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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Herold schwieg und starrte den König erwartungsvoll an. König Moross wusste, wie seine Antwort lauten musste, aber er hatte nicht vor, sie jetzt schon zu geben. Insbesondere musste er zuvor mit Onaset sprechen, der ihm bereits ein Zeichen gegeben hatte.
    »Wir werden es bedenken«, erklärte König Moross kalt und herrisch.
    »Bedenkt es nicht zu lange, Euer Majestät«, erwiderte der Herold. »Mein Herr ist kein geduldiger Mann, und wenn ich nicht bis zum Sonnenuntergang zurückkehre, wird er angreifen.«
    Die Minister murmelten zornig vor sich hin, nicht nur, weil der Herold ein Ultimatum stellte, sondern auch wegen der leichtfertigen, spöttischen Weise, in der das geschah.
    Moross brachte sie mit einem Blick zum Schweigen. Er verkündete, der Herold würde seine Antwort erhalten, wenn er, der König, bereit sei, sie zu geben, und nicht vorher. Dann befahl er, dass man dem Herold die geziemende Bequemlichkeit verschaffte und ihm Speis und Trank servierte. Der Herold verbeugte sich, drehte sich auf dem Absatz um und verließ den Thronsaal. Moross war sofort von Ministern umgeben, die schrill auf ihn einredeten und verlangten, dass er nicht einen einzigen Ziegelstein einer einzigen Gasse in Dunkarga einem solchen Banditen übergeben sollte. Moross warf Onaset einen Blick zu. Der Seraskier bedeutete ihm, dass sie dringend vertraulich miteinander sprechen müssten. Moross entließ die Minister, die seine Majestät noch kurz ihrer Unterstützung versicherten und dann gingen. Ihre aufgeregten Stimmen waren auch noch zu hören, nachdem die großen goldenen Tore des Thronsaals sich hinter ihnen geschlossen hatten.
    »Nun, Seraskier?«, fragte König Moross. »Was sollen wir damit anfangen?«
    »Ist Euch der Name Dagnarus aufgefallen, Majestät?«
    »Ja, selbstverständlich«, entgegnete König Moross. Nun, da sie allein waren, ließ der König das königliche
›wir‹
fallen und sprach mit seinem Seraskier von Mann zu Mann. »Ich habe schon überlegt, ob – «
    »Prinz Dagnarus, der zweite Sohn von König Tamaros von Alt-Vinnengael.«
    »Ah ja.« König Moross wirkte erleichtert. »Daher kam mir der Name bekannt vor. Deshalb behauptet er also, ein Sohn Dunkargas und mein Vetter zu sein. Wenn ich mich richtig erinnere, war Dagnarus' Mutter Emilia die Schwester König Olafs.« Er war stolz auf seine Kenntnis seiner Abstammung, und es ärgerte ihn, dass er den Namen nicht erkannt hatte. »Sie war seine zweite Frau. Dagnarus war, wenn wir den Legenden glauben sollen, derjenige, der Alt-Vinnengael zerstört hat. Es ist ganz angemessen, dass dieser Bandit einen solchen Namen angenommen hat. Ich nehme an, er könnte ein Ur-Ur-Enkel sein«, fuhr Moross nachdenklich fort und unterbrach damit Onaset, der versucht hatte weiterzusprechen. »Wenn ich mich richtig erinnere, hätte der ursprüngliche Dagnarus mit seinen Bastarden ein kleines Dorf bevölkern können.«
    »Was, wenn es der ursprüngliche Prinz Dagnarus ist, Euer Majestät?«, fragte Onaset. »Wie er es behauptet.«
    König Moross warf ihm einen strengen Blick zu. »Wirklich, Seraskier, das ist kein Zeitpunkt für Leichtfertigkeit – «
    »Glaubt mir, Euer Majestät, ich mache keine Witze«, sagte Onaset. »Wenn man der Geschichte glauben darf, betete Prinz Dagnarus die Leere an. Er wurde von den Göttern verflucht und zum Lord der Leere gemacht. Es heißt, er sei ein mächtiger Magier gewesen.«
    »Prinz Dagnarus starb bei der Zerstörung von Alt-Vinnengael«, erklärte Moross.
    »Seine Leiche wurde nie gefunden, Euer Majestät.«
    »Was wollt Ihr damit sagen, Onaset?«, fragte König Moross ungeduldig. »Dass wir von einem zweihundert Jahre alten Lord der Leere angegriffen werden?«
    »Ich sage, Euer Majestät, dass wir von der Macht der Leere angegriffen werden. Ich bitte Euer Majestät, das bei Eurer Entscheidung zu bedenken.«
    »Ihr wollt also, dass ich mich ergebe?«, fragte König Moross verblüfft.
    »Das habe ich nicht gesagt, Euer Majestät.«
    »Das wäre mein Ruin. Das Volk wäre wütend. Ihr habt selbst gesagt, dieser Feind würde die Stadt unmöglich einnehmen können – «
    »Erinnert Euch an die Geschichte, Euer Majestät. Alt-Vinnengael war zehn Mal größer als Dunkarga und zehn Mal besser befestigt. Und es wurde von der Leere erobert.«
    »Könnten sie uns mit einem bösen Zauber belegen?«, fragte König Moross unsicher. »Wären sie dazu im Stande?«
    »Ich weiß es nicht, Euer Majestät«, sagte Onaset. »Ich weiß nicht viel über Magie der

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