herr. Ihr braucht nur den Befehl zu geben. Aber wie soll der Beginn eines Krieges helfen, den Stein der Könige zu finden?«
»Der Stein muss den Rat der Paladine in Vinnengael erreichen. Wer immer ihn hat, kann über Land reisen, aber der Weg ist gefährlich, und sie werden mindestens sechs Monate brauchen, vielleicht sogar
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