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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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zu sprechen.
    »Was sind das für Ungeheuer?«, fragte er leise. »Wir haben so etwas hier in Loerem noch nie gesehen, oder?«
    Onaset schüttelte den Kopf. »Nein, Euer Majestät.«
    »Woher kommen sie also?« König Moross war entsetzt.
    »Das wissen nur die Götter, Euer Majestät«, erklärte Onaset feierlich. Er meinte das keinesfalls als Blasphemie. »Vielleicht solltet Ihr mit dem Hohen Magus sprechen. Er ist ein sehr weiser Mann – «
    »Der Hohe Magus hat die Stadt verlassen«, unterbrach ihn König Moross und biss sich auf den Daumennagel. »Er ist heute früh sofort nach dem Alarm abgereist.«
    »Wie ich schon sagte – ein weiser Mann«, meinte Onaset finster.
    Moross warf ihm! einen vorwurfsvollen Blick zu. »Der Hohe Magus bringt die Nachricht von diesem Angriff zum Tempel der Magier in Neu-Vinnengael. Er glaubt, dass die weisen Magier dort vielleicht etwas über unsere Gegner wissen.«
    »Wenn man bedenkt, dass eine solche Reise – wenn er Glück hat – sechs Monate dauern wird, dann erkenne ich nicht, wie uns das noch nützen sollte, Euer Majestät.«
    Der König tat so, als hätte er den Einwand nicht gehört; das machte er immer, wenn er sich besonders schwierigen Problemen gegenüber fand. »Sie errichten ein Lager. Was meint Ihr, werden sie uns belagern, Seraskier?«
    »Nicht, wenn ihr Kommandant nicht vollkommen verblödet ist, Euer Majestät«, entgegnete Onaset schlicht. »Wir sind eine Hafenstadt. Wir könnten beinahe unendlich lang einer Belagerung standhalten, es sei denn, sie blockieren den Hafen. Ich würde sagen, Euer Majestät – «, Onaset rieb sich das bärtige Kinn – »dass diese Truppen vorhaben, anzugreifen und zu erobern. Hier kommen schon die Belagerungsmaschinen.« Elefanten trampelten heran und zogen enorme Belagerungstürme hinter sich her. Diese Türme standen auf vier Rädern und waren so hoch wie die Stadtmauern. Sie verfügten über mehrere Stockwerke, die bewaffnete Soldaten aufnehmen konnten. Bogenschützen oben auf dem Turm konnten die Verteidiger beschießen. Wenn der Turm die Mauer erreichte, konnte eine Brücke abgesenkt werden, die es den Soldaten gestattete, auf die Mauern und von dort in die Stadt zu gelangen.
    Bei anderen Belagerungstürmen waren auf der oberen Plattform seltsame schlauchähnliche Geräte angebracht. Die Verteidiger der Stadt fürchteten sie noch mehr als die anderen Türme, denn darin befand sich ein Mechanismus, um Orkfeuer auf Gebäude und Verteidiger zu spritzen. Die gelähnliche Substanz ging bei jeder Berührung in Flammen auf und entzündete alles, was mit ihr in Kontakt kam.
    »Aber es wird ihn einiges kosten, eine ummauerte Stadt anzugreifen.« Onaset warf einen Blick auf die Verteidigungsanlagen von Dunkar und schüttelte den Kopf darüber, wie wagemutig dieser Kommandant war.
    Nachdem die Stadt sich nun schon seit Jahren auf einen Kampf mit den Karnuanern vorbereitet hatte, die nie gekommen waren, verfügte sie über einige der besten und neuesten Verteidigungsanlagen: Katapulte, um den Feind am Boden zu beschießen, gut ausgebildete Bogenschützen auf den Mauern, riesige Kessel, die mit kochendem Öl und Wasser gefüllt werden konnten, das man dann auf die Köpfe von allen gießen würde, die versuchten, auf die Mauer zu steigen, außerdem eine eigene Version von Orkfeuer, mit der sie die Belagerungstürme anzünden und die drinnen Befindlichen bei lebendigem Leib braten konnten.
    »Ein solcher Kampf könnte Wochen dauern, und unser Gegner wird Unmengen Leute verlieren, Männer, die ihm dann fehlen werden, wenn er die Stadt halten will. Und ich habe bereits Boten nach Amrah Len um Verstärkung geschickt.«
    »Er? Wer ist dieser er? Dieser unbekannte Feind?« Moross spähte wieder über die Steppe hinaus und murmelte. »Ich wette, er arbeitet für Karnu.«
    Onaset war nicht überzeugt, obwohl er keine andere Erklärung hatte. »Wir werden es schon erfahren. Es ist ja nicht so, dass wir vor der Antwort auf diese Frage davonlaufen könnten.« Er hielt einen Augenblick inne, dann hüstelte er. »Ich glaube, unsere Stadt kann diesen Kampf gewinnen, Majestät. Aber die Götter wissen, dass es im Leben nichts Sicheres gibt außer dem Tod und den Steuern. Euer Majestät möchten vielleicht veranlassen, dass die königliche Barke – «
    »Nein, Seraskier«, entgegnete König Moross mit der ersten Spur von Entschlossenheit, die Onaset je an dem Mann bemerkt hatte. »Wir werden nicht fliehen und unser Volk angesichts dieser Bedrohung

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